In der Vergangenheit gab es einige Fälle verschwundener Flugzeuge. Einige von ihnen waren Passagierflugzeuge, die anderen gehörten dem Militär. Eines ahben jedoch alle gemeinsam – sie verschwanden spurlos und wurden nie gefunden. Es ist 1972, und eine Gruppe von Soldaten fliegt in einem Hubschrauber der Royal Australian Air Force hoch am Himmel.
Als die Soldaten über einen abgelegenen Teil von Papua-Neuguinea fliegen – voller Feuchtgebiete und Dschungel – entdecken sie etwas wirklich Unglaubliches. Dort unter ihnen befand sich ein riesiges, teilweise zerstörtes Flugzeug, das seit drei Jahrzehnten vermisst wird. Haben die Soldaten endlich ein Rätsel gelöst, das die Menschen seit 30 Jahren fasziniert? Nun, es scheint so. Hier die ganze Geschichte.
1. Wie ein ganzes Flugzeug unentdeckt bleiben kann
Viele Menschen werden sich bestimmt fragen, wie es sein kann, dass ein ganzes Flugzeug einfach so verschwinden kann und nicht gesehen wird. Das ist doch unlogisch, oder? Wenn Sie jedoch hören, wo genau sich das Fahrzeug befand, wird direkt klar, warum es all die Jahre unentdeckt dort lag. Papua-Neuguinea beherbergt schließlich einige der exotischsten Wildnisgebiete der Welt.
Zu den vielfältigen Ökosystemen gehören üppige tropische Regenwälder, zerklüftete Bergketten, Vulkane, Savannen und Sümpfe. Daher ist es alles andere als einfach, ein verschollenes Flugzeug in einer solchen Umgebung zu finden. Die Menschen, die damals mit dem Flugzeug abgestürzt sind mit Sicherheit tot und werden wahrscheinlich niemals gefunden werden.
2. Der heilige Gral unter den Flugzeugen
Erstaunlicherweise war es ein Bomber aus dem Zweiten Weltkrieg, der jetzt unter dem Spitznamen „Swamp Ghost“ bekannt war. Im Laufe der Jahre wurde das Flugzeug zu einer Art heiliger Gral der militärischen Luftfahrtgeschichte angesehen. „Es wurde langsam aber sicher angenommen, dass es unmöglich ist, dieses Flugzeug noch zu finden“, sagte der Luftfahrtarchäologe Fred Hagen 2010 gegenüber dem Southern California Public Radio.
Aber er sollte bei dieser Aussage nicht ganz Recht behalten. An diesem Tag beendeten ein paar Soldaten bei einem Routineflug die Suche nach dem heiligen Gral – dem verschollenen Swamp Ghost. Sie entdeckten zwar das Flugzeug mitten im Sumpfgebiet, wussten aber nicht, was da so ungewöhnliches aus dem Flugzeug geworden war.
3. Das Flugzeug das doch keines ist
Das Objekt, das die australischen Soldaten entdeckt hatten, befand sich in einem besonders abgelegenen, von Krokodilen befallenen Sumpf namens Agaimbo. Das erklärt teilweise, warum der Fund so unglaublich gut erhalten war.
Einfach ausgedrückt, das Flugzeug befand sich an einem sehr unzugänglichen Ort und ganz und gar nicht an einem Ort, über den Sie so schnell stolpern würden. Der Umgang mit den Krokodilen wäre auch nicht angenehm. Aber was war das für ein mysteriöses Objekt? Was aussah wie ein Flugzeug sollte noch eine große Überraschung werden. Was sich da in dem Sumpfgebiet gebildet hatte, übertraf die Erwartungen der Menschen, die an der Bergung beteiligt waren. Hier hatte sich einiges geändert.
4. Die fliegende Festung der US-Army
Das riesige Flugzeug war in der Tat eine Fliegende Festung der US-Luftwaffe B-17E. Laut Überlieferung wurde der Name der Boeing nach Äußerungen eines Journalisten der Seattle Times am Tag eines frühen Testfluges im Juli 1935 gewählt. „Das hier ist eine echte fliegende Festung“, hatte er Berichten zufolge erklärt.
So erhielt das Flugzeug seinen Namen, wurde aber auch bekannt als unzerstörbares Flugobjekt der US-Army. Dann verschwand das Flugzeug während einem Flug über Papua-Neuguinea und bliebe für ganze 30 Jahre im Dschungel verschollen. Bis zu diesem besonderen Tag, als die Bergung beginnen sollte. Schnell wurde ein Team formiert und vor Ort gingen die Ausgrabungen los. Doch keiner ahnte, was alles noch gefunden werden sollte.
5. Die spektakuläre Bergung
Wie sich das Flugzeug so gut erhalten konnte, war niemandem so richtig klar. Obwohl Swamp Ghost Jahrzehnte in freier Natur verbracht hatte und Witterungen ausgesetzt war, war das Flugzeug an der Absturzstelle bemerkenswert gut erhalten geblieben. Und als Hagen es schließlich ausgraben ließ, wurde der Held eines Stücks Luftfahrtgeschichte.
Außer, dass die Maschine so gut erhalten war, sie war auch eines von nur vier B-17 die auf der Welt geborgen worden. So machte Hagen Geschichte und das Flugzeug wurde weltberühmt. Doch hier endet die Geschichte noch nicht. Im Inneren des Flugzeugs versteckten sich Geheimnisse, die man von oben nicht sehen kann. Alle Anwesenden waren gespannt.
6. Das letzte Flugzeug mit echten Kriegsnarben
Die meisten Flugzeuge, die während eines Krieges verschwinden, tauchen nie wieder auf. Sie werden entweder vom Feind vernichtet oder brennen vollständig ab. Doch nicht so in diesem Fall. Das Pacific Aviation Museum in Hawaii beschrieb das Flugzeug später tatsächlich als „wohl den einzigen intakten und nicht pensionierten B-17E-Bomber der Welt aus der Zeit des Zweiten Weltkriegs, ein einzigartiges Beispiel für ein Flugzeug, das eine unverzichtbare Rolle beim Gewinn des Zweiten Weltkriegs spielte.
Und es ist die einzige B-17 der Welt, die noch ihre Kampfnarben trägt und in der originalen Ausführung geblieben ist. Die B-17 hat ihre 30 Jahre im Dschungel jedoch eine eigene Persönlichkeit entwickelt, wie sich bald schon zeigen würde.
7. Eine lange und sehr dynamische Geschichte
Dieses Kampfflugzeug wurde zu einem ganz bestimmten Zweck entworfen. Die Geschichte der B-17 reicht bis in die frühen 1930er Jahre zurück. Roosevelts Bestreben, das US-Militär zu modernisieren, beinhaltete die Inbetriebnahme einer neuen Generation von Bombern, die beträchtliche Nutzlasten transportieren und entfernte Stützpunkte in Hawaii, Panama und Alaska bedienen konnten.
Infolgedessen wurde der Prototyp B-17 1935 von Boeing für diese Zwecke entworfen. Unter den anderen Prototypen konnte sich die B-17 vor allem deswegen durchsetzen, weil sie robust, beständig und leicht war. Auch aus diesem Grund konnte das verschollene Flugzeug sich mehrere Jahrzehnte behaupten. Doch dieses eine Flugzeug war etwas ganz besonderes. Der Dschungel und die ständigen Witterungen hatten ihre Spuren hinterlassen.
8. Viele Änderungen und Verbesserungen mussten gemacht werden
Der Prototyp musste mehrere Male geändert und verbessert werden, damit er im Krieg auch seinen Zweck erfüllt. Schließlich wurde die Maschine im Jahr 1941 fertig und durfte offiziell im Kampf eingesetzt werden. Swamp Ghost war beauftragt worden, nur einen Tag vor dem Angriff der Japaner am 7. Dezember 1941 von San Francisco nach Pearl Harbor zu fliegen.
Doch wie es das Schicksal wollte, flog das Flugzeug an diesem Tag nicht mit der Kangaroo Squadron. Stattdessen diente es in einigen der frühesten amerikanischen Bombenangriffe des Zweiten Weltkriegs. Dann ereignete sich eine Katastrophe, die auch dazu führte, dass man ganze 30 Jahre lang nach einem Flugzeug suchte, das verschollen blieb.
9. Wie es zum Absturz kam
Das von Kapitän Frederick „Fred“ C. Eaton Jr. entworfene Flugzeug hatte Probleme die schweren Bomben abzuwerfen, als seine Besatzung versuchte, die Türen der Bombenbucht zu öffnen. Die Türen blieben hängen und die Besatzung musste den riesigen japanischen Frachter umkreisen, der ihr eigentliches Ziel war.
Sie haben es geschafft, die Bomben beim zweiten Durchgang abzuwerfen, aber bis zu diesem Zeitpunkt hatten sie an mehreren Stellen Feuer von den japanischen Kampfflugzeugen und Flugabwehrbatterien gefangen. Ein Absturz war daher nicht mehr zu vermeiden. Alle Besatzungsmitglieder verschwanden samt dem Flugzeug an diesem Tag und wurden auch nie wieder gefunden. Bis zu dem Tag, an dem drei Soldaten das Flugzeug aus der Höhe entdeckten.
10. Die Besatzungsmitglieder kamen nicht beim Absturz um
Soweit es bekannt ist, sind die Besatzungsmitglieder nicht beim Absturz umgekommen. Das beweist auch der Fund des Flugzeugs. Denn, wäre das Flugzeug in Feuer aufgegangen, hätte es nicht unentdeckt bleiben können. Die Tatsache, dass die B-17 aus dem Jahr 1941 auch so viele Jahre nach dem Ereignis fast unbeschadet mitten im Dschungel steht, zeigt, dass die Menschen an Bord nicht durch den Absturz getötet wurden.
Experten sind der Meinung, dass die Männer an Malaria erkrankt und gestorben sind, ihren schweren Verletzungen hätten erliegen können oder aber sie verstarben aufgrund der starken Hitze, weil sie kein Trinkwasser hatten. Ganz egal, was wirklich passiert ist, sie starben mit Sicherheit einen qualvollen Tod.
11. Das Innere des verschollenen Flugzeugs
Als die Bergungsarbeiten vorangeschritten waren, konnten endlich Experten geholt werden, die das Flugzeug begutachten sollten. Als das Team versuchte den Innenraum zu betreten, wurde schnell klar, dass sich in dem Flugzeug längst schon eine ganze kleine Familie eingelebt hatte. Schlangen waren überall in dem Flugzeug. Höchstwahrscheinlich wurde sie in den Sommermonaten von dem heißen Metall angezogen und fühlten sich dort wohl. Die Tiere mussten entfernt werden, damit das Flugzeug seine Reise in die Heimat antreten konnte.
Es wurde nach der Reinigung in einem Museum ausgestellt. Die Besatzungsmitglieder des Flugzeugs wurden nie gefunden, ebenso wenig wie ihre sterblichen Überreste. Leider gibt es keine Spur, die zu den Soldaten führe, könnte.