Toter Hai auf Mallorca angespült – woher stammt die massive Wunde?

Ein vier Meter langer Grauhai mit einer klaffenden Verletzung strandet vor Palmas Skyline – eine Szene wie aus einem Öko-Thriller, die Fragen aufwirft, Ängste schürt und schließlich ein bislang ungeahntes Kapitel über die Gefahren in Balearen-Gewässern aufschlägt.

Fund am Can Pere Antoni: Urlauber zwischen Schock und Selfie

Image: AI
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Die brütende Nachmittagssonne über Palmas Stadtstrand täuschte Urlaubsidylle vor, bis eine Gruppe Badender plötzlich vor einem massiven grauen Schatten zurückwich. Der Kadaver des Stumpfnasen-Sechskiemerhais wurde von der Strömung ans Ufer gerollt, die blanken Kiemen starr, die Haut von Sandkörnern matt geschliffen. Binnen Minuten versammelten sich Passanten: Handyblitze zuckten, Kinder schrieen, Rettungsschwimmer sperrten den Abschnitt.

Doch das Erstaunen verwandelte sich rasch in Entsetzen, als eine blutverkrustete, handgroße Öffnung am Nacken sichtbar wurde. „Ein Biss von etwas Größerem?“, raunten erste Stimmen. Die Frage verbreitete sich wie ein Lauffeuer und führte direkt zur nächsten Spurensuche – und genau die beginnt jetzt.

Die erste Spurensuche: War es ein Raubtierangriff?

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Spekulationen überschlugen sich. Ein Weißer Hai? Ein Schwertfisch? Selbst Orcas wurden in WhatsApp-Chats gehandelt. Die vermeintliche Bisswunde passte in jedes Seeungeheuer-Narrativ, das Touristenstrände seit „Der Weiße Hai“ heimsucht.

Doch Meeresbiologen riefen zur Vorsicht: Mediterrane Räuber hinterlassen meist zackige Ränder, hier aber verlief der Schnitt glatt wie mit dem Messer. Warum also sah die Verletzung so chirurgisch sauber aus? Wir folgen der Spur direkt in den Untersuchungsraum des Palma Aquarium.

Xisca Pujol nimmt das Skalpell: Was die Obduktion verrät

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Unter Neonlicht öffnet Expertin Xisca Pujol den massiven Körper. Fettgewebe, Muskulatur – alles spricht für einen vitalen, sonst kerngesunden Hai. Kein Befall, keine Deformierungen. Nur dieser eine, tiefe, halbmondförmige Einschnitt, exakt zwischen drittem und viertem Kiemenschlitz.

Pujols Befund ist ernüchternd: „Kein Tier beißt so glatt. Das ist die Signatur eines scharfen Metallobjekts – möglicherweise eine Bootspropeller-Klinge oder Axt.“ Damit rückt eine andere Industrie in den Fokus – und die führt uns weit weg vom Postkartenstrand. Welche Macht haben Fischereinetze wirklich?

Fischernetze im Fokus: Die dunkle Seite der Tiefseeindustrie

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An Mallorcas Küsten jagen Trawler nachts in 1.000 Meter Tiefe nach Garnelen. Grauhaie schwimmen dort langsam, oft schlafend, und verheddern sich laut Experten allzu leicht. Gerät ein vier Meter langes Tier ins Schleppnetz, zählt für Fischer häufig nur die Rettung ihrer kostbaren Fangbeute – schnelle Schnitte, damit das Netz nicht reißt.

Der Hai wird schwer verletzt oder stirbt. Strömungen tragen ihn Tage später an den Strand, wo die Öffentlichkeit den Schaden zum ersten Mal sieht. Ein Kreislauf, der selten ans Licht kommt – bis Social-Media-Clips ihn Millionen zeigen. Was macht das mit unserer Wahrnehmung?

Mythen, Angst und TikTok-Trends: Wie Social Media den Fund verzerrt

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In weniger als 24 Stunden überfluten Videos vom Kadaver alle Plattformen. Hashtags wie #SharkAttackMallorca trendeten, obwohl es gar kein Angriff war. Influencer posierten mit dem Tier, während Panikmeldungen über angebliche Haigefahr die Hotelrezeptionen lahmlegten.

Die digitale Echokammer verstärkte jede Vermutung, doch verhallte kaum eine Korrektur. Erst ein offizielles Statement der Balearen-Regierung lenkte die Debatte auf das eigentliche Thema: menschliche Verantwortung. Aber was ist nun wirklich passiert? Die Antwort wartet.

Die wahrscheinliche Wahrheit: Ein sauberer Schnitt, ein stilles Vergehen

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Nach Auswertung aller Proben deutet alles auf einen menschgemachten Schnitt hin – ein Not- oder Befreiungshieb, wie er bei Konflikten mit Fanggeräten üblich ist. Kein Monsterbiss, kein Tierdrama, sondern ein Kollateralschaden der Tiefseefischerei. Die Wunde stammt höchstwahrscheinlich von einer scharf geschliffenen Stahlklinge oder Propellerkante, die den Hai tötete, lange bevor er den Strand erreichte.

Damit endet das Rätsel: Die massive Verletzung ist kein Zeichen eines Raubtiers, sondern ein sichtbar gewordenes Kapitel der industriellen Nutzung unseres Meeres. Vielleicht löst dieser Fund nicht nur Schock, sondern auch ein Umdenken aus – bevor der nächste Hai stumm dieselbe Geschichte erzählt.

Interessant: Wussten Sie, dass das Universum ein Echo hat?

Die kosmische Hintergrundstrahlung ist ein schwaches Echo des Urknalls, der vor etwa 13,8 Milliarden Jahren stattfand. Diese Strahlung, die im gesamten Universum gleichmäßig verteilt ist, liefert wichtige Hinweise auf die Entstehung und Entwicklung des Universums. Sie wurde erstmals 1965 entdeckt und ist eine der stärksten Belege für die Theorie des Urknalls.