AfD scheitert weiter bei Bürgermeisterwahlen in Brandenburg: Können Parteilose die Rechtsextremen stoppen?

Zwischen Hoffnungen, Hochrechnungen und herben Dämpfern: Brandenburgs jüngste Stichwahlen haben die Karten in der Kommunalpolitik neu gemischt – doch nicht so, wie es die AfD erträumt hatte.

Ein Déjà-vu in Blau – aber ohne Sieg

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In der langen Nacht der Stichwahlen schien für einen Moment alles möglich, doch am Ende blieb es beim allzu bekannten Bild: kein einziger hauptamtlicher Bürgermeisterposten für die AfD. Wieder einmal knackten ihre Kandidat*innen beeindruckende Prozentzahlen jenseits der 40 Prozent, scheiterten jedoch knapp an der Ziellinie.

Während Funktionäre noch die ersten Prognosen bejubelten, sank die Stimmung schnell – knappe Verluste in Serie offenbarten die bröckelnde Siegesserie, die nie so recht beginnen wollte. Und genau hier wird es spannend, denn die wahren Gewinner dieser Wahlen tragen ganz andere Farben … oder eben gar keine. Lasst uns weiter nach Oranienburg blicken – dort begann der Dominoeffekt.

Oranienburg: Rot schlägt Blau

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59,6 Prozent – mit diesem souveränen Ergebnis sicherte sich SPD-Herausforderin Jennifer Collin-Feeder das Bürgermeisteramt gegen AfD-Konkurrentin Anja Waschkau. In der Kreisstadt Oberhavel hatten Genoss*innen und Bürgerbündnisse zuvor wochenlang gemeinsame Wahlkampftermine organisiert, um jede Stimme gegen Rechts zu mobilisieren.

Die Offensive zeigte Wirkung: eine deutliche Mehrheit für eine Kandidatin, deren Markenzeichen Dialog und Transparenz sind. Doch während Oranienburg erleichtert aufatmet, spitzen sich wenige Kilometer weiter Richtung Oder die Fronten zu … doch dazu gleich mehr, wenn wir nach Bad Freienwalde schauen.

Bad Freienwalde: CDU rettet den Posten – AfD-Schachzug verpufft

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Ein kluger Coup sollte es sein: Frank Vettel, offiziell parteilos, de facto von der AfD unterstützt, wollte die „Brandmauer“ unterlaufen. Doch mit 48,4 Prozent fehlte ihm am Ende der letzte Push, weil CDU-Frau Ulrike Heidemann per Briefwahl die Kurve kratzte.

Die Partie bewies, wie hart ausgekämpft jede Stimme wird, sobald Rechtspopulist*innen in Reichweite der Macht kommen – und wie wichtig klassische Volksparteien als Bollwerk wirken können, sobald sie sich klar positionieren. Aber eine andere Stadt zeigte, dass auch ganz ohne Parteiapparat spektakuläre Siege möglich sind … weiter geht’s nach Luckenwalde.

Luckenwalde: Der Unabhängige mit dem Erdrutschsieg

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Manche nennen ihn schon „Bürgermeister der Herzen“: Jochen Neumann, parteilos, holte satte 76,5 Prozent und deklassierte den SPD-Bewerber. Sein Erfolgsrezept? Viele Haustürgespräche, kein Parteisprech und ein dickes Vertrauenspolster, das er als langjähriger Stadtverordneter aufgebaut hatte.

Neumanns Triumph zeigt, wie attraktiv eine glaubwürdige, unabhängige Alternative wirken kann – gerade dort, wo Parteipolitik als vergiftet gilt. Doch kann dieses Modell systematisch die AfD auf Distanz halten, oder war es nur ein lokaler Glücksgriff? Antworten liefern die Strategiedebatten, die jetzt überall hochkochen.

Streit ums Mittel – Briefwahl, Brandmauer, Bürgerlisten

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Die AfD wettert lautstark gegen die Briefwahl und spricht von „Manipulation“, während SPD- und CDU-Spitzen die Brandmauer gegen Rechts als unverhandelbar verteidigen. Gleichzeitig diskutieren Städte und Gemeinden, wie Bürgerlisten stärker gefördert werden können, um parteiferne Talente anzuziehen.

Die Lager sortieren sich neu: Konservative prüfen lokale Allianzen ohne Rechtsruck, Progressiv-Bündnisse wollen weniger Parteifarben, mehr Personenorientierung. Spätestens bei der nächsten Wahlrunde wird sich zeigen, ob diese Taktiken greifen – denn 2026 stehen weitere 30 Bürgermeisterämter zur Disposition. Ein Blick in die Zukunft verrät, wer dabei auf das Wunder „Parteilose“ setzt.

Ausblick: Können Unabhängige die Rechtsextremen wirklich bremsen?

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Die aktuellen Ergebnisse machen Mut: Wo überzeugende Persönlichkeiten auftreten, schrumpft das AfD-Potenzial sichtbar. Doch dauerhafter Erfolg erfordert Strukturen, Finanzen und Vernetzung – allesamt Felder, auf denen unabhängige Kandidat*innen traditionell schwächeln.

Wenn Kommunen und Zivilgesellschaft jetzt gezielt Talente fördern, könnten parteifreie Bündnisse zur schärfsten Waffe gegen die AfD werden. Andernfalls droht das Momentum zu verpuffen, sobald der erste Wahlkampfmarathon die Ehrenamtlichen auslaugt. Ob Brandenburg zum Labor einer neuen, parteilosen Demokratiebewegung wird, entscheidet sich schon im nächsten Frühjahr … der Countdown läuft.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange es dauert, bis sich Plastik in der Umwelt zersetzt?

Plastik kann je nach Art und Umweltbedingungen bis zu 1.000 Jahre brauchen, um vollständig abgebaut zu werden. Während dieser Zeit kann es in kleinere Partikel, sogenannte Mikroplastik, zerfallen, die eine ernsthafte Bedrohung für die Umwelt und die Gesundheit von Tieren und Menschen darstellen. Diese langlebigen Abfälle betonen die Notwendigkeit, den Plastikverbrauch zu reduzieren und recycelbare Materialien zu fördern.