Elefantenrettungsaktion – Wie befreit man einen kleinen Elefanten aus einem tiefen Schlammloch?

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Elefanten sind sehr intelligente Tiere, die ein ausgeprägtes Sozialverhalten an den Tag legen. In lebensbedrohlichen Situationen reagieren auch die Tiere anders, als es viele Menschen erwarten würden. Vor allem, wenn sich das größte Landsäugetier, der Elefant, ungewöhnlichen, lebensrettenden Maßnahmen zuwendet, wissen wir, dass die Lage sehr ernst ist. In diesem Bericht geht es um ein in Not geratenes Elefantenbaby, das durch ungewöhnliche Maßnahmen gerettet werden konnte.

In ungewöhnlichen oder lebensbedrohlichen Situationen können Tiere unglaubliche Dinge tun, um das Leben eines anderen Elefanten zu retten. In der Regel misstraut der Elefant dem Menschen in freier Wildbahn. In freier Natur lebende Elefanten kommen eigentlich nicht mit dem Menschen in Kontakt.

1. Der natürliche Lebensraum der Indischen Elefanten schwindet zusehends

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Der Indische Elefant lebt in manchen Regionen Indiens tatsächlich noch in freier Wildbahn. Mensch und Tier gehen sich eigentlich aus dem Weg, denn das Misstrauen untereinander ist groß. Weil der natürliche Lebensraum immer kleiner wird, besteht die Gefahr, dass sich Mensch und Elefant häufiger begegnen. Obwohl die Einheimischen die Elefanten als königliche Tiere bezeichnen, halten sie lieber Abstand.

Das Zusammenleben von Mensch und Tier kann nur funktionieren, wenn einer das Revier des anderen respektiert. Allerdings steigt die Gefahr, wenn sich die Tiere in der Paarungszeit befinden oder Jungtiere aufziehen. Fühlen Sie sich bedroht, greifen sie auch gerne an.

2. Mensch und Elefant kommen sich immer wieder in die Quere

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Mit großem Respekt betrachten die indischen Feldarbeiter die Herde vorbeiziehender Elefanten, denn die Muskelpakete streifen frei in der Natur umher, ohne Grenzen und Zäune. Die Arbeiter versuchen sich so zu verhalten, dass sich die Tiere nicht bedroht oder belästigt fühlen. Sie scheinen sich gegenseitig schon zu kennen, denn es gab auch schon öfters die Gelegenheit dazu.

Die Elefantenherde folgt der Leitkuh und trabt an den Arbeitern vorbei. Die Erde zittert regelrecht, wenn Sie einen Fuß vor den anderen setzen. Das Geräusch ähnelt dem, eines anrauschenden Zuges, so kräftig stampfen die Dickhäuter auf den Boden.

3. Das Elefantenbaby in Gefahr

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Wenn die Herde jeden Tag an den Arbeitern vorüberzieht, sind die Elefanten auf dem Weg Richtung Urulanthanni Fluss. Dort überqueren sie für gewöhnlich das Wasser. An einem schönen Tag wollte die Herde, wie gewohnt durch den Fluss stapfen, nur das Elefantenbaby verspürte Angst, denn es war das Wasser noch nicht gewöhnt.

Der Kleinste in der Herde tat sich schwer bei der Flussüberquerung und fiel in eine Spalte im Flussbett. Die Herde war noch zu weit vom Ufer entfernt und zudem war der gesamte Boden unter Schlamm gesetzt, sodass sich der kleine Elefant nicht bewegen konnte. Der Herde war bewusst, dass sie das Elefantenbaby nicht ohne Hilfe befreien können.

4. Panisch versucht sich der kleine Elefant zu befreien

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Da die sozialkompetenten Tiere Mitleid und Hilfsbereitschaft empfinden, ist es kein Wunder, dass sich Elefanten untereinander helfen. Sie spüren die Gefahr und nehmen die unnatürlichen Bewegungen des Babyelefanten wahr. Dieser versuchte sich hochzuziehen, doch die dicke Schlammschicht erschwerte den Versuch.

Immer wieder rutschte er ab und fing letztendlich lautstark zu weinen an. Der kleine Elefant, der nur etwa 1/6 der Körpergröße eines ausgewachsenen Elefanten aufwies, hatte kaum die Kraft, sich selbst aus dem großen Loch zu befreien. Die anderen Elefanten nahmen das Schreien des Kleinen wahr und machten sich dementsprechend große Sorgen.

5. Momente des Schreckens – der Kleine in Lebensgefahr

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Zuerst war die Herde spürbar in Angst und Schrecken versetzt. Sie schauten nach dem Kleinen, der mühsam versuchte, sich aus dem Schlammloch zu befreien. Er fand aber keinen Halt und rutschte immer wieder ab. Die Elefanten schienen starr vor Schreck zu sein, doch dann hatte einer von ihnen eine Idee.

Elefanten in Not geben bekannter Weise Hilfelaute von sich. Die Herde trötete los und gab Geräusche von sich. Anders wussten sich die erwachsenen Tiere nicht zu helfen, denn sie wussten, dass sie den Babyelefanten nicht aus eigener Kraft befreien konnten.

6. Der Hilfeversuch schien zum scheitern Verurteilt

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Nachdem der kleine Elefant bemerkt hatte, dass durch die Hilferufe keine Besserung eintrat, schien er Hoffnungslosigkeit und Angst zu verspüren. Auch die anderen Herdentiere fühlten sich machtlos und starrten verängstigt und traurig auf die Unglücksstelle. Die Tiere spürten, dass sich die Situation verschlechterte und gerieten in Panik.

In ihrer Verzweiflung konnten die Elefanten nicht mehr stehenbleiben und begannen hin und herzulaufen. Nervosität machte sich breit, denn sie wussten einfach nicht, wie sie dem Sprössling helfen konnten. Sie waren so nervös, dass sie nicht mehr still auf der Stelle stehen konnten.

7. Wenn die Zeit ewig dauert

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Wir kennen es alle nur zu gut, in brenzlichen Situationen vergeht die Zeit langsam und Minuten werden zu Stunden. Die Elefanten suchten das Loch, in das der Kleine gefallen war. Elefanten sind klug und wissen, wann eine Situation aussichtslos erscheint.

Sie wussten, dass Sie zu schwer für den Untergrund waren und dass sie dem Baby nicht helfen konnten. Sie wussten, dass sie die Situation verschlechtern würden, wenn sie sich dem Loch weiter nähern. Deshalb blieben sie verzweifelt auf Abstand und mussten tatenlos mit ansehen, wie sich das Baby im Schlammloch quält.

8. Im Stich lassen, das gibt es unter Elefanten nicht

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Das ein anderer verletzter, verunglückter oder in Not geratener Elefant einfach zurückgelassen wird, kommt unter Elefanten nicht vor. Die Tiere sind äußerst mitfühlend und einfühlsam und können Trauer empfinden. Sie spüren die Ängste der anderen Tiere und machen sich Sorgen, besonders wenn es sich um den schutzbedürftigen Nachwuchs handelt.

Die Herde bietet Schutz und nur zusammen sind die Tiere stark und das wissen sie genau. Sie würden sogar ihr eigenes Leben aufs Spiel setzen, um einen Elefanten aus der Herde zu retten. In diesem Fall war ihnen jedoch bewusst, dass eine Rettungsaktion ausgeschlossen ist. Trotzdem würden sie das Baby nie alleine lassen.

9. Die Geräusche in Flussnähe, machten die Einwohner neugierig

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Die Elefanten gaben nicht auf und gaben seltsame Geräusche und Warnrufe von sich, um auf sich aufmerksam zu machen. Die Bewohner dachten zuerst, die Geräusche kämen von der nahegelegenen Straße, doch als die Laute immer wieder aufkamen, störten sie sich daran und wollten nachsehen, was sich dahinter verbirgt.

Sie gingen dem Geräusch hinterher und durchquerten den nahegelegenen Wald, bis sie die Flussbiegung erreichten. Sie konnten noch nicht sehen, was passiert war, sondern hatten nur den unerträglichen Lärm in den Ohren, den die Elefanten von sich gaben. Sie wagten sich dennoch näher an die Unfallstelle heran.

10. Rettung durch Unbekannte ist im Anmarsch

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Die Elefanten schienen der menschlichen Truppe zu vertrauen, sie wirkten auf einmal erleichtert. Zuerst sahen sich alle ratlos an, denn wie sollte man ein Elefantenbaby aus einem fragilen, schlammigen Flussloch herausholen. Nachdem die Behörden alarmiert wurden, kamen einige Rettungsteams hinzu, um dem Baby zu helfen.

Rettungseinsätze gestalten sich in Indien allerdings anders als in Deutschland. Das Gerät musste erst aus der fernen Stadt organisiert und angeliefert werden. Es schien eine Ewigkeit zu dauern, bis die Wildhüter mit dem passenden Einsatzgerät vor Ort waren. Ein riesiger Bagger sollte das Elefantenbaby aus dem Schlammloch befreien.

11. Happy End – die erfolgreiche Rettung des Babyelefanten

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Diese Rettungsaktion hatte es in sich, denn obwohl es sich um einen Babyelefanten handelte, schätzten die Wildhüter sein Gewicht zwischen 400 und 600 Pfund. Der Kleine war schon ziemlich tief in den Schlamm eingesunken und hätte sich niemals aus eigener Kraft befreien können.

Das Arbeitsgerät wurde so platziert, dass es keine unangenehmen Zwischenfälle geben konnte. Sie gruben einfach eine Schneise in das Flussbett und konnten den rettenden Weg für das Elefantenbaby ebenen. Die erwachsenen Elefanten schauten erleichtert zu, wie der Sprössling erfolgreich gerettet wurde. Sie spürten, dass die Menschen gekommen waren, um zu helfen und fassten Vertrauen, in die ihnen unbekannte Art.