Monster unter dem Bett gefunden – gerettet!

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Während der Kindheit hat es wohl jeder schon mal erlebt: Das ungute Gefühl, es befände sich ein Monster im Schrank oder unter dem Bett. Dies geschah zumeist nachts und die Neugierde siegte in der Regel nicht über die Angst. Daher wurde einfach die Bettdecke über den Kopf gezogen und gehofft, der Spuk hätte bald ein Ende.

Anders war es bei Paul Russel aus den USA, einem Mann aus einfachen Verhältnissen. Es geschahen mehrere Ereignisse, die alle für sich allein gesehen keine besondere Bedeutung hatten. Letztlich jedoch begann mit einer netten Geste und einem Besuch ein Albtraum, der Paul in Angst und Schrecken versetzen sollte.

1. Der entfernte Verwandte

Zwar war es nur ein weitläufiger Verwandter, der Probleme mit seiner Gesundheit hatte, aber Paul Russel beschäftigte dieser Umstand doch sehr. Es handelte sich um einen über Achtzigjährigen, der leider an Demenz litt und bereits im späten Stadium der Krankheit angekommen war. Selbst versorgen konnte er sich daher nicht mehr.

Die Familie des alten Herrn beschloss, ihn in einem Pflegeheim in ihrer Nähe unterzubringen, was allerdings eine Schwierigkeit mit sich brachte. Das Haustier, eine Katze, konnte nicht mitkommen. Für Paul gab es nur eine Lösung. Aber zunächst musste er noch seine Frau überzeugen. Ein Tierheim jedenfalls wäre bestimmt keine so gute Alternative gewesen.

2. Ein Entschluss

Nachdem er mit seiner Ehefrau gesprochen und ihr die Situation geschildert hatte, war Jill einverstanden, die Katze Siam bei sich aufzunehmen. Schließlich war die schon über 15 Jahre alt und es würde schwierig werden, sie noch in eine andere Familie zu vermitteln.

Der großherzige Paul Russel kümmerte sich also zunächst darum, dass sich sein Verwandter in dem gewählten Pflegeheim gut einlebte. Dann sollte die Katze einziehen. Da bereits einige andere Stubentiger zur Familie gehörten, kam es auf ein Tier mehr oder weniger nicht an. So war auch die Überzeugung von Jill und die Dinge nahmen ihren Lauf. Niemand ahnte zu dem Zeitpunkt, was noch geschehen würde.

3. Siam soll umziehen

Dann war es soweit. Paul und Jill fuhren zum jetzt leeren Haus ihres Verwandten, um die Katze abzuholen. Als sie ihr Ziel erreichen, wurde ihnen schnell klar, dass es höchste Zeit gewesen war, den alten Mann in einem Pflegeheim unterzubringen.

Das Haus schien wie verwüstet, überall Schmutz und Unordnung. Da zudem bereits der Strom abgestellt war, gestaltete es sich schwierig, Siam zu finden. Ohne Taschenlampe jedenfalls ging es gar nicht. Also bewegte sich Paul zum Auto zurück, um eine zu holen. Es würde dennoch nicht so einfach sein, das Tier anzulocken oder zu finden. Das wurde dem Paar bei jedem Betreten eines anderen Zimmers klar.

4. Kartons über Kartons

Lediglich mit dem Strahl der Taschenlampe war es nicht möglich, jeden Raum exakt auszuleuchten. Kisten und Kartons stapelten sich überall bis unter die Decke. Irgendwo in diesem Durcheinander hatte sich Siam bestimmt versteckt.

Plötzlich entdeckte Paul Russel viele merkwürdige Kratzer an der Wand. Die Spuren wiesen eher nicht auf Katzenkrallen hin. Es kam dem Mann ein schrecklicher Verdacht. Vielleicht war ein krankes Wildtier in das Haus eingedrungen, um dort ein Nest zu bauen oder einfach nur zu schlafen. Er hoffte darauf, dass sich seine Vermutung nicht bestätigen würde. Ansonsten wäre es möglich, dass sich die Katze angesteckt hätte. Vielleicht mit Tollwut.

5. Ergebnislose Suche

Paul rief Siam beim Namen und hoffte, als Antwort ein Miauen zu hören. Aber es blieb still. Er war mit seinem Latein am Ende. Dann kam ihm eine Idee. Vielleicht ließ sich die Katze mit Futter anlocken? Allerdings hatte Paul weder ein Gefäß, noch Katzenfutter zur Hand.

Nach langem Suchen fand er, was er benötigte und füllte eine Schüssel mit Futter für die Siamkatze. Dies natürlich in der Hoffnung, bald darauf die schnurrende Katze zu sehen, die sich über ihr Essen hermacht. Leider war dem nicht so. Er durfte nicht aufgeben. Plötzlich vernahm er einen merkwürdigen Schrei, irgendwo im Haus.

