Ein Überblick über Keuchhusten: Informationen zur Krankheit

Bild: Imago / Panthermedia

Keuchhusten, auch Pertussis genannt, ist eine ansteckende Atemwegserkrankung, die durch das Bakterium Bordetella pertussis verursacht wird. Diese Krankheit betrifft in erster Linie die Atemwege und manifestiert sich oft durch anhaltenden, starken Husten, der von charakteristischem Keuchen begleitet wird.

Obwohl Keuchhusten häufiger bei Kindern auftritt, kann er Menschen jeden Alters betreffen und stellt besonders für Säuglinge und Kleinkinder eine ernsthafte Gesundheitsgefahr dar. In diesem Überblick werden wir näher auf die Ursachen, Symptome, Diagnose, Prävention und Behandlung von Keuchhusten eingehen, um ein besseres Verständnis dieser Krankheit zu vermitteln.

1. Die Ursache

Bild: Imago / Westend61

Keuchhusten, auch als Pertussis bekannt, ist eine hochansteckende bakterielle Infektion der oberen Atemwege. Typischerweise äußert sich diese Erkrankung durch krampfartige und schmerzhafte Hustenanfälle, die in wiederkehrenden Schüben auftreten und über Wochen oder sogar Monate hinweg anhalten können.

Die Ursache für Keuchhusten liegt im Bakterium Bordetella pertussis, das sich nach einer Infektion in den Schleimhäuten der menschlichen Atemwege vermehrt. Dort setzt es schädliche Giftstoffe frei und führt zu Gewebeschäden. Die Übertragung erfolgt von Mensch zu Mensch durch Tröpfcheninfektion während des Hustens, Niesens oder Sprechens. Keuchhusten kann das ganze Jahr über und in allen Altersgruppen auftreten, was ihn zu einer weltweit präsenten Gesundheitsgefahr macht.

2. Vorbeugung – Welche Maßnahmen kann ich ergreifen?

Bild: Imago / blickwinkel

Keuchhusten kann durch eine Schutzimpfung verhindert werden, die von der Ständigen Impfkommission (STIKO) des Robert Koch-Instituts empfohlen wird. Diese Impfung wird in Form einer Kombinationsimpfung angeboten, die auch Schutz vor Tetanus und Diphtherie bietet.

Bei Bedarf kann die Kombinationsimpfung um die Polio-Komponente erweitert werden. Es ist wichtig zu beachten, dass diese Schutzimpfung von sowohl gesetzlichen als auch privaten Krankenkassen erstattet wird. Damit steht eine effektive Möglichkeit zur Verfügung, sich vor Keuchhusten und anderen gefährlichen Krankheiten zu schützen.

3. Symptome

Bild: Imago / Westend61

Klassischerweise erstreckt sich der Verlauf von Keuchhusten über einen Zeitraum von mehreren Wochen bis hin zu Monaten und gliedert sich in drei Stadien: Im Anfangsstadium, dem sogenannten Stadium catarrhale, treten zunächst Symptome auf, die einer Erkältung ähneln, darunter Schnupfen und Husten.

Das Stadium convulsivum ist gekennzeichnet durch anhaltende, stakkatoartige und äußerst schmerzhafte Hustenattacken, die charakteristisch für Keuchhusten sind. In der anschließenden Erholungsphase, dem Stadium decrementi, nimmt die Häufigkeit der Hustenattacken allmählich ab, und der Patient erholt sich allmählich von dieser quälenden Erkrankung.

4. Behandlung

Bild: Imago / Bihlmayerfotografie

Die effektive Behandlung von Keuchhusten mit Antibiotika erfordert einen frühen Einsatz, vorzugsweise innerhalb der ersten zwei Wochen nach Beginn der stakkatoartigen und unkontrollierbaren Hustenattacken. Wenn Antibiotika erst nach dieser Zeitspanne eingesetzt werden, ist es in der Regel schwierig, den Krankheitsverlauf positiv zu beeinflussen.

Es ist wichtig zu beachten, dass während dieser Zeit die Betroffenen bereits hochansteckend für ihr Umfeld sind. Die Verabreichung von Antibiotika kann die Infektiosität reduzieren und die weitere Verbreitung der Krankheit eindämmen, beeinflusst jedoch oft nicht die bereits aufgetretenen Symptome.

5. Übertragung

Bild: Imago / ABACAPRESS

Die Keuchhusten-Erreger sind äußerst ansteckend. Menschen ohne aktuellen Impfschutz, die mit diesen Bakterien in Kontakt kommen, haben ein hohes Risiko, sich anzustecken. Experten schätzen, dass von 100 nicht geimpften Infizierten 80 bis 90 an Keuchhusten erkranken. Besonders bei Jugendlichen und Erwachsenen wird die Erkrankung oft nicht sofort erkannt und als gewöhnlicher Husten fehlgedeutet.

