
In der heutigen Zeit stehen Elternschaft und Öffentlichkeit immer häufiger im direkten Spannungsfeld. Gerade Influencer, die ihr Familienleben mit Tausenden oder gar Millionen Followern teilen, geraten dabei schnell ins Visier von Kritik – mal berechtigt, mal überzogen. Was früher im Privaten geschah, wird heute in Stories, Reels und Posts geteilt.
Das schafft Nähe, aber auch neue Formen von Verantwortung. Denn wer sein Kind im Netz zeigt, teilt nicht nur süße Momente, sondern lädt ungewollt auch zur Bewertung ein. Doch wie weit darf diese Kritik gehen? Und wer fühlt sich eigentlich berufen, sie zu äußern? Diese Fragen werfen ein interessantes Licht auf einen ganz aktuellen Fall – doch dazu später mehr.
Was bedeutet es eigentlich, Eltern im Netz zu sein?
1. Zwischen Vorbildfunktion und Überforderung

Eltern, die sich im Netz präsentieren, stehen oft in einem unlösbaren Dilemma: Einerseits möchten sie authentisch sein, andererseits werden sie automatisch zu Vorbildern, ob sie wollen oder nicht. Jede Handlung wird beobachtet, analysiert und oft kommentiert. Besonders in den ersten Monaten mit Baby ist aber kaum Platz für Perfektion.
Überforderung, Unsicherheit und emotionale Höhen und Tiefen prägen den Alltag – genau wie bei jedem anderen Elternteil auch. Doch im Gegensatz zu Privatpersonen müssen sich Influencer für ihre Fehler öffentlich rechtfertigen. Das erzeugt einen Druck, der kaum zu unterschätzen ist. Trotzdem scheint die Bereitschaft zur Online-Elternschaft ungebrochen.
Doch was passiert, wenn diese Fehler zur Zielscheibe werden?
2. Die neue Macht der digitalen Moralwächter

In sozialen Netzwerken ist schnell ein Urteil gefällt. Immer häufiger mischen sich dabei auch selbsternannte digitale Aufpasser ein, die Influencer bei Fehlverhalten öffentlich anprangern. Mal geht es um Produktplatzierungen, mal um fragwürdige Erziehungsmethoden. Dabei verschwimmen die Grenzen zwischen berechtigter Kritik und öffentlicher Bloßstellung.
Die sogenannte „Callout Culture“ kennt kaum Nuancen – wer sich Fehltritte erlaubt, muss mit einem Shitstorm rechnen. Was früher hinter verschlossenen Türen besprochen wurde, wird heute in Kommentaren und Storys zerpflückt. Besonders dann, wenn Kinder involviert sind, steigt die emotionale Ladung.
Und genau an diesem Punkt wird es im aktuellen Fall besonders brisant.
3. Wenn ein Baby zum Zündstoff wird

Im Mittelpunkt der aktuellen Diskussion stehen Romina Palm und Christian Wolf, die seit der Geburt ihrer Tochter Hazel regelmäßig Familienmomente im Netz teilen. Ein harmloses Werbevideo wurde nun zum Auslöser für scharfe Kritik – ausgerechnet von Oliver Pocher, der sich erneut als moralische Instanz positioniert.
Der Vorwurf: falsches Halten des Babys, genauer gesagt, fehlende Kopfstabilisierung beim Tragen in einem Tuch. Die Szene sorgte für breite Aufmerksamkeit und Diskussionen. War es Unachtsamkeit oder Fahrlässigkeit? Pocher jedenfalls machte sich keine Mühe, seine Worte zu zügeln. Die Frage ist: Wie viel Kritik ist zu viel – und wer darf sie überhaupt äußern?
Doch es war nicht das erste Mal, dass Pocher auf dieses Paar zielte …
4. Oliver Pocher: Zwischen Kinderschutz und öffentlichem Pranger

Oliver Pocher sieht sich selbst längst als eine Art digitale Kinderschutzinstanz. Mit spitzer Zunge und ohne Rücksicht auf Befindlichkeiten kommentiert er regelmäßig vermeintliche Erziehungsfehler prominenter Eltern – bevorzugt von Influencern. Auch Christian Wolf war bereits Ziel seiner Kritik, ebenfalls wegen eines ähnlichen Fehlers beim Halten seiner Tochter.
Während einige Pochers Einsatz als wichtig empfinden, werfen andere ihm Selbstinszenierung auf Kosten anderer vor. Die Debatte wird emotional geführt – zwischen berechtigter Sorge und öffentlichem Bloßstellen. Romina und Christian haben bisher kaum reagiert. Eines ist aber klar: Pocher wird nicht schweigen – und das letzte Wort scheint oft bei ihm zu liegen.
Bleibt nur die Frage: Wer schützt eigentlich die, die öffentlich Eltern sind?