11 Dinge über Kreuzfahrtschiffe, die nur das Personal weiß

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Viele Menschen träumen davon, einmal in ihrem Leben an einer Kreuzfahrt teilnehmen zu können. Diese Form der Urlaubsreise gilt als Luxus sondergleichen und wird häufig auch als Statussymbol angesehen. Doch hinter den Kulissen der gewaltigen Kreuzfahrtschiffe herrscht nicht immer nur Friede, Freude und Sonnenschein.

Wir haben uns genauer informiert und für dich elf Punkte zusammengefasst, welche die Realität auf Kreuzfahrtschiffen ausgezeichnet zusammenfassen. Manche davon waren zu erwarten, während andere für uns sehr überraschend waren. Doch eines haben sie allesamt gemeinsam. Es handelt sich bei ihnen um Informationen, welche die Betreiber von Kreuzfahrtschiffen und deren Besatzungsmitglieder lieber für sich behalten hätten, da sie das Bild eines Traumurlaubes trüben können.

1. Kreuzfahrtschiffe sind der perfekte Nährboden für Krankheiten

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An Bord eines Kreuzfahrtschiffes ist es sehr wahrscheinlich, sich mit Krankheiten zu infizieren. Dies hat weniger mit schlechten Hygienebedingungen an Bord als mit vielen Menschen auf engstem Raum zu tun. Denn in kleinen Räumen mit einem in sich geschlossenen Belüftungssystem können sich Viren perfekt ausbreiten. Besonders deutlich wurde dieser Umstand im Laufe der Covid-19-Pandemie gemacht.

Zahlreiche Kreuzfahrtschiffe mussten unter Quarantäne gestellt werden, da Ausbrüche der Krankheit an Bord außer Kontrolle gerieten. Es sind Fälle bekannt, in welchen sich bis zu zwanzig Prozent der Passagiere binnen kürzester Zeit mit dem Virus infiziert hatten. Doch auch weniger gefährliche Krankheiten können sich unter solchen Bedingungen hervorragend verbreiten.

2. Die Leichenhalle an Bord

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Es mag sehr makaber klingen, ist jedoch Realität. Auf jedem Kreuzfahrtschiff befindet sich eine kleine Leichenhalle. Der Grund dafür ist jedoch überraschend plausibel. Kreuzfahrten dauern in der Regel mehrere Wochen. An Bord befinden sich häufig mehrere tausend Menschen. Die Wahrscheinlichkeit, dass in diesem Zeitrahmen ein oder mehrere natürliche Todesfälle eintreten, ist sehr hoch.

Hinzu kommt, dass ein großer Prozentsatz der Passagiere der Altersgruppe von über 60 Jahren angehörig ist, wodurch die Wahrscheinlichkeit von Todesfällen zusätzlich erhöht wird. Um die sterblichen Überreste der Passagiere unbeschadet in ihre Heimat zurückzubringen, sind Kreuzfahrtunternehmen daher per Gesetz dazu verpflichtet, Leichenhallen in ihr Konzept zu integrieren.

3. Die Gefahr, von Piraten angegriffen zu werden, ist real

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Für viele Menschen gehören Piraten der Vergangenheit an. Diese waren vor Hunderten Jahren mit Segelschiffen in der Karibik unterwegs und haben ahnungslose Händler überfallen. Allerdings gibt es auch heute noch zahlreiche Piraten, welche meist aus den ärmsten Staaten im Osten Afrikas stammen.

Sie sind meist mit kleinen, aber schnellen Motorbooten unterwegs und versuchen, an Bord von Frachtschiffen oder Kreuzfahrtschiffen zu gelangen. Schwer bewaffnet halten sie die Crew in Schach und nehmen alle Personen an Bord als Geisel. Erst gegen ein saftiges Lösegeld wird das Schiff wieder freigegeben. In den vergangenen 15 Jahren wurden zahlreiche Kreuzfahrtschiffe Ziel solcher Piraten, sodass inzwischen häufig ausgebildete Sicherheitsdienste mit an Bord sind.

4. Privatsphäre? Nein danke!

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Auf einer Kreuzfahrt müssen Sicherheitsvorkehrungen aller Art getroffen werden. Dazu gehört auch, dass sämtliche öffentlichen Bereiche auf dem Schiff mit Videokameras überwacht werden. Man könnte glauben, dass dies dazu dient, Menschen, die über Bord gehen, sofort wahrzunehmen. In Wahrheit sollen damit Taschendiebe in Zaum gehalten werden, welche sich gerne bei den entspannten und unaufmerksamen Touristen bedienen.

Eine solche Überwachung hat zur Folge, dass man an Bord eines Kreuzfahrtschiffes kein unbeobachtetes, ruhiges Eck finden kann. Aus der romantischen Zweisamkeit mit Blick auf die endlosen Weiten des Meeres wird eine unangenehme Situation, wenn man weiß, dass man gerade von wildfremden Menschen beobachtet wird.

5. Kreuzfahrtschiffe als Umweltsünder

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Große Kreuzfahrtschiffe produzieren eine unglaubliche Menge an CO2. Natürlich kann dieses auf die Anzahl der Passagiere hochgerechnet werden und ist daher eine geringere pro Kopf Belastung als eine kurze Flugreise. Allerdings ist eine Kreuzfahrt reiner Luxus und damit einfach vermeidbar. Hinzu kommt, dass gewaltige Mengen an Abwasser produziert werden.

Dieses setzt sich aus schmutzigem Wasser von den Duschen, Waschmaschinen und dem Geschirrspülen zusammen. Kein Schiff hat derartig große Tanks, dass das Abwasser in den Häfen korrekt entsorgt werden könnte, daher ist anzunehmen, dass Kreuzfahrtschiffe häufig ihr Abwasser direkt im Ozean entsorgen. Welche Folgen dies für die Umwelt hat, können wir uns alle selbst ausmalen.

6. Müll wird aufgearbeitet

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Trotz aller Vermutungen heißt es, dass der anfallende Müll und damit verbunden auch Abwasser auf Kreuzfahrtschiffen einem aufwendigen Aufarbeitungsprozess unterzogen wird. Wie genau dieser Prozess funktioniert, wird jedoch an keiner Stelle bis ins kleinste Detail erklärt. Anfallender Müll wird getrennt und je nach Art des Mülls möglichst gut komprimiert, damit er in den Häfen möglichst platzsparend entsorgt werden kann.

Abwasser wird mehrfach gefiltert und – weitgehend – ebenfalls in den Häfen entsorgt. Dennoch werden auch Teile des Abwassers auf offener See entsorgt. Eine Aufarbeitung und zu größten Teilen fachgerechte Entsorgung von Müll und Abwasser ist ein Schritt in die richtige Richtung, dennoch müssen Kreuzfahrtschiffe nach wie vor als große Umweltsünder betrachtet werden.

7. Passagiere verschwinden während der Kreuzfahrt

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Es kommt häufiger vor, als man es sich vorstellen kann. Nach dem Ende einer Kreuzfahrt fehlen plötