11 Regeln der Krieger von Dschingis Khan

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Film: MONGOL, 2007

Dschingis Khan war ein mongolischer Kriegsherr aus dem 12. Jahrhundert. Was sein genaues Geburtsjahr, seine Herkunft und seine Jugend betreffen, gibt es über Dschingis Khan nur wenige Informationen. Unter seiner Führung wurden jedoch Dokumenten und Erzählungen zufolge zahlreiche Länder, darunter China, Iran und die Türkei erobert. Während seiner Regierungszeit wurde auch die heutige mongolische Schrift eingeführt.

Dschingis Khan war weiterhin dafür bekannt strenge Regeln für seine Armee aufzustellen und teilweise besonders grausam zu sein. Die Regeln, an die sich die Krieger des Diktators halten mussten, betrafen nicht nur das Schlachtfeld. Wer sich diesen widersetzen würde, der musste mit schwerwiegenden Konsequenzen rechnen.

1. Ständige Gehorsamkeit

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Die Befehle von Dschingis Khan mussten jederzeit befolgt werden. Würde man sich diesen widersetzten, erfolgte unter anderem die Auspeitschung. Diese Regelung galt nicht nur für Soldaten, sondern auch für Offiziere. Vor allem, wenn Soldaten ihre Ausrüstung oder nur Teile davon verlieren würden, erfolgte eine Bestrafung der Offiziere, da dieser für die Soldaten verantwortlich waren.

Bei besonders schweren Verstößen erfolgte teilweise auch die Hinrichtung. Dies betraf beispielsweise die Soldaten, die sich ohne Befehl zurückzogen oder beim Wachdienst einschliefen. Auch heute gibt es noch einige Herrscher verschiedener Ländern, die ähnliche Bestrafungen für die gleichen Verstöße vorsehen. Dschingis Khan war nach einigen Belegen und Aussagen damaliger Menschen jedoch ein strenger aber erfolgreicher Herrscher.

2. Meister im Bogenschießen

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Etwas, das die Soldaten von Dschingis Khan auszeichnete, waren ihre unbeschreiblichen Fähigkeiten im Bogenschießen. Der Herrscher sorgte dafür, dass bereits Kinder in dem damaligen mongolischen Volk diese Sportart erlernen. Dies betraf zudem nicht nur Jungen, sondern auch Mädchen. Speziell dafür gab es auch Wettkämpfe, die neben dem Bogenschießen auch andere Sportarten beinhalteten.

Khan selbst erwartete, dass seine Krieger nicht nur gut, sondern perfekt im Bogenschießen waren und kein Ziel verfehlen würden. Die besten Soldaten waren beispielsweise in der Lage selbst auf einem galoppierenden Pferd problemlos Pfeile abzuschießen und dies mit hoher Genauigkeit. Speziell dafür besaßen die Soldaten die besten Bogen und Pfeile, die es damals gab.

3. Taktischer Rückzug

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Dschingis Khan war weiterhin dafür bekannt, dass er besondere Strategien verfolgte, wenn es darum ging in den Krieg zu ziehen. Eine dieser Strategien war beispielsweise der taktische Rückzug. Anstatt demnach kopfüber in die Schlacht zu ziehen, würden die Soldaten eher mit einer schwächeren Streitmacht den Gegner angreifen. Direkt danach würden sie sich dann zurückziehen.

Der Plan war der, dass sie dadurch die Gegner schwächen, sich zurückziehen und Kraft tanken würden, bis die gegnerischen Soldaten selbst einen Rückzug planen. Und genau in diesem Moment würden die Mongolen dann zuschlagen. Die Feinde würden mit einem Angriff nicht rechnen und wären somit für diesen Moment nicht vorbereitet.

4. Zur richtigen Zeit am richtigen Ort

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Für Dschingis Khan war neben seinen Strategien vor allem die Wahl des richtigen Orts und des richtigen Zeitpunkts entscheidend, wenn seine Soldaten in die Schlacht mit den Feinden ziehen sollten. So sah er davon ab die Gegner anzugreifen, bis er wusste, dass die Mongolen im Vorteil waren. Erst dann würden die Soldaten einen Angriff starten.

Zudem teilten sich die Soldaten häufig in kleinere Gruppen auf und greifen die Gegner dann von unterschiedlichen Seiten an. Anschließend würden sie sich alle wieder zusammen tun und gemeinsam in die Schlacht gehen. Dies führte dazu, dass die Gegner in den meisten Fällen überrascht und dadurch besiegt wurden.

5. Akzeptanz von Religionen

Bild: IMAGO / Everett Collection
Film: MONGOL, 2007

Die religiöse Akzeptanz von Khan ist eigentlich überraschend, wenn man bedenkt, dass er größere Teile Europas und Asiens sowie des Nahen Ostens eroberte. Der Eroberer hatte jedoch nicht vor den Völkern seinen Glauben und somit den des Schamanismus, der in der Mongolei vorherrschend war, aufzuzwingen.

Seiner Meinung nach wäre es viel zu anstrengend die Religion der eroberten Länder zu verändern. Stattdessen sprach Dschingis Khan sich eher für die Akzeptanz der bestehenden Religion aus. Er gewährte den Menschen auch eine Ausübung ihres Glaubens und somit herrschte die Religionsfreiheit. Dies ist vor allem deshalb besonders, da viele andere Herrscher gegen die Religionsfreiheit waren.

6. Das geheime Grab

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Berichten zufolge soll Dschingis Khan im Jahr 1227 gestorben sein. Ganz genau weiß man es jedoch nicht. Was ebenfalls nicht bekannt ist, ist, wo sich sein Grab befindet. Man sollte annehmen, dass solch ein mächtiger Herrscher wie er ein großes und auffälliges Grab besitzt. Stattdessen forderte er jedoch das Gegenteil.

Er wollte, dass man ihn an einem geheimen Platz vergrabt, sodass niemand herausfinden könnte, wo er liegt. Genau dies ist bis heute der Fall. Auch wenn es Vermutungen zum Grab und dessen Ort gibt, wurde es bisher nicht gefunden. Auch viele andere Anzeichen seiner Existenz wurden ausgelöscht, sodass bis heute viele Dinge des ehemaligen Herrschers nicht bekannt sind.

7. Gleichstellung nach dem Gesetz

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Ebenfalls bemerkenswert während der Herrschaft von Dschingis Khan war, dass der Herrscher sich für die Gleichstellung einsetzte und speziell dafür auch Gesetze erließ. Zum einen waren Frauen und Männern gleichgestellt und erhielten somit den gleichen Schutz und Status. Dies ist besonders, da es zur damaligen Zeit in keinem anderen Land Rechte für Frauen gab. In der Mongolei war es den Frauen jedoch auch erlaubt politische Machtpositionen einzunehmen.

Weiterhin erließ er ein Gesetz dafür, dass sehr gute Soldaten auch befördert werden konnten und dies unabhängig ihrer Herkunft. So konnten sie selbst von ärmeren und gewöhnlichen Familien stammen und dennoch erfolgreich und mächtig werden.

8. Hit-and-Run-Taktik

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Eine weitere beliebte Taktik von Khan war es, dass die eigenen Soldaten die Gegner angreifen und sich anschließend schnell zurückziehen würden. Die Armee des Herrschers bestand weitestgehend aus Bogenschützen mit Pferden. Der Vorteil dabei war, dass die Pferde besonders schnell und vielseitig einsetzbar und somit ideal für diese Taktik waren. Auch die Pfeile konnten über eine besonders hohe Distanz geschossen werden.

Dadurch war es den Soldaten möglich außerhalb der Reichweite der Gegner zu bleiben und diese dennoch anzugreifen. Diese konnten somit kaum erkennen, woher der Angriff stammte und so waren die mongolischen Soldaten sicher. Wenn die Gegner geschwächt waren, starteten die Mongolen dann ihren Angriff.

9. Pferde als Statussymbol

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Da die mongolischen Soldaten mit Pfeil und Bogen angriffen, waren sie auf ihre Pferde angewiesen, die sie schnell von einem zum anderen Ort befördern würden. Die Soldaten besaßen jedoch nicht nur ein Pferd, sondern gleich mehrere. Zur damaligen Zeit galten diese Tiere auch als Statussymbol. Wer damals somit viel Geld besaß, der zeigte dies, in dem er mehrere Pferde kaufte.

Dschingis Khan selbst sorgte auch dafür, dass seine Soldaten nur die besten Pferde besaßen, die stark und schnell genug waren, damit sie auch für die Kriege eingesetzt werden konnten. Häufig mussten die Soldaten auf ihnen nämlich besonders große Entfernungen zurücklegen. Auch Khan selbst besaß natürlich mehrere Pferde.

10. Die Flanken-Taktik

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Eine weitere Taktik von Dschingis Khan war es mittels Flankenbewegungen anzugreifen. Seine Soldaten waren generell dafür bekannt besonders stürmische Angriffe auf die Gegner auszuführen. Anstatt jedoch diese direkt anzugreifen, würden die Soldaten dies von unterschiedlichen Seiten aus tun, um die gegnerische Armee somit einzukreisen.

Häufig wurde diese Taktik auch mit dem taktischen Rückzug kombiniert. So griffen die Soldaten die Gegner von unterschiedlichen Seiten an und verschwanden anschließend wieder. Dies taten sie immer wieder, bis die Gegner geschwächt waren. Anschließend griffen sie dann von allen Seiten an und besiegten sie. Dies funktionierte auch, wenn die gegnerische Armee in der Überzahl war.

11. Tötung gegnerischer Führer

Bild: IMAGO / Everett Collection
Film: MONGO, 2007.

Eine der vielen Möglichkeiten, um eine gegnerische Armee auszuschalten, war es den Anführer zu töten. Genau dies war auch das Ziel von Dschingis Khan beziehungsweise von seinen Soldaten. Er hatte sogar eine Liste erstellt mit Führern, die er nach und nach beseitigen wollte. Sein Ziel war, dass er alleiniger Herrscher wird.

Zunächst erlaubte er den gegnerischen Führern jedoch die Flucht, erkannte aber schnell den Fehler. Nach der Niederlage würden diese nämlich eine neue Armee zusammenstellen und Khan und seine Soldaten angreifen. Aus diesem Grund gab er seinen Soldaten den Befehl die Generäle der Gegenseite, wenn möglich, mit einem Schwert zu erschlagen.