Highway to hell: 11 brandgefährliche Straßen

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Es gibt Straßen auf der Welt, da stockt selbst dem erfahrensten Autofahrer der Atem. Enge Kurven, keine Leitplanken, steile Abgründe, Schotter, rutschige Fahrbahnen, Schlaglöcher und die daraus resultierenden schrecklichen Unfälle zeichnen diese Todesstrecken aus. Spätestens wenn sich Gegenverkehr nähert, treten dem Fahrzeugführer Schweißperlen auf die Stirn. Eine falsche Bewegung kann das eigene Ende und das der Beifahrer bedeuten.

Das Befahren der gefährlichsten Straßen der Welt erfordert Können und Mut. Der Wagen sollte gute Reifen haben und die Mitfahrer Nerven aus Stahlseilen. Was für manche Menschen einen Alptraum bedeutet, ist für einige Autofahrer ein Nerven kitzelndes Abenteuer. Wir stellen Ihnen die 10 gefährlichsten Autostrecken der Welt vor.

1. Manali Leh Highway, Indien

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Der Manali Leh Highway zieht sich 477 Kilometer lang hin. Von der Stadt Leh bis nach Manali überspannt die Fahrstrecke den Himalaya. Der Highway ist mit bis zu 5000 Höhenmetern eine der am höchsten gelegenen Strecken der Welt. Die meiste Zeit im Jahr ist die Route nicht befahrbar. Von Juni bis September können wagemutige Fahrer diesen „Highway to Hell“ passieren.

Die Strecke führt über mehrere Pässe. Schlechte Straßenverhältnisse, Wettereinbrüche, Wasserläufe und vor allem die Höhe sind eine extreme Herausforderung. Der Körper ist nicht auf 5000 Höhenmeter eingestellt, daher können Schwindel und Kopfschmerzen den Fahrer zusätzlich beeinträchtigen.

2. Dalton Highway, Alaska

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Der Dalton Highway ist eine Legende unter den gefährlichsten Straßen der Welt. Die abenteuerichste Strecke der USA ist 666 Kilometer lang und fast immer mit Schnee bedeckt. Unterwegs von Fairbanks nach Deadhorse kommt man nur an zwei kleinen Orten vorbei. Ansonsten machen sich links und rechts neben der Fahrbahn menschenleere Schneewüste und Geröll breit.

Die Straße ist für Lastwägen gebaut und Autofahrer sind von den extremen Bedingungen oft völlig überrascht. Die Fahrbahn ist lehmig, es gibt keine Leitplanken, Regen und Eis wechseln sich ab. Im Süden wird die Strecke sehr kurvig und steil. Zahlreiche Autowracks beweisen die Gefahr. Wer viel Glück und Fahrkönnen hat, kommt irgendwann lebend im 20 Einwohner Dorf Deadhorse an.

3. Commonwealth Avenue, Philippinen

Nicht nur Serpentinen, schlechte Fahrbeläge und Abhänge machen Straßen gefährlich. Auf der Commonwealth Avenue sterben jährlich 7.000 Menschen. Die Straße führt quer durch die philippinische Stadt Quezon. Mit nur 12,4 Kilometer ist die Strecke relativ kurz. Sie ist 18 Fahrbahnen breit und asphaltiert.

Die breiteste Straße der Philippinen wird „Killer Highway“ genannt. Hier gelten keine Fahrregeln. Rücksichtslos drängeln sich Autos, Fahrradfahrer, Mopeds und Fußgänger aneinander vorbei. Busfahrer lassen die Fahrgäste aussteigen, wo es ihnen beliebt. Im Gedrängel, Gehupe und totalen Chaos passieren täglich 5 Unfälle. Meist sind es Fußgänger und Radfahrer die zu Tode kommen.

4. Passo dello Stelvio, Italien

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Der Passo dello Stevio führt auf 2.758 Meter Höhe. Der Bau der „Königin der Alpenstraßen“ wurde im Jahr 1818 von Kaiser Franz in Auftrag gegeben. Die Strecke verbindet die Orte Veltlin und Prad. 48 Kehren muss man sich mit dem Auto den Berg hinauf schrauben. Ein stabiler Magen ist neben Fahrkönnen eine wichtige Voraussetzung, um die abenteuerliche Fahrt gut zu überstehen.

Zwar ist die Fahrbahn asphaltiert, aber man muss bis zu 15% Steigung überwinden. Der Gegenverkehr und die zahlreichen Motorradfahrer die auf der Alpenstraße unterwegs sind, bereiten zusätzliche Schwierigkeiten. Auf der Passhöhe angekommen kann man in einer Gasstätte kurz verschnaufen, bevor es wieder bergabwärts geht.

5. Guoliang Hang Wall Highway, China

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Der Guoilang Highway in der chinesischen Provinz Henan führt durch einen spektakulären Tunnel. Die Bewohner des chinesischen Dorfes Guoliang haben zu Beginn der Bauarbeiten mit bloßen Händen an der Strecke gearbeitet. Die Straße durch den Berg verbindet nun ihren Ort mit der Außenwelt. Wegen der außergewöhnlichen Lage dieser Straße wird sie auch „Abgrund – Galerie“ oder „Langer Korridor“ genannt.

Seit 1977 kann man die Strecke befahren und sie erfordert größte Aufmerksamkeit des Fahrers. Im Tunnel ist die Fahrbahn nur 4 Meter breit. 30 Löcher lassen Licht herein und eröffnen eine atemberaubende Aussicht. Obwohl die Strecke nur 1,2 Kilometer lang ist, gilt sie als eine der gefährlichsten der Welt.

