Noch vor Sonnenaufgang rückten Kontrolleure und Polizisten an – doch das, was sie in einem Berliner Hotel vorfanden, ließ selbst erfahrene Ermittler staunen.
Hotelrazzia im Morgengrauen

Um punkt sechs Uhr klingelten 18 Jobcenter-Mitarbeitende und 21 Polizeikräfte an den Türen des „BB Hotel Berlin“ in Schöneberg. Ziel: 70 gemeldete Sozialhilfe-Empfängerinnen und -Empfänger zu überprüfen, die hier eigentlich ihr Bürgergeld beziehen.
Doch statt dutzender Betten in Gebrauch trafen die Kontrolleure zunächst nur zwei Personen an – ein Fund, der die Nachtluft plötzlich voller Fragen erscheinen ließ.
Lassen Sie uns einen Blick auf das Gebäude werfen, das seit Jahren für Schlagzeilen sorgt.
Ein Haus mit Vorgeschichte

Das ehemalige Drei-Sterne-Hotel dient seit 2020 als Bedarfsunterkunft, hauptsächlich für Roma-Familien aus Südosteuropa. Anwohner klagen über Lärm, Müll und mehr als hundert Polizeieinsätze allein im letzten Jahr.
Behörden vermuten hier ein Zentrum für organisierten Leistungsbetrug und Schwarzarbeit – ein Brennglas auf die Schwachstellen des deutschen Sozialsystems.
Wer aber sind die Menschen hinter den verschlossenen Türen – und warum öffneten sie sie nicht?
Die 19 Bedarfsgemeinschaften

Die 70 Leistungsbeziehenden verteilen sich auf 19 Bedarfsgemeinschaften. Stockwerk für Stockwerk klopften die Teams, hörten nur Echo in kahlen Gängen, fanden verlassene Zimmer mit Taschen, aber ohne Besitzer.
Erst nach dutzenden Telefonanrufen meldeten sich 17 weitere Personen – doch über 50 bleiben spurlos, ihre Auszahlung könnte bald eingefroren werden.
Jetzt beginnt die fieberhafte Suche quer durch Berlin – und über die Stadtgrenzen hinaus.
Jagd nach der Spur des Geldes

Jobcenter und Polizei prüfen Meldeadressen, Bankbewegungen und mögliche Auslandsaufenthalte; der Zoll liefert Hinweise auf Schwarzarbeit-Baustellen in Brandenburg.
Sollten sich die Verdachtsmomente erhärten, drohen Verfahren wegen Leistungsbetrugs – und eine erneute Debatte über digitale Anwesenheitskontrollen für Bürgergeldempfänger.
Währenddessen kocht die politische Diskussion hoch – wer trägt wirklich die Verantwortung?
Empörung im Kiez und im Netz

Im Regenbogenkiez spalten sich die Meinungen: Manche fordern sofortige Räumung, andere warnen vor Stigmatisierung der Roma-Community. In sozialen Medien trendet der Hashtag #HotelGeister.
Menschenrechtsgruppen verweisen auf Berlins Wohnungsknappheit und fehlende Integrationsangebote; Populisten sprechen von „Abzocke auf Steuerzahlerkosten“.
Die Stadtpolitik muss reagieren – doch welche Lösung bahnt sich an?
Was jetzt auf dem Spiel steht

Der Senat prüft strengere Wohnsitzkontrollen und ein mögliches Aus für das Hotel als Bedarfsunterkunft. Bleiben die verschwundenen Bewohner unauffindbar, könnten Zahlungen in wenigen Wochen komplett gestoppt werden.
Für mehr als 50 Vermisste tickt nun die Uhr – und ein zweiter Blitzbesuch ist bereits angekündigt. Die nächste Razzia könnte endgültig klären, ob hier ein Milliarden-Systemloch klafft oder ein riesiges Missverständnis.
Bleiben Sie dran: Sobald die Ermittler Ergebnisse präsentieren, geht die Geschichte in ihre entscheidende Runde.
