Diese 11 One-Hit-Wonder wecken Erinnerungen an vergangene Zeiten

Die 70er Jahre gelten als Sternstunde der Musik. Das Jahrzehnt war von Freiheit und Experimentierfreude geprägt. Diese lockere Lebenseinstellung färbte auf die Musikbranche ab und brachte die Genres Rock’n’Roll, Funk und Disco hervor.

Der musikalische Einfluss des wilden Jahrzehnts hält bis heute an. Es war die Geburtsstunde vieler zeitloser Klassiker, die nichts von ihrer Beliebtheit eingebüßt haben. Darüber hinaus prägte es eine ganze Generation mit unkonventionellen Kompositionen, die von sozialkritischen Texten durchzogen waren. Nicht alle von ihnen bescherten dem Interpreten eine lange Karriere.

Grund genug, einen Blick zurück auf die Hits der 70er Jahre zu werfen. Die folgenden elf One-Hit-Wonder entführen auf eine nostalgische Reise in die Vergangenheit.

1. Rapper’s Delight – Sugarhill Gang

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Im Jahr 1979 veröffentlichte die Sugarhill Gang ihr Lied Rapper’s Delight. Es stieg in die US-amerikanischen, britischen und kanadischen Charts ein und machte Rap vom Nischenprodukt zur massentauglichen Kunstform.

Das Lied gilt als Wegbereiter des modernen Rap und Hip-Hop Genres. Für seinen großen Einfluss wurde es mit Platz 251 auf der Liste der „500 Greatest Songs of All Time“ des Rolling Stone gewürdigt.

Darüber hinaus nahm die National Recording Agency der USA Rapper’s Delight in ihr renommiertes Archiv auf. In der Datenbank der Organisation werden kulturell und historisch bedeutende Audioaufnahmen gesammelt. Sie enthält unter anderem die Kataloge von Elvis Presley und Frank Sinatra.

2. Got To Be Real – Cheryl Lynn

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Die Musikrichtung Disco ging aus den Nachtklubs der US-amerikanischen Großstädte hervor. Das Genre startete als Untergrundbewegung und erlangte in den 70er Jahren Popularität weit über die Nachtszene der USA hinaus.

Ausschlaggebend für den Siegeszug des Genres war Got to be Real von Cheryl Lynn aus dem Jahr 1978. Die Mischung aus Dance und Soul machte das Lied zum internationalen Hit. Eine Platinauszeichnung und die Aufnahme in die „Dance Music Hall of Fame“ folgten.

Zwanzig Jahre später stieg das Lied erneut in die US-Charts ein. Es erschien im Jahr 1998 im Rahmen eines Live-Albums von Patti LaBelle. Aufgenommen wurde die Version während eines Konzerts von LaBelle in New York.

3. Kung Fu Fighting – Carl Douglas

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Kung-Fu Filme erfreuten sich in den 70er Jahren großer Beliebtheit. Der Tod von Bruce Lee befeuerte die Nachfrage nach Filmen und Musik mit asiatischer Thematik zusätzlich. Das Lied Kung Fu Fighting aus dem Jahr 1974 profitierte von diesem Boom.

Es belegte Platz 1 in den USA und Groß-Britannien. Mit insgesamt elf Millionen Exemplaren zählte es zu den meistverkauften Singles seiner Zeit. Im Jahr 1998 stieg das Lied als moderne Version der Gruppe Bus Stop erneut in die Charts ein.

Kung Fu Fighting war Douglas‘ erster und einziger Hit. Bis Ende der 70er Jahre veröffentlichte er vier weitere Lieder, die nur mäßig erfolgreich waren.

4. Love Hurts – Nazareth

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Das Lied Love Hurts hatte eine bewegte Vergangenheit hinter sich, bevor die Rockgruppe Nazareth es im Jahr 1976 zum internationalen Hit machte.

Die Powerballade erschien Anfang der 60er Jahre auf einem Album der Everly Brothers. In den folgenden Jahren wurde es von Roy Orbison, Emmylou Harris und Jim Capaldi vertont. Internationale Erfolge feierte die Single jedoch erst in der Version von Nazareth, die bis heute die berühmteste Variante des Liedes ist.

Love Hurts hielt sich 61 Wochen lang in den norwegischen Charts. Es erreichte Platz 8 in den Billboard Hot 100 der USA. In Kanada, Südafrika und Belgien schaffte die Single es auf den ersten Platz der Charts.

5. Spirit In The Sky – Norman Greenbaum

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Das Lied Spirit in the Sky stammt vom amerikanischen Musiker Norman Greenbaum. Es wurde im Jahr 1969 veröffentlicht und erreichte rund ein halbes Jahr später, im Sommer 1970, den dritten Platz der Billboard Hot 100 in den USA.

Greenbaum komponierte das Lied und schrieb den Text. Es handelt vom Leben nach dem Tod und der Liebe zu Jesus. Eine erstaunliche Thematik angesichts der Tatsache, dass Greenbaum dem orthodoxen Judentum angehörte.

Spirit in the Sky ist, nach dem Klassiker Danny Boy, das meist gespielte Musikstück auf Beerdigungen. In einem Interview erklärte Greenbaum diesen Umstand mit der aufmunternden Melodie und der positiven Aussage des Liedes.

6. Seasons In The Sun – Terry Jacks

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Seasons in the Sun machte den kanadischen Musiker Terry Jacks im Jahr 1974 über Nacht zum Star. Es ist die englischsprachige Version des Liedes Le Moribond von Jacques Brel, das dreizehn Jahre zuvor auf Französisch erschien.

Die Single war ursprünglich für die Beach Boys gedacht. Nach kurzen Probeaufnahmen entschied sich die Gruppe jedoch gegen das Lied. Jacks, der zu dem Zeitpunkt als Produzent für die Beach Boys arbeitete, entschied sich kurzerhand, Seasons in the Sun selbst aufzunehmen.

Im Frühjahr 1974 wurde seine Mühe belohnt. Die Single verbrachte drei Wochen an der Spitze der Billboard Hot 100 Charts. Trotz des Erfolgs blieb es Jacks‘ einziger Hit in den USA.

7. American Pie – Don McLean

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Die Erfolgsgeschichte der Single American Pie von Don Mc Lean ist beeindruckend. Im Jahr 1972 verbrachte sie vier Wochen an der Spitze der US-Charts und erreichte den ersten Platz in Kanada, Neuseeland und Australien. Im Jahr 2000 veröffentlichte Madonna eine ebenso erfolgreiche Version des Liedes.

Der Text von American Pie sorgte lange für Spekulationen. Erst im Jahr 2015 brachte McLean Licht ins Dunkle und erklärte die Bedeutung der berühmten Zeile „the day the music died“.

Laut seiner Aussage bezieht sich der Inhalt des Liedes auf den Flugzeugabsturz im Jahr 1959, bei dem die Rock’n’Roll Idole Buddy Holly, Ritchie Valens und The Big Bopper ums Leben kamen.

8. Video Killed The Radio Star – The Buggles

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Die Single Video Killed the Radio Star stammt aus der Feder des britischen Musikers Bruce Woolley. Im Jahr 1979 nahmen The Buggles ihre Version des Liedes auf, die kurze Zeit später die Charts in sechzehn Ländern eroberte.

Video Killed the Radio Star schrieb Musikgeschichte. Es war das erste Musikvideo, das der Sender MTV im US-Fernsehen zeigte. Die Ausstrahlung erfolgte eine Minute nach Mitternacht am 1. August 1981.

The Buggles konnten nie an den Erfolg der Single anknüpfen. Nach einem erfolglosen zweiten Album löste sich die Band im Jahr 1982 auf. Bis heute kommen Sänger Trevor Horn und Bassist Geoffrey Downes gelegentlich für gemeinsame Auftritte zusammen.

9. Lovin‘ You – Minnie Riperton

Minnie Riperton schrieb ihren Hit Lovin‘ You aus dem Jahr 1975 als Schlaflied für ihre kleine Tochter Maya. Das Lied ist von einer beruhigenden Melodie geprägt, die von gelegentlichem Vogelgezwitscher begleitet wird.

Riperton war bekannt für ihre beeindruckende Gesangsstimme. Ihre fünf Oktaven kamen in Lovin‘ You nicht zum Einsatz. Stattdessen präsentierte sie ihr beeindruckendes Pfeifregister. Es ist das höchste Gesangsregister und kann nur mit überdurchschnittlicher Kontrolle und perfekter Atemtechnik beherrscht werden.

Tragischerweise starb Riperton vier Jahre nach der Veröffentlichung der Hit-Single an Krebs. Ihr Talent lebt in ihrer Tochter Maya Rudolph weiter – als Mitglied von Saturday Night Live bringt sie die amerikanische Bevölkerung regelmäßig zum Lachen.

10. Ring My Bell – Anita Ward

Anita Ward wurde im Jahr 1979 mit dem Disco-Hit Ring My Bell widerwillig zum Star. Der Produzent Frederick Knight erkannte ihr Talent und überredete sie, die Single mit ihm aufzunehmen.

Bereits kurz nach der Veröffentlichung eroberte Ring My Bell die Spitze der Charts in den USA und Groß-Britannien. Viele Zuhörer empfanden den Text der Single als doppeldeutig. Zum Unverständnis von Ward, die sich als ehemalige Lehrerin und religiöses Kirchenmitglied über die Fehlinterpretation ärgerte.

Ring My Bell gilt als klassisches One-Hit-Wonder der 70er Jahre. Nach kreativen Differenzen mit ihrem Produzenten Knight und einem erfolglosen zweiten Album zog sich Anita Ward endgültig aus der Musikbranche zurück.

11. You Light Up My Life – Debby Boone

Bild: Imago / ZUMA Wire

Das Talent wurde Debby Boone in die Wiege gelegt. Ihr Vater Pat Boone war einer der erfolgreichsten Sänger der 50er und 60er Jahre.

Die Ballade You Light up my Life erlangte zunächst im Zusammenhang mit dem gleichnamigen Film Bekanntheit. Einige Monate später, im Mai 1977, veröffentlichte Boone ihre Version des Liedes, die in den USA fünf Millionen Mal verkauft wurde. Die Single hielt sich zehn Wochen am Stück an der Spitze der US-Charts. Boone erhielt einen Grammy und einen American Music Award.

You Light up my Life blieb Debby Boones einziger Pop-Hit. In den folgenden Jahren widmete sie sich der christlichen Musik, mit der sie beeindruckende Erfolge feierte.