Insekten im Essen? Diese 5 Produkte enthalten sie schon lange

Bild: Jiri Hera / Shutterstock.com

Der Gedanke an Insekten im Essen löst bei vielen noch Ekel aus – doch das ist längst nicht mehr zeitgemäß. Tatsächlich enthalten viele alltägliche Produkte bereits seit Jahren Bestandteile von Insekten, ohne dass wir es bemerken. Was neu klingt, ist in der Lebensmittelindustrie schon lange gang und gäbe. Besonders Farbstoffe oder Überzüge stammen häufig aus tierischen Quellen wie Läusen oder Heuschrecken.

Was viele Konsumenten nicht wissen: Die Deklaration dieser Stoffe erfolgt oft mit E-Nummern, die harmlos wirken – aber viel aussagen. Wenn du wissen willst, in welchen bekannten Produkten Insekten stecken und wie sie eingesetzt werden, solltest du dir diese fünf Beispiele genau ansehen. Du wirst überrascht sein, was du schon alles gegessen hast.

1. Kinder Schoko-Bons – Schellack vom Insekt

Bild: Walter Cicchetti / Shutterstock.com

Die beliebten Schoko-Bons von Ferrero glänzen nicht zufällig: Ihr Überzug besteht aus Schellack, einem Stoff, der aus den Ausscheidungen der Lackschildlaus gewonnen wird. Dieser natürliche Lack wird häufig als Lebensmittelzusatz verwendet – auch in Süßigkeiten, um die Oberfläche haltbar und ansehnlich zu machen.

Einige der Läuse landen dabei direkt im Endprodukt, was für viele unerwartet kommt. Der Stoff wird offiziell unter der Kennzeichnung E 904 gelistet, was auf den ersten Blick harmlos wirkt. Gesundheitsschädlich ist Schellack zwar nicht, aber wer sich pflanzlich oder vegan ernähren möchte, sollte genau hinsehen – denn tierfrei ist diese Zutat definitiv nicht.

2. Milka „Bunte Kakaolinsen“ – Glanz durch Insekten

Bild: https://lmy.de/akwJG

Auch Milka ist betroffen: Die bunten Kakaolinsen enthalten ebenfalls Schellack – denselben Insektenlack wie in den Schoko-Bons. Viele Konsumenten verwechseln die Milka-Linsen mit Smarties, doch es gibt einen entscheidenden Unterschied. Smarties nutzen pflanzliche Wachse, wie Carnaubawachs oder Bienenwachs – bei Milka ist es tierischer Ursprung.

Was optisch kaum auffällt, macht einen großen Unterschied in der Zutatenliste. Schellack wird aus Lackschildläusen gewonnen, ist also nicht vegan und nur schwer ersichtlich, wenn man die Inhaltsstoffe nicht genau liest. Für Verbraucher, die bewusste Entscheidungen treffen wollen, ist es hilfreich, solche Unterschiede zu kennen und beim Einkauf genauer hinzuschauen.

3. M&M’s – Rote Farbe aus Läusen

Bild: Jmcanally / Shutterstock.com

Die roten M&M’s haben ihren kräftigen Farbton nicht etwa aus Früchten, sondern aus einem tierischen Farbstoff namens Karmin. Dieser wird unter dem Kürzel E 120 geführt und aus der Cochenilleschildlaus gewonnen. Dafür werden die Läuse getrocknet, zerkleinert und ausgekocht – ein Verfahren, das schon seit Jahrhunderten praktiziert wird.

Karmin wird vor allem für Rottöne verwendet, da es besonders farbintensiv ist und gut hält. Neben M&M’s ist der Farbstoff auch in vielen Joghurts, Getränken oder Süßigkeiten zu finden. Wer sich vegetarisch oder vegan ernährt oder aus ethischen Gründen auf tierfreie Produkte achtet, sollte bei roten Lebensmitteln besonders vorsichtig sein.

