In den 1980er Jahren waren Fälle von Kindesentführung schwer aufzudecken. „AMBER Alerts“ und „GPS-Tracking“ waren in dieser Äre Fremdwörter. Zudem gab es keine Möglichkeit, ein allgemeines öffentliches Bewusstsein für Entführungen zu schaffen. Die Behörden und Familienmitglieder versuchten mit aller Kraft einen Weg zu finden, um die Menschen zu informieren, um einen geliebten Menschen wiederzufinden.
Eine der innovativsten Möglichkeiten bestand darin, das Foto des vermissten Kindes auf Milchkartons zu drucken. Wie die Kampagne heißt und welche erschütternde Geschichte aufgedeckt wird, erfahren Sie in diesem spannenden Beitrag! Lesen Sie die Aufdeckung der kleinen Bonnie – jetzt! Eine bewegende Geschichte, die Sie kennen sollten!
1. Der tragische Fall, der eine Bewegung auslöste
Am 25. Mai 1979 wurde ein sechsjähriger Junge namens Etan Patz vermisst gemeldet. Mit dieser Anzeige startet die Initiative. Etan war nur zwei Häuserblocks entfernt. An der Bushaltestelle kam der Junge nie an. Seine Mutter kontaktierte sofort die Polizei als ihr Sohn von der Lehrerin als „nicht anwesend“ gemeldet wurde.
Etans Foto wurde in den Nachrichten angezeigt, an Telefonumfragen geklebt und im Jahr 1985 auf die Seite von Milchkartons gedruckt. Zu diesem Zeitpunkt wurde die Polizeibehörde von lokalen Bauern unterstützt. Die Molkerei: Anderson & Erickson Dairy druckte im Jahr 1984 das erste Bild eines vermissten Kindes namens Jonny Gosch.
2. „Es wird nicht der letzte Fall sein“
Die „Milchkartonkampagne für vermisste Kinder“, wurde entwickelt, damit jeder, der einen Milchkarton kauft, alle Informationen des vermissten Kindes erhält. Es entstanden 1.600 unabhängige Molkereien. Im Jahr 1985 waren bereits 700 von ihnen Teil der Kampagne, um entführte Kinder ausfindig zu machen. Leider enden die meisten Fälle von vermissten Kindern trotz dieser Initiativen schlecht.
Präsident Ronald Reagan setzte den 25. Mai als einen „Nationalen Tag der vermissten Kinder“ in Kraft, da dies der Tag war, an Etan auf dem Weg zur Schule verschwand. Leider hat seine Geschichte des sechsjährigen Jungen kein freudiges Ende. Der Mörder wurde im Jahr 2017 endgültig verurteilt und hinter Gittern gebracht! Anders jedoch bei Bonnie Lohman.
3. Wer ist Bonnie Lohman?
Allerdings gibt es auch andere Schicksale. Bonnie Lohman, ein niedliches siebenjähriges Mädchen, das mit ihrer Mutter und ihrem Vater eigentlich ein unkonventionelles Leben führte. Bonnies Kindheitstage wurden für immer verändert, als sie einen Milchkarton in der Hand hielt, mit einem für sie „hinreißenden Bild“, eines Kindes.
Bonnie liebte die Natur. Sie war neugierig und wissbegierig. Allerdings besuchte sie nicht die Schule. Die siebenjährige lebte einen nomadischen Lebensstil mit ihren Eltern auf Hawaii, auf der winzigen Insel Saipan. Mit einer Bevölkerung von weniger als 60.000 Seelen. Die wenigsten Menschen wissen von ihrer traumhaften „Insel“-Existenz. Wozu dieser Heimatort wohl gut war?
4. Bonnies Unwissenheit
Nachdem die kleine Bonnie in ihren frühen Jahren in einfachen Hütten gelebt und das Inselleben genossen hatte, ließ sich die Familie in Colorado nieder. Ruhe und Bescheidenheit war der dreiköpfigen Familie vertraut. Die Siebenjährige hatte eine faszinierende Fantasie, spielte gerne alleine oder mit ihren Eltern. Nur selten verließ Bonnie das Haus.
Bonnie lebte eine einfache und glückliche Kindheit. Allerdings durfte das Kind selten nach draußen gehen. Sie kannte es nicht anders. Bonnie war absolut zufrieden. Sie hatte nicht die leiseste Ahnung was sie in der Schule erwarten würden. Sie kannte es nicht anders. Lesen, schreiben und rechnen konnte Bonnie nicht.
5. Der Höhepunkt ihrer Neugierde
Colorado war eine sehr spannende neue Heimat für Bonnie. Das Mädchen fühlte sich sehr von ihren Eltern geliebt. Obwohl Bonnie nur sehr selten nach draußen durfte, freute sie sich umso mehr auf die seltenen Gelegenheiten, in denen sie mit ihren Eltern zum Supermarkt fahren durfte. Diese Ausflüge waren für das Kind der Höhepunkt ihrer Neugierde.
Bonnie liebte all die bunten Obst – und Gemüsesorten. Insbesondere die beschrifteten Verpackungen. Sie konnte nicht lesen, aber mit dem Finger malte sie die Wörter nach. Eines Tages rief Bonnies Vater, es sei Zeit für einen weiteren Einkaufsbummel und Bonnie durfte mit ihm fahren. Bonnies zartes Gesicht leuchtete auf. Schnell zog sie sich die Schuhe an.
6. Ein riskanter Ausflug
Bonnie liebte diese Abenteuer mit ihrem Vater. Bonnie wusste, dass sie sich benehmen musste, sonst würde sie bei den zukünftigen Ausflügen nicht mehr mitkommen können. Das wollte das Mädchen natürlich nicht riskieren. Viel zu sehr liebte sie die Welt da draußen. Als Bonnie die verschiedenen Gänge im Supermarkt entlang huschte, sog sie alle Farben, Gerüche und Formen der Lebensmittel- und Getränkeverpackung in sich auf.
Bonnie und ihr Vater gingen zum Kühlbereich. Dabei sah sich das Mädchen die zahlreich gefüllten Reihen mit Joghurt, Cremes und Milchkartons an. Plötzlich verharrten ihre funkelnden Augen an einem Milchkarton. Sie konnte nicht aufhören zu starren. Auf der Seite war ein Foto eines jungen Mädchens mit einem Teddybär aufgedruckt, das ihr vertraut vorkam.
7. Eine leitende Intuition
Das Schwarz-Weiß-Bild war das eines Mädchens, das viele Jahre jünger als Bonnie war. Schätzungsweise war das Mädchen auf dem Foto drei Jahre alt. Bonnie hatte das intuitive Gespür, dass dieses Mädchen auf der Seite des Milchkartons eine jüngere Version von sich war. Bonnies Neugierde und Faszination hörte nicht auf.
Bonnie konnte es nicht erwarten, das Bild ihrem Vater zu zeigen. Vielleicht würde er sich über diese erstaunliche Entdeckung freuen wie sie, dachte Bonnie. Es kam anders: Ihr Vater schwieg und reichte ihr den Karton. Sie liebte es, ein Foto von sich auf der Verpackung zu sehen. Welch eine Aufregung. Bonnie bat ihren Vater den Milchkarton zu kaufen. Dabei sah er die Siebenjährige lange an, bevor er seine Entscheidung traf.
8. Eine strenge Bedingung
Es dauerte eine halbe Ewigkeit bis Bonnies Vater irgendeine Reaktion zeigte. Schließlich huschte ein Lächeln über sein Gesicht. Er nickte zustimmend. Aber nur unter einer sehr strengen Bedingung. Als sie nach Hause fuhren, saßen die beiden in der Küche und tranken aus dem Milchkarton. Weiterhin konnte Bonnie nicht aufhören, auf das Foto zu starren. Sie fühlte sich weltberühmt.
Mit einem starrenden Blick ihres Vaters erklärte er, dass er das Bild ausschneiden würde, solange sie versprach, eine Sache zu tun. Bonnie dürfe das Foto behalten, nur wenn sie es niemanden zeigte – nicht einmal ihrer Mutter. Bonnie hatte Angst um den Verlust des Bildes und schwor entschlossen.
9. Bonnies fixierter Blick
Bonnie freute sich so sehr, dass sie ein kleines „Tänzchen“ veranstaltete. Ihr Vater lachte. Das Kind fragte nicht nach den Wörtern auf dem Karton, sondern blieb auf dem Foto fixiert. Als der Karton leer war, griff ihr Vater nach einer Schere und schnitt ihr vorsichtig die ganze Seite des Kartons aus.
Bonnie hatte keinen blassen Schimmer, dass das Wort „Vermisst“ auf dem Foto stand, das sie erhalten hatte. Das Mädchen war noch zu jung, um etwas über die Milchkartonkampagne zu wissen. Zudem interessierte sie nicht für keine Medien. Bonnie gehorchte den Bedingungen ihres Vaters und hielt sie vor allen verborgen, auch vor ihrer geliebten Mutter.
10. Nur ein einziger Augenblick
Eines Tages durfte Bonnie aufgrund ihrer Gehorsamkeit im Nachbarhaus spielen. Bonnie hatte eine wundervolle Zeit. Sie liebte den Szenenwechsel. Die Stunden vergingen viel zu schnell. Schon bald musste sich Bonnie verabschieden und eilte zu ihren Eltern. Was Mädchen allerdings nicht bemerkt hatte, war, dass sie in der Eile vergessen hatte, ihre Spielzeugkiste mitzunehmen.