6. Wer oder was schreit hier?

Das Schreien aus der Ferne hörte nicht auf. Sich durch allerlei Müll durchkämpfend, versuchte Paul der Ursache auf den Grund zu gehen. War es vielleicht die Katze, die irgendwo eingeklemmt war und um Hilfe schrie? Oder war es etwas ganz anderes?

Der Mann hatte ein mulmiges Gefühl, als er von Zimmer zu Zimmer ging, um endlich Klarheit zu bekommen, um was es sich handelte. Dann erreichte er das Badezimmer, stieß die Tür auf und fand zu seiner Überraschung die Katze wie versteinert und völlig verängstigt in der Wanne sitzen. Es sah aus, als habe sie lange kein Futter mehr gesehen.

7. Wieder Geräusche

Paul wollte Siam sofort zum Tierarzt bringen. Offensichtlich war die Katze völlig unterernährt. Dann jedoch hörte er erneut Geräusche, die diesmal aus dem Schlafzimmer zu kommen schienen. Er machte sich auf den Weg.

Zunächst dachte er, es sei vielleicht ein Waschbär. Dies würde auch erklären, warum sich Siam versteckt hatte und sich so merkwürdig benahm. Im Schlafzimmer angekommen kam dann etwas unter dem Bett hervor, das er zunächst nicht identifizieren konnte. Jedenfalls war es lebendig, denn es bewegte sich. Paul gefror fast das Blut in den Adern. Eine vergleichbare Kreatur hatte er noch nie gesehen. Er konnte es einfach nicht fassen.

8. Ist es ein Monster?

Nachdem er noch einen Blick auf die verfilzte Kreatur geworfen hatte, entschloss sich Paul, schnell das Haus zu verlassen. Mit Siam auf dem Arm erreichte er sein Auto, in dem Jill bereits saß und wartete.

Sie war erstaunt über den Gesichtsausdruck ihres Ehemanns. Er hatte doch die Katze gefunden. Was bedrückte ihn jetzt noch? Nach dem Besuch der Tierarztpraxis war klar, dass Siam sich wieder ganz erholen würde. Eine gute Nachricht. Paul konnte jedoch das Gesehene nicht vergessen und wollte zurück zum Haus. Nach einigen Überlegungen entschloss sich Jill, ihn zu begleiten. Auch sie war neugierig geworden auf das Monster, von dem ihr Mann erzählte.

9. Suche nach der mysteriösen Kreatur

Bewaffnet mit einer weiteren Taschenlampe betraten die beiden das verlassene Haus. Sie wollten unbedingt das Monster oder was es auch immer war, aus dem Haus entfernen. Und tatsächlich sahen sie plötzlich im Schein der Taschenlampen das undefinierbare Etwas.

Jill erschrak so sehr, dass sie sich am Arm ihres Mannes festklammerte. Dann aber beschlossen beide jetzt endlich nachzusehen, um was es sich hier handelte. Sie versuchten geduldig die Kreatur aus ihrem Versteck zu locken. Zu ihrem großen Erstaunen gelang dies sogar nach einiger Zeit. Was das Paar jetzt feststellen musste, verschlug ihm zunächst die Sprache. Dann aber waren sie sich darüber klar, handeln zu müssen.

10. Besuch beim Tierarzt

Egal was sich auch hinter dem verfilzten Knäuel verbarg, ein Tierarztbesuch würde Licht ins Dunkel bringen. Und so packten Jill und Paul die Kreatur in einen Karton und begaben sich auf den Weg zum Tierarzt.

Auch der Veterinär konnte auf den ersten Blick nicht erkennen, was er vor sich hatte. Auf den zweiten allerdings war schnell klar, dass es sich bei Weitem nicht um ein Monster handelte, sondern um eine ganz normale Katze. Das erkannte er zunächst an den Augen des Tieres. Nachdem das „Monster“ geschoren und von einigen Pfund verfilztem Fell befreit wurde, war zu sehen, was hier im Haus des alten Herrn gelebt hatte.

11. Der Horror ist vorbei

Der Tierarzt schlug vor, die Katze einzuschläfern, da sie wohl keine Chance auf Vermittlung haben würde. Wer möchte schon eine Katze haben, die nach dem Scheren auch noch nicht als niedlich oder schön bezeichnet werden konnte.

Jill und Paul überlegten hin und her. Sie konnten doch nicht noch ein weiteres Tier adoptieren. Ihr Haus war voll. Aber sie brachten es letztlich nicht übers Herz, die arme Katze nach allem, was sie erlebt haben musste, einfach sterben zu lassen. Das Wundervolle geschah, die Eheleute nahmen das Tier mit nach Hause und konnten sich einige Zeit später über ein hübsches Exemplar seiner Gattung freuen. Sie haben ihren Entschluss nie bereut.