4. Trolli „Saure Glühwürmchen“ – Läusefarbstoff in Gummibärchen

Bild: Dutchmen Photography / Shutterstock.com

Gummibärchen-Fans aufgepasst: Auch bei beliebten Fruchtgummis wie den Trolli „Sauren Glühwürmchen“ kommt Karmin als Farbstoff zum Einsatz. Besonders bei rot eingefärbten Gummis wird der Läusefarbstoff verwendet, weil er kräftig färbt und auch bei hoher Feuchtigkeit stabil bleibt.

Was viele nicht wissen: Karmin ist ein tierisches Produkt, das für die industrielle Herstellung von Lebensmitteln, Kosmetik und Kleidung verwendet wird. In vielen Fruchtgummis steckt daher mehr Tierisches, als auf den ersten Blick erkennbar ist. Wer Wert auf eine klare, tierfreie Ernährung legt, sollte auf die Kennzeichnung E 120 achten oder gezielt nach veganen Alternativen greifen.

5. Protein-Pasta & Riegel – Mit Mehlwurm und Heuschrecke

Bild: Madeleine Steinbach / Shutterstock.com

Seit 2021 dürfen in der EU Mehlwürmer und Heuschrecken offiziell als Lebensmittel verwendet werden. Und sie finden längst Anwendung – vor allem in Proteinpasta, Riegeln und Snackprodukten für Sportler oder gesundheitsbewusste Käufer. Die tierischen Proteine gelten als nachhaltige Alternative zu Fleisch – enthalten aber klar erkennbare Insektenanteile.

Der Einsatz ist meist gut deklariert, etwa als „Insektenprotein“ oder durch Abbildungen auf der Verpackung. Wer das vermeiden möchte, sollte dennoch die Zutatenliste aufmerksam lesen. Insektenprotein ist reich an Eiweiß, aber nicht jedermanns Sache – die Zukunft unserer Ernährung könnte trotzdem genau hier liegen.

6. Capri-Sonne „Kirsche“ – Karmin in Getränken

Bild: SiljeAO / Shutterstock.com

Auch in einigen Fruchtsäften und Kindergetränken steckt Karmin (E 120) – so auch in der Sorte „Kirsche“ von Capri-Sonne. Der Farbstoff sorgt für den kräftigen Rotton, stammt aber nicht etwa von Beeren, sondern von der getrockneten und ausgekochten Cochenilleschildlaus. Obwohl die Verpackung fruchtig aussieht, ist sie also nicht komplett pflanzlich.

Gerade bei Getränken für Kinder achten viele Eltern auf eine natürliche Zusammensetzung. Doch hier ist Vorsicht geboten. Die Angabe „Farbstoff: E 120“ verrät, dass tierische Bestandteile enthalten sind. Wer auf vegane oder vegetarische Ernährung achtet, sollte bei solchen Getränken lieber zu Sorten greifen, die mit Fruchtkonzentraten oder pflanzlichen Extrakten gefärbt sind.

7. Yoghurt mit roter Frucht – nicht immer pflanzlich

Bild: Spalnic / Shutterstock.com

Viele Joghurts mit Erdbeere, Himbeere oder Kirsche enthalten neben Fruchtanteilen auch den tierischen Farbstoff Karmin. Selbst Naturjoghurts mit „natürlichem Aroma“ greifen für die typische Farbgebung auf E 120 zurück. Der Farbstoff wird aus der Schildlaus gewonnen und ist in der Zutatenliste oft gut versteckt – zwischen unauffälligen Begriffen wie „Farbstoff“ oder „Aroma“.

Besonders ärgerlich: Karmin wird auch in scheinbar gesunden oder bio-nahen Produkten verwendet. Verbraucherinnen und Verbraucher, die keine tierischen Produkte essen möchten, werden so in die Irre geführt. Deshalb lohnt sich ein genauer Blick auf die Inhaltsstoffe – denn auch im Kühlregal verstecken sich oft kleine Insekten.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Farben das menschliche Auge unterscheiden kann?

Das menschliche Auge kann etwa 10 Millionen verschiedene Farben unterscheiden. Diese Fähigkeit beruht auf den drei Arten von Farbrezeptoren, die auf rotes, grünes und blaues Licht reagieren. Die Kombination dieser Signale ermöglicht es uns, eine breite Palette von Farben wahrzunehmen und komplexe visuelle Informationen zu verarbeiten.