Vom Verschwinden bedroht: Diese Hunderassen kämpfen ums Überleben

Bild: SubertT / Shutterstock.com

Hunde gelten als treue Wegbegleiter und sind aus unserem Alltag kaum wegzudenken. Doch auch unter den Vierbeinern gibt es gefährdete Arten, deren Zahl Jahr für Jahr schrumpft. Die Gründe dafür sind vielfältig: veränderte Vorlieben bei der Haustierwahl, eingeschränkte Zuchtlinien oder schlicht fehlende Bekanntheit.

Manche Rassen, die einst als Arbeitstiere geschätzt wurden, gelten heute als überholt oder „nicht mehr modern“. Einige dieser Hunde sind inzwischen so selten, dass sie vom Aussterben bedroht sind – obwohl sie viele liebenswerte Eigenschaften mitbringen. Wer sich für Hunde begeistert, sollte diese seltenen Schätze kennen. Vielleicht ist ja eine dabei, die es verdient, wieder ins Rampenlicht gerückt zu werden.

1. Cairn Terrier – Vom Filmstar zum Sorgenkind

Bild: OlgaOvcharenko / Shutterstock.com

Der kleine Terrier wurde durch den Filmklassiker „Der Zauberer von Oz“ bekannt, in dem „Toto“ für Furore sorgte. Doch der Hype hielt nicht ewig: Heute zählt der Cairn Terrier im Vereinigten Königreich zu den am stärksten bedrohten Hunderassen. Noch 2013 wurden über 1.000 Tiere pro Jahr registriert – 2022 waren es nur noch knapp 500.

Sein robustes Wesen und die frühere Funktion als Schädlingsjäger machen ihn eigentlich zum perfekten Familienhund. Dennoch ist der kleine Schotte aus der Mode gekommen. Exotische und auffälligere Rassen verdrängen ihn zunehmend. Experten schlagen Alarm: Wenn sich der Trend nicht ändert, droht dem Cairn Terrier bald das Aus. Dabei bringt er genau das mit, was viele Hundeliebhaber suchen.

2. Curly Coated Retriever – Locken gegen das Vergessen

Bild: nik174 / Shutterstock.com

Mit seinem markanten, gelockten Fell ist der Curly Coated Retriever unverwechselbar. Er ist die älteste Retrieverrasse überhaupt, robust, wasserfest und ein hervorragender Jagdbegleiter. Doch obwohl er so viele positive Eigenschaften hat, ist seine Zahl drastisch geschrumpft.

Seine geringe Bekanntheit, gepaart mit der Konkurrenz durch Golden Retriever oder Labradors, hat ihn ins Abseits gedrängt. In Zuchtprogrammen findet er kaum noch Beachtung, obwohl er sowohl familienfreundlich als auch arbeitswillig ist. Viele Hundehalter wissen schlichtweg nicht, dass es diese Rasse überhaupt gibt. Ein Fehler – denn der Curly bringt Charme und Arbeitseifer mit, den man nicht unterschätzen sollte.

3. Clumber Spaniel – Der Königliche im Schatten

Bild: Anna Averianova / Shutterstock.com

Benannt nach dem englischen Clumber Park, war der Clumber Spaniel einst am Hofe König Georgs V. zu Hause. Mit seinem kräftigen Körperbau und dem ruhigen Wesen war er ein idealer Begleiter für Adelige und Jäger. Heute steht er auf der Liste der bedrohten Rassen.

Trotz seiner treuen Natur und seines sanften Temperaments wurde er von moderneren Rassen verdrängt. Besonders in Großbritannien kämpft der Clumber ums Überleben. Seine geringe Wurfgröße und die komplexe Zucht erschweren seine Verbreitung zusätzlich. Dabei ist der Clumber ein ruhiger, freundlicher Hund, der sich ideal für Familien eignet – wenn man ihm wieder eine Chance gäbe.

4. Manchester Terrier – Vom Rattenfänger zum Auslaufmodell

Bild: GoDog Photo / Shutterstock.com

Einst jagte der Manchester Terrier Ratten in dunklen Gassen und Mühlen – heute kämpft er selbst ums Überleben. In den 1940er-Jahren war die Rasse in Großbritannien fast ausgestorben, nur elf Tiere waren noch registriert. Ein Schicksal, das sich zu wiederholen droht.

