Im Jahr 1991 haben Forscher das Wrack eines Mitsubishi Zero A6M Fighter tief im indonesischen Dschungel gefunden. Der legendäre japanische Jagdflieger wurde vor etwa 50 Jahren über Neuguinea abgeschossen. Das Flugzeug wurde in die USA zu dem Veteranen Steve Barber verbracht. Doch die Story sollte damit erst beginnen.
Nach jahrelangem Forschungen über das einst so großartige Flugzeug deckte die ehemalige Marine einige überraschende Fakten über seine Vergangenheit auf. Die Zero war trotz der Fähigkeit sich wie ein Kreisel drehen zu können eine Art Todesfalle. Der japanischen Regierung war das Überleben der Piloten offensichtlich egal. Wert wurde nur auf Manövrier- und Kletterfähigkeit gelegt.
1. Ein schockierendes Geheimnis wurde bekannt
Barber hatte selbst eine Zero geflogen. Daher hatte er ein großes Verständnis für das das Flugzeug, das während des Zweiten Weltkrieges 1941 vom Himmel geholt wurde. 50 Jahre nach dem Absturz über dem indonesischen Dschungel wurde die Maschine geborgen. Anscheinend hatte in der Vergangenheit schon einmal jemand versucht, das Flugzeug zu reparieren.
Die Arbeiten wurden aber nicht abgeschlossen. Heute ist die Zero jedoch zum letzten Flugzeug ihrer Art geworden, das noch in die Lüfte steigen kann. Tatsächlich haben nur ein paar kleine Änderungen wie beispielsweise das Hinzufügen der GPS-Navigation genügt, um die Maschine an die heutigen Standards anzupassen. Das Cockpit wurde original belassen.
2. Die Zero war in einem sehr guten Zustand
Die Zero sah so aus, als käme sie gerade aus der Fabrik. Als die Restaurierung abgeschlossen war, befand sich die Maschine in einem sehr guten Zustand. Sie hat es sogar im Film „Pearl Harbor“ auf die Kinoleinwand geschafft. Es war ein schicksalhafter Tag im Dezember 1941, als der Krieg zwischen Japan und den USA begann.
Viele Militärfahrzeuge und Flugzeuge machten sich auf den Weg. Die Zeros waren damals ein tödliches Geheimnis, auf das die USA nicht vorbereitet waren. Aber Barber als Experte verriet, dass die leistungsstarken Maschinen tatsächlich eine Verbindung zu den USA hatten. Barbar hatte ab 1966 selbst vier Jahre als Marineinfanterist in Vietnam gedient.
3. Barbar arbeitet heute in der CAF
Heute ist Barbar Mitglied der CAF (Gedenkorganisation der Air Force) und arbeitet als Führer in der südkalifornischen Niederlassung in Camarillo. Die in Texas ansässige gemeinnützige Organisation hat sich zu Ziel erklärt, der Öffentlichkeit die Geschichte alter Flugzeuge näherzubringen. Mitglieder zeigen Flugzeuge aus dem Zweiten Weltkrieg in Aktion. Jährlich bewundern ca. 10 Millionen Besucher die restaurierten Flugzeuge der CAF.
Die CAF blickt bereits auf eine stolze Vergangenheit zurück. Begonnen hat alles, als Lloyd Nolen zusammen mit vier Kumpels eine P-51 Mustang gekauft haben, um sie zu restaurieren. Der Kaufpreis von 1.500 US-Dollar markierte gleichzeitig den Beginn der Organisation. Kurze Zeit später wurden zwei Grumman F8F Bearcats erworben.
4. Erhalt der Flieger aus dem Zweiten Weltkrieg
Niemand schien sich bislang für den Erhalt der Flieger aus dem Zweiten Weltkrieg zu kümmern. Daher waren alle Liebhaber von der Organisation begeistert. Heute fliegen hunderte von freiwilligen Helfern die alten Maschinen oder sind als Bodenpersonal tätig. Die Mitgliederzahl beträgt inzwischen in den USA und weltweit mehr als 12.000. Seit 1981 unterhält die CAF eine Außenstelle in Südkalifornien, die ebenfalls Hunderte Mitglieder hat.
2015 hatte die CAF insgesamt 166 Flugzeuge, von denen 131 flugfähig waren. Der Großteil dieser Flotte besteht aus amerikanischen Flugzeugen vieler verschiedener Typen. Daneben unterhält die Organisation auch einige ausländische Flugzeuge der Achsenmächte und der Sowjetunion. Die Mitsubishi Zero A6M aus dem indonesischen Dschungel gehört ebenfalls dazu.
5. Die Zero dominierte den pazifischen Luftraum
Die Zero ist unter dem Spitznamen „Terror des Pazifiks“ bekannt geworden. Diesem hat das Kampfflugzeug trotz der geringen Größe alle Ehre erwiesen. In den ersten Monaten des Krieges dominierte es den pazifischen Luftraum und erwies sich als gefährlicher Feind. Die Modelle wurden von der Mitsubishi Aircraft Company gebaut. Der große Industriekonzern mit Sitz in Tokio existiert heute noch.
Die kaiserlich japanisch Marine hat die Maschinen über viele Jahre lang eingesetzt. Die kleinen Flugzeuge hoben auch von Trägern ab, sodass sie ohne große Vorwarnung fast überall auftauchen konnten. Damit hatten die Japaner eine hervorragende Waffe für Überraschungsangriffe für den Krieg im Pazifik.