Schon bald entdeckte die Nachbarin Bonnies Spielzeugkiste und wollte diese schnell an Bonnie zurückgeben, als sie plötzlich das Schwarz-Weiß-Bild darin sah. Die Nachbarin war völlig geschockt und konnte ihren Augen nicht trauen. Ein starrender Blick, auf „schreiende“ Worte. Ein Bild was von absoluter Wichtigkeit war.
11. „Schreiende“ Worte
Die Aufnahme sah aus wie eine jüngere Version von Bonnie, die einen Teddybär in der Hand hielt. Das Wort „Missing“ schrie sie buchstäblich an. Die Beschreibung darunter hatte Informationen über Bonnies Namen, das Geburtsdatum, die Größe und das Gewicht. Zudem wurde das Datum vermerkt, an dem Bonnie vermisst gemeldet wurde. Die Nachbarin konnte nicht glauben, was sie las. Die Zeit lief davon. Schnell musste sie die Polizei informieren.
Am Ende des Fotos befand sich eine letzte Niederschrift: „Beziehungen: Mutter in Reno, Nevada“. Als die Fakten bekannt waren, gab es nur eine einzige Vorgehensweise, die diese Nachbarin ergreifen konnte. Zügig griff sie zum Telefonhörer und wählte mit zitternden Händen DIE Nummer.
12. War Bonnies Leben in Gefahr?
Die Polizei machte sich sofort auf den Weg, um das Foto persönlich in Empfang zu nehmen. Nach einer exakten Untersuchung gingen sie nach Nebenan, um Bonnies Eltern nach ihrer Tochter zu befragen. Die Polizei ging sehr vorsichtig an diesen Fall heran, denn sie befürchteten, dass die Eltern in Panik geraten könnten. Zudem stand Bonnies Sicherheit an höchster Stelle.
Das Paar wurde umgehend verhaftet. Bonnie wurde zur Polizeistation begleitet. Einer der Polizisten rief die Nummer auf dem Milchkarton an und war sofort mit einem Mann verbunden. Bonnies Vater war fassungslos, er bemühte sich irgendein Wort herauszubringen.
13. Was ereignete sich an jenem Tag?
Was ereignete sich an jenem Tag? Bonnie war im Alter von nur drei Jahren in einen dramatischen Sorgerechtsstreit verwickelt, den ihre Mutter verloren hatte. Ihre Mutter weigerte das Gerichtsurteil, sodass sie entschied Bonnie aus ihrer Heimatstadt Reno zu entführt. Daraufhin war Bonnies Vater völlig verstört und brachte Plakate seiner kleinen Tochter an allen Plätzen, die er fand.
Zudem bat Bonnies Vater flehend die Polizei um Hilfe. Allerdings beschloss die Behörde sich aufgrund eines innerstaatlichen Streits herauszuhalten. Folge dessen war er am Boden zerstört und bat die Milchkartonkampagne, Bonnies Foto und notwendige Informationen auf die Seite eines Milchkartons zu drucken.
14. Liebe kennt keine Grenzen
„Ich wurde nicht von Fremden entführt, ich wurde von Menschen entführt, die mich liebten“, sagte Bonnie. Gegen ihre Mutter und ihren Stiefvater wurde Anklage erhoben. Davon bekam Bonnie glücklicherweise nur wenig mit. An ihren Vater hatte sie keine Erinnerungen mehr. Aber das sollte sich ändern.
Die Milchkartonkampagne blieb erfolglos und brachte nur zwei der 200 Kinder, die auf fast fünf Milliarden Kartons ausgestellt waren, sowie eine Pizzaschachtel nach Hause. Bonnie war eines der wiedergefundenen Kinder. Die Kampagne wurde im Jahr 1996 eingestellt und durch die Firma „Amber Alerts“ ersetzt. Diese Kampagne bemühte sich um Nachrichten auf Werbetafeln an und zeigte Warnungen auf der Vorderseite von Bussen an.
15. Eine glückliche Ausnahme
Die Milchkartonkampagne machte eine Ausnahme für die kleine Bonnie. Nur aufgrund seiner Entschlossenheit wurde das Foto seiner Tochter auf die Milchkartons gedruckt. Bis heute sind die Menschen über das Verhalten des Stiefvaters überrascht. Einige vermuteten, dass es aus Arroganz und Selbstvertrauen gegenüber Bonnie war. Schließlich war sie sehr gehorsam.
Bonnies Vater wird der Milchkartonkampagne für alle Ewigkeit Dankbarkeit aussprechen. Er hatte immer daran geglaubt seine Tochter wieder in seinen Armen halten zu dürfen. Eine bittere Geschichte, die glücklicherweise ein gutes Ende hat. Wir sind sehr gerührt und freuen uns über das Wohlergehen von der kleinen Bonnie Lohman.