Falsch verstanden in „The Walking Dead“: 10 Missverständnisse

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Seit über einem Jahrzehnt begeistert „The Walking Dead“ ein breites Publikum und zählt zu den erfolgreichsten Serien aller Zeiten. Trotz ihrer langen Laufzeit halten sich jedoch einige hartnäckige Missverständnisse rund um die Zombie-Serie.

In diesem Artikel wollen wir zehn dieser weitverbreiteten Irrtümer aufklären. Beachten Sie jedoch, dass im Folgenden Spoiler zu „The Walking Dead“ bis zur achten Staffel enthalten sein können. Die Serie hat die Zuschauer mit ihren Wendungen und Entwicklungen immer wieder überrascht und bleibt ein faszinierendes Phänomen in der Welt des Fernsehens.

1. Ein Zombie-Biss ist nicht wegen des Virus‘ tödlich

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In „The Walking Dead“ unterscheidet sich die Übertragung des Zombie-Virus grundlegend von vielen anderen Zombie-Filmen. Hier tragen alle Überlebenden den Virus bereits in sich. Wenn ein Mensch stirbt, aktiviert sich der Virus und verwandelt ihn in einen Walker (Zombie).

Ein Biss eines Walkers ist daher nicht zwangsläufig tödlich, da die Infizierten das Virus bereits in sich tragen. Dennoch birgt ein Biss das Risiko einer Bakterieninfektion, da der Zombie-Mund nicht gerade hygienisch ist. Solche Infektionen enden oft tödlich, da Antibiotika rar sind. Theoretisch könnte man einen Zombie-Biss überleben, doch das ist riskant und nicht zu empfehlen.

2. „The Walking Dead“ spielt in einem anderen Universum

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Einige Zuschauer von „The Walking Dead“ haben sich gewundert, warum in der Serie nie das Wort „Zombie“ verwendet wird und warum die Überlebenden scheinbar keine Strategien aus bekannten Zombie-Filmen anwenden. Die einfache Antwort darauf ist, dass „The Walking Dead“ in einem eigenen Universum spielt, das sich von unserer Welt unterscheidet. In dieser fiktiven Welt gibt es keine Zombies in der Popkultur, es existiert weder „Night of the Living Dead“ noch „28 Days Later“.

Daher wird in der Originalversion der Serie das Wort „Zombie“ nicht verwendet. Stattdessen werden die Untoten in der Serie als Streuner, Beißer und ähnliches bezeichnet. Allerdings ist dies in der deutschen Synchronfassung anders, wo das Wort „Zombie“ verwendet wird. Dies liegt an den kulturellen Unterschieden und den Erwartungen des deutschen Publikums, das mit dem Begriff „Zombie“ vertrauter ist.

3. Bei „The Walking Dead“ sind nur wenige Jahre vergangenen

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Zu Beginn der neunten Staffel von „The Walking Dead“ gab es einen Zeitsprung von 18 Monaten. Gefühlt haben die Charaktere, angeführt von Rick und Co., bereits eine Dekade seit dem Ausbruch der Zombie-Apokalypse hinter sich. Tatsächlich läuft die Serie seit 2010, und vor allem Carl ist in dieser Zeit deutlich gealtert.

Doch offiziell ist in der Handlung viel weniger Zeit vergangen. Laut einem offiziellen Twitter-Account verstrichen von der ersten Folge bis zur siebten Staffel noch nicht einmal zwei Jahre. Das bedeutet, dass Staffel 9 höchstens vier Jahre nach dem Ausbruch der Zombie-Seuche spielt. Offenbar lässt der Virus die Überlebenden schneller altern als gewöhnlich.

4. Rick ist als Anführer kein Totalausfall

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Wie bei Negans Führungsstil, gibt es auch bei Ricks Leitung geteilte Meinungen. Viele kritisieren seine autoritäre Führung, die gelegentlich als „Ricktatur“ bezeichnet wird, und werfen ihm vor, ein schlechter Anführer zu sein. Trotz einiger Fehler in seiner Führung kann man jedoch nicht behaupten, dass er völlig versagt hat. Rick hat es geschafft, die meisten Mitglieder seiner Gruppe in einer äußerst gefährlichen Umgebung am Leben zu erhalten.

Es ist offensichtlich, dass seine Gruppe nicht so stark gegen seinen Führungsstil opponiert, wie es von einigen kritisiert wird. Sie hätten ihn jederzeit absetzen oder verlassen können, aber sie blieben loyal, selbst in schweren Zeiten. Dieses Vertrauen in Ricks Führungsfähigkeiten wird deutlich, auch wenn es Momente gab, in denen sie ihn auf den richtigen Weg zurückbringen mussten.

5. Sophia und die Scheune

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Während der Großteil der zweiten Staffel von „The Walking Dead“ suchte Ricks Gruppe verzweifelt nach Carol’s Tochter, Sophia. Am Ende stellte sich heraus, dass sie die ganze Zeit als Zombie in Hershels Scheune war. Doch warum hat niemand auf der Farm dies den anderen gesagt? Der Schöpfer von „The Walking Dead“, Robert Kirkman, erklärte, dass Otis für das Einsammeln der Zombies und das Einbringen in die Scheune verantwortlich war.