6. Die Alliirten bezeichneten die A6M als Zeke
Die Bezeichnung Zero kommt von der Marinebezeichnung des Schiffes, das die Japaner als Trägerjäger vom Typ 0 bezeichnen. Die offizielle Bezeichnung war jedoch A6M. A stand für Jäger, die 6 für das sechste Modell der Reihe und das M für Mitsubishi. Die Alliierten bezeichneten die japanische Geheimwaffe hingegen nur als Zeke.
Diese Bezeichnungen zeigen, wie hoch angesehen das Flugzeug bei den Feinden war. Die große Reichweite und das einfache Handling machten die Zero einzigartig. Sie konnte sowohl vom Land, als auch von einem Träger aus starten. Die Zero der CAF war die dritte Iteration der A6M. Der Prototyp der Serie ging im Frühjahr 1939 in die Luft.
7. Die gefundene Zero war ein Prototyp
Spätere Modelle der Zero hatten längere Flügel, die größere Kraftstofftanks tragen und dadurch die Reichweite erhöhen sollten. In den Flügeltanks konnten letztlich 87 Gallonen und in den inneren Tanks 150 Gallonen Treibstoff lagern. Allerdings erwies sich diese Konstruktion als unpraktisch. Die Zero passte nicht mehr in die Aufzüge der Träger. Daher stattete Mitsubishi die Flugzeuge mit hochklappbaren Flügelspitzen aus.
Eine weitere Besonderheit war die geringen Gewichte der Maschine. Die Triebwerke, mit denen die Konstrukteure arbeiten, mussten waren zwar nicht besonders leistungsstark, mussten aber dennoch eine große Reichweite und eine hohe Geschwindigkeit ermöglichen. Das Kampfflugzeug sollte zudem nur halb so viel wiegen, wie die Maschinen der Amerikaner.
8. Das Gewicht musste gering gehalten werden
Designchef Jiro Horikoshi hat alles getan, um das Gewicht so gering wie möglich zu halten. Die Zero bestand letztlich überwiegend aus einer besonderen Aluminiumlegierung. Diese war nicht nur besonders leicht, sondern hatte auch eine hohe Haltbarkeit. Allerdings war die Metallmischung sehr korrosionsanfällig. Daher mussten die Maschinen speziell behandelt werden.
Das Gewicht auf ein absolutes Minimum zu reduzieren hatte aber auch seine Nachteile. Die Zero hatte dadurch beispielsweise keine Panzerung. Der einzige Schutz war eine Platte hinter dem Piloten. Die amerikanischen Jäger dieser Zeit hatten eine 160 Pfund (ca. 73 kg) Panzerung, die den Piloten und die explosiven Teile abschirmten und damit ausreichend Schutz gaben.
9. Die Zero konnte leicht explodieren
Die Zero verfügte darüber hinaus über selbst verschließende Kraftstofftanks, die zu dieser Zeit üblich waren. Die Tanks waren aus einfach aus Aluminium, ohne eine Auskleidung darin. Diese Konstruktion sollte sich als tödlich erweisen. Die Brand- und Explosionsgefahr war dadurch sehr hoch. Der Treffen durch eine einzige Kugel reichte hierfür schon aus.
Piloten der Zero setzten sich aber noch weiteren Gefahren aus. Amerikanische Flieger hatten in der Windschutzscheibe kugelsicheres Glas, das einer Kugel mit einem Fünfziger Kaliber standhielt. Die Zero hatte nur einfaches Plexiglas. Das Ziel ein besonders leichtes Flugzeug zu konstruieren gelang zwar, allerdings musste darunter die Sicherheit der Piloten leiden. Ohne Pilot und Treibstoff wog das Flugzeug etwa 4.300 Pfund (ca. 2 t).
10. Besondere Flugmanöver der Japaner
Die Japaner hatten sich aber anscheinend auf die Art von Flugmanövern konzentriert, die schon aus dem Ersten Weltkrieg bekannt waren. Flugzeuge mussten in schwierigen Luftkämpfen in der Lage sein, eine enge Wendung zu fliegen. Die Taktik des sich schnellen Drehens führte dazu, dass die Flieger sehr leicht sein mussten.
Die speziellen Flüge der Zero mussten allerdings in einem Stück gebaut werden. Daher konnten sie nicht in kleinen Werkstätten hergestellt werden, die einfach geschützt werden konnten. Der Bau der Maschinen kostete viel Arbeit. Während der siebenjährigen Produktion des Modells wurden nur 10.000 Flugzeuge gebaut. Die amerikanische Produktion hat in der Hälfte der Zeit genauso viele Maschinen gebaut.
11. Die Leichtbauweise zahlte sich aus
Dennoch zahlte sich die Leichtbauweise der Zero aus. Das Flugzeug errichte eine hohe Geschwindigkeit, verfügte über eine große Reichweite und war leicht zu manövrieren. Durch das weit auseinanderliegende Fahrwerk konnten die Maschinen geradlinig auf der Landebahn bewegt werden. Die Piloten dürften beim Fliegen der Zero ihre Freude gehabt haben.
Die Maschinen waren mit einer Reihe von Waffen ausgestattet, die sie potenziell tödlich machten. Neben der 20 mm-Kanone an jedem Flügel verfügte die Zero vom Kaliber dreißig. Granaten konnten durch eine Öffnung an der Seite des Cockpits abgeworfen werden. Über einen Schalter konnte der Pilot die jeweilige Waffe wählen. Die Japaner legten also mehr Wert auf den Angriff, als auf die Verteidigung.