In dieser Zeit können Erkrankte unwissentlich fünf weitere Personen anstecken. Daher ist ein vollständiger Impfstatus entscheidend, um gefährdete Säuglinge und ältere Erwachsene wirksam zu schützen. Selbst Personen, die in der Kindheit Keuchhusten hatten, benötigen eine Auffrischimpfung, da weder eine durchgemachte Erkrankung noch eine Impfung lebenslangen Schutz bieten.

6. Inkubationszeit 

Bild: Imago / Wolfgang Maria Weber

Die Inkubationszeit für Keuchhusten beträgt in der Regel 9 bis 10 Tage, kann jedoch in seltenen Fällen bis zu 20 Tage dauern. Während dieser Zeit, bevor die ersten Keuchhusten-Symptome auftreten, besteht eine erhebliche Ansteckungsgefahr, insbesondere für ungeimpfte Personen.

Besonders gefährdet sind Säuglinge und Menschen mit einem geschwächten Immunsystem. Dies betrifft insbesondere Personen ab dem 60. Lebensjahr, da die Immunabwehr im Alter oft abnimmt. Daher ist die rechtzeitige Impfung von großer Bedeutung, um die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern und insbesondere gefährdete Bevölkerungsgruppen zu schützen.

7. Diagnose

Bild: Imago / imagebroker

Die Diagnose von Keuchhusten ist entscheidend, da die Krankheit bei Jugendlichen und Erwachsenen, aber auch bei Säuglingen, oft ohne die klassischen Keuchhusten-Symptome auftritt. Selbst bei Vorhandensein der typischen Symptome ist eine Bestätigung der Diagnose durch einen Labortest ratsam.

Dies gewährleistet, dass andere infektiöse Erreger nicht fälschlicherweise als Ursache der Symptome angesehen werden, beispielsweise virale Atemwegsinfektionen. Eine genaue Diagnose ist wichtig, um die richtige Behandlung einzuleiten und die Ausbreitung der Krankheit zu verhindern.

8. Erreger

Bild: Imago / Bihlmayerfotografie

Das Bakterium Bordetella pertussis, das Keuchhusten verursacht, gehört zur Gattung Bordetella. Es produziert eine Vielzahl von Giftstoffen und hat verschiedene krankheitserregende Eigenschaften. Auf seiner Oberfläche befinden sich äußere Membranproteine sowie Fimbrien, die dem Bakterium ermöglichen, sich an den Oberflächen menschlicher Zellen anzudocken.

Bordetella pertussis siedelt sich in den Schleimhäuten der Atemwege des Menschen an und führt dort zur Zerstörung der Schleimhaut. Einige der von ihm produzierten Giftstoffe beeinträchtigen auch die körpereigene Abwehr und verursachen Gewebeschäden. Dies trägt zur Entstehung der Keuchhusten-Symptome bei.

9. Komplikationen und Folgeschäden

Bild: Imago / Zoonar II

In vielen Fällen heilt die Krankheit ohne bleibende Schäden aus, doch können zusätzlich zu den typischen Keuchhusten-Symptomen auch Begleiterscheinungen auftreten. Dies trifft insbesondere auf Säuglinge, Kleinkinder und etwa 40 Prozent der älteren Patienten zu.

Der Hauptgrund dafür ist, dass das Immunsystem im Alter in der Regel schwächer ist, und chronische Erkrankungen das Immunsystem weiter beeinträchtigen können. Daher verläuft eine Keuchhusten-Erkrankung bei älteren Menschen oft schwerwiegender. Zu den häufigsten Komplikationen von Keuchhusten gehören Lungenentzündung (Pneumonie) und Inkontinenz.

10. Vorsorge im Alter

Bild: Imago / Bihlmayerfotografie

Im Alter gewinnt das Thema Gesundheit an besonderer Bedeutung. Ein gesunder Lebensstil mit ausgewogener Ernährung, ausreichender Bewegung, ausreichend Schlaf und Stressabbau ist wichtig, um fit zu bleiben und vielen gesundheitlichen Problemen vorzubeugen. Dennoch bietet selbst der gesündeste Lebensstil keinen vollständigen Schutz vor Infektionskrankheiten wie Keuchhusten. Daher sind regelmäßige Gesundheitsuntersuchungen beim Arzt und ein aktueller Impfstatus entscheidend für die Gesundheitsprävention.

Bei Menschen ab 60 Jahren kann Keuchhusten besonders gefährlich werden, da die Krankheit in diesem Alter oft schwerwiegender verläuft als bei jüngeren Personen. Etwa 40 Prozent der älteren Erwachsenen entwickeln Komplikationen wie Rippenbrüche, Inkontinenz und sogar Lungenentzündung. Oft wird Keuchhusten bei älteren Menschen nicht sofort erkannt, sondern mit anderen Atemwegserkrankungen wie Bronchitis oder Erkältung verwechselt. Daher ist eine umfassende Aufklärung und Prävention in dieser Altersgruppe besonders wichtig.