Der kleine, wendige Hund hat zwar ein markantes Äußeres, aber gegen moderne Modehunde kann er sich kaum behaupten. Dabei ist er intelligent, lernfähig und treu – und wäre mit dem richtigen Training ein idealer Begleiter in der Stadt. Doch die meisten kennen ihn einfach nicht. Sein Überleben hängt nun von Zuchtprogrammen und der Bereitschaft ab, auch alten Rassen wieder eine Chance zu geben.

5. Irish Glen of Imaal Terrier – Der Unauffällige mit Geschichte

Bild: RobertArt / Shutterstock.com

Dieser robuste Terrier stammt aus den Wicklow Mountains in Irland und wurde zur Dachsjagd gezüchtet. Bereits im 17. Jahrhundert wurde er dort eingesetzt – doch heute steht auch er auf der Kippe. Nur wenige Züchter widmen sich dem Glen, der durch sein raues Fell und seine bodennahe Statur auffällt.

Trotz seiner Herkunft als Jagdhund ist er ruhig, familienfreundlich und anpassungsfähig. Doch seine Seltenheit macht ihn für Züchter wenig attraktiv, und so geht seine Zahl seit Jahren zurück. Der Irish Glen ist ein echtes Kulturgut Irlands – und sollte auch als solches behandelt werden.

6. Chinook – Der vergessene Schlittenhund

Bild: Linda Fish / Shutterstock.com

Der Chinook stammt aus den USA und wurde ursprünglich für den Schlittenhundesport entwickelt. Er war kräftig, ausdauernd und gleichzeitig sanft, was ihn von anderen Schlittenhunden unterschied. Dennoch verlor er mit der Zeit an Bedeutung und verschwand aus dem Blickfeld.

Heute ist der Chinook extrem selten und wird nur noch von wenigen Liebhabern gezüchtet. Dabei könnte er auch als Familienhund überzeugen – er ist kinderlieb, loyal und intelligent. Seine Zukunft hängt davon ab, ob Züchter und Halter bereit sind, sich der Erhaltung dieser besonderen Rasse zu widmen.

7. Dandie Dinmont Terrier – Adeliger mit Seltenheitswert

Bild: Francine parent / Shutterstock.com

Mit seinem ungewöhnlichen Namen – benannt nach einer Romanfigur von Sir Walter Scott – sticht der Dandie Dinmont Terrier schon beim Lesen hervor. Er ist die einzige Rasse mit eigenem schottischen Clan-Tartan. Trotzdem ist er heute kaum noch bekannt.

Dabei handelt es sich um eine besonders liebevolle und freundliche Terrier-Rasse mit starkem Charakter. Seine geringe Verbreitung und sein spezielles Erscheinungsbild schrecken aber viele potenzielle Besitzer ab. Doch wer einen treuen, anhänglichen Hund mit Geschichte sucht, sollte den Dandie Dinmont auf dem Schirm haben.

8. Otterhund – Ein Schwimmer ohne Zukunft?

Bild: otsphoto / Shutterstock.com

Der Otterhund war einst für die Otterjagd unentbehrlich. Doch nach dem Verbot dieser Jagdform 1978 in Großbritannien brach seine Aufgabe weg – und damit auch sein Bestand. Der große, freundliche Hund mit dem wasserfesten Fell ist heute vom Aussterben bedroht.

Trotz seiner positiven Eigenschaften als Familienhund – er liebt Kinder, ist aktiv und sozial – ist er extrem selten geworden. Seine Haltung ist anspruchsvoll, was ihn für Ersthundebesitzer weniger attraktiv macht. Dennoch hat der Otterhund es verdient, erhalten zu bleiben – als Teil der Hundegeschichte und treuer Gefährte mit besonderen Fähigkeiten.

Interessant: Wussten Sie, dass manche Bäume miteinander "sprechen"?

Bäume kommunizieren miteinander durch ein Netzwerk von Pilzen, das als "Wood Wide Web" bekannt ist. Über dieses Netzwerk tauschen sie Nährstoffe aus und senden Warnsignale bei Schädlingsbefall. Diese symbiotische Beziehung zwischen Bäumen und Pilzen hilft dem Waldökosystem, sich besser an Umweltveränderungen anzupassen und widerstandsfähiger zu werden.