6. Tian Men Shan Big Gate Road, China

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Die Tian Men Shan Big Gate Road liegt in der chinesischen Provinz Hanan im Tianmen Mountain Nationalpark. Diese Bergstraße zu befahren erfordert äußerste Konzentration. 99 Kehren windet sich wie eine Schlange den Berg hinauf. Man darf sich auf keinen Fall von der atemberaubenden Landschaft ablenken lassen, denn steile Abhänge führen neben dem Asphalt in die bodenlose Tiefe.

Es gibt keinerlei Möglichkeit anzuhalten und eine Pause einzulegen. Auf 1300 Meter angekommen fährt man durch einen Felsenbogen. Legenden besagen, dass dieses Tor die Götter mit den Menschen verbindet. Wem diese Straße zu gefährlich ist, der kann mit der Seilbahn auf den Berg hinauf fahren.

7. Kabul Jalabad Road, Afghanistan

Dieser Straßenabschnitt des National Highways A01 in Afghanistan ist 143 Kilometer lang. Die Strecke verbindet Kabul mit Jalabad und überwindet dabei 1200 Meter Höhenunterschied. Tiefe Schluchten, steile Berghänge und Kluften zeichnen diese gefährliche Straße aus. Doch wo vorsichtiges Fahren angebracht wäre, überholen die afghanischen Autofahrer oft rücksichtslos. Ein Grund dafür sind die vielen LKWs, die hier unterwegs sind und oft stecken bleiben.

Die zahlreichen Unfälle und Katastrophen, die sich auf dieser Straße ereignen, können nicht mehr gezählt werden. Bei Dunkelheit und Nässe sind Autofahrer auf dieser Straße wirklich in Lebensgefahr. Auf die zusätzlichen Bedrohungen durch schießende Taliban und Bomben möchten wir an dieser Stelle nicht näher eingehen.

8. Passage du Gois, Frankreich

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Die Passage du Gois ist eine ganz besondere Straße. Jeden Tag taucht die Strecke im Meer ab. Ein wirklich kurioser Anblick. Bei Flut ist die Straße zwischen der Ile Normandie und der Gemeinde Beauvoir – Sur –Mer fast vollständig überschwemmt. Bei Ebbe hingegen ist sie passierbar. Die Zeiten, zu denen die Straße befahrbar ist ändern sich Tag für Tag.

Sie sollten sich vorher im Internet informieren. Parken Sie bei Ihrem Ausflug auf keinen Fall das Auto auf der Strecke. Bei Flut laufen abgestellte Wägen mit Wasser voll und das dürfte dem Motor schlecht bekommen. Die Strecke die sich im Naturschutzgebiet Baie de Bourgneuf befindet, ist eine Attraktion für Touristen.

9. Zoij La, Indien

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Um den Zoij La Pass in Indien zu befahren, empfehlen wir dringend einen Wagen mit Allradgetriebe. Die Strecke ist nicht asphaltiert und schraubt sich auf schwindelerregende 3.528 Höhenmeter. Die Fahrbahn ist stellenweise so eng, dass sich gerade ein Fahrzeug darauf fortbewegen kann. Überprüfen Sie ständig die Fahrbahn und lassen Sie sich nicht von der atemberaubenden Natur ablenken.

Steile Abgründe, keine Begrenzungen, rutschiger Schlamm und Schnee sind tödliche Gefahren auf dieser Strecke. Im Winter ist der Pass gänzlich geschlossen und stellt erst im Frühjahr die Autofahrer erneut auf die Probe. Auch die extremen Steigungen machen diese Gebirgstrasse zu einer der gefährlichsten der Welt.

10. Sichuan-Tibet-Highway, China

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Eine Strecke, die man auf keinen Fall unterschätzen sollte, ist der Sichuan-Tibet-Highway. Die Straße verbindet Sichuan, das in Chinas Osten liegt mit Lhasa im Westen. Auf 2.413 Kilometern fährt man an spektakulären Berggipfeln und weiten Ebenen vorbei. Die Steigungen sind äußerst gefährlich. Haarnadelkurven, Erdrutsche, Lawinen und sind nur einige der Herausforderungen auf dieser nicht asphaltierten einspurigen Straße.

Es kann passieren, dass Sie im Stau stehen, weil Wägen vor Ihnen im Schlamm stecken bleiben. Die Verkehrsbehinderung kann hier dann Tage bestehen bleiben. Seien Sie gewappnet! Belästigungen, Überfälle und Entführungen sind ein weiteres Gefahrenpotential, das eine Fahrt auf dem Sichuan-Tibet-Highway mit sich bringt.

11. Yungas Road, Bolivien

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Die Yungas Road in Bolivien wird schlicht „Todesstraße“ genannt. Die Strecke verbindet die Stadt La Paz mit der Region Yunga. Es gilt die Bergkette Cordirella Oriental zu überqueren. Auf dieser brandgefährlichen Straße lassen pro Jahr 200 bis 300 Menschen ihr Leben.

Stellen Sie sich vor mit Ihrem Auto auf einer 3,5 Meter breiten nicht asphaltierten Fahrbahn zu kurven. Wenn Sie nach rechts blicken sehen Sie eine bedrohliche Felswand und links tut sich ein 600 Meter tiefer Abgrund auf. Diese Strecke ist nichts für schwache Nerven. Schlammlawinen, Erdrutsche, Steinschläge und Temperatureinbrüche machen die Yungas Road zu einem „Highway to Hell„.