Otis wurde jedoch von Shane getötet, bevor er die Chance hatte, den anderen mitzuteilen, dass Sophia sich in der Scheune befand. Hershel, der Besitzer der Farm, dürfte wahrscheinlich nicht genau gewusst haben, welche Zombies sich in der Scheune befanden, da er sich von der Realität der Seuche und ihrer Folgen weitgehend abgeschottet hatte.

6. Menschen können die Zombies nicht einfach ausrotten

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Eine häufige Frage in „The Walking Dead“ lautet: „Warum töten Rick und die anderen nicht einfach mehr Zombies? Irgendwann müssten sie sie doch auslöschen können.“ Die Antwort ist jedoch komplex. Laut Schöpfer Robert Kirkman kommen auf einen Überlebenden etwa 5.000 Zombies. Selbst wenn sie regelmäßig töten würden, wären sie gegen die schiere Menge machtlos.

Zudem bekämpfen die Überlebenden oft auch einander. Die Hoffnung liegt eher darauf, dass die Zombies im Laufe der Zeit verfaulen, was tatsächlich geschieht, jedoch sehr langsam. Es bleibt unklar, ob die Menschheit lange genug überleben kann, damit sich das Zombie-Problem von selbst erledigt.

7. Negan ist kein wahnsinniger Psychopath

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Negan, der berüchtigte Bösewicht in „The Walking Dead“, hinterließ einen schockierenden Eindruck, als er die Köpfe von Glenn und Abraham zerstörte. Viele sahen in ihm einen wahnsinnigen Mörder, der scheinbar wahllos tötet. Allerdings basiert sein Führungsstil auf Angst. Negan erhält seine Macht, indem er sowohl seine Anhänger als auch Fremde einschüchtert.

Als er auf Rick und seine Gruppe trifft, reagiert er gnadenlos, nachdem sie einen seiner Außenposten angegriffen haben. Er tötet Rick jedoch nicht, weil er ihn als nützlich betrachtet, um Alexandria für sich arbeiten zu lassen. Negan ist brutal und moralisch verwerflich, aber keineswegs verrückt, sondern verfolgt ein klares Ziel. Hass gegen ihn ist jedoch verständlich.

8. „The Walking Dead“ ist realistischer, als viele glauben

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Die Vorstellung, dass die Zombies in „The Walking Dead“ so langsam verfaulen, mag unrealistisch erscheinen. Dennoch nähert sich die Serie mit ihrem düsteren Szenario einem glaubwürdigen Szenario, das beunruhigend realistisch wirkt. Als Rick aus dem Koma erwacht, sind weniger als zwei Monate vergangen.

Viele Zuschauer hatten Zweifel daran, dass die Gesellschaft in so kurzer Zeit so dramatisch zusammenbrechen könnte. Einige argumentierten, dass das Militär die Überlebenden schützen und die Zombies mit seiner Feuerkraft in Schach halten könnte. Dennoch bleibt die Tatsache bestehen, dass der Zombie-Virus nicht von den Zombies auf die Menschen übertragen wird, sondern dass jeder Mensch bereits infiziert ist. Dies verdeutlicht die potenzielle Verwüstung, die ein solches Szenario anrichten könnte.

9. Die Eingeweide-Verkleidung

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In einer der ersten Folgen von „The Walking Dead“ schmierten Glenn und Rick ihre Kleidung mit den Eingeweiden von Beißern ein, um sich in einer Horde von Streunern zu verstecken. Viele Zuschauer fragten sich daraufhin, warum die Überlebenden diese Strategie nicht häufiger anwenden. Laut Robert Kirkman, dem Schöpfer der Serie, nutzen sie diese Taktik nur in äußerst dringenden Notfällen, da das Risiko zu hoch ist.

Die Eingeweide von Beißern sind äußerst unhygienisch, was die Überlebenden einem erheblichen Krankheitsrisiko aussetzen würde, insbesondere angesichts des Mangels an Antibiotika, was leicht tödlich enden könnte. Darüber hinaus ist diese Methode nicht zuverlässig, wie bereits in der genannten Folge gezeigt wurde. Bei Regen würden die Überlebenden inmitten der Zombiehorde schnell entdeckt werden.

10. Die einfache Antwort, warum es keine Zombie-Tiere gibt

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In „The Walking Dead“ sind bisher keine zombifizierten Tiere aufgetaucht, und es scheint unwahrscheinlich, dass sich das in Zukunft ändern wird. Viele haben angenommen, dass der Zombie-Virus nur auf Menschen wirkt und nicht auf Tiere. Tatsächlich gibt es jedoch einen viel einfacheren Grund für das Fehlen von Zombie-Tieren. Robert Kirkman, der Schöpfer der Comics, verriet, dass der Zeichner schlichtweg keine Tiere zeichnen wollte.

In der TV-Serie hätte dieses Problem theoretisch behoben werden können, aber es ergeben sich hier andere logistische Herausforderungen. Die Arbeit mit Tieren bei Dreharbeiten ist wesentlich komplizierter als mit Schauspielern. Daher hat die Serie größtenteils auf Tiere verzichtet, abgesehen von einigen Ausnahmen, und stattdessen in einigen Fällen auf Spezialeffekte zurückgegriffen – zum Beispiel das eher schlecht animierte Reh in Staffel 7, falls sich noch jemand daran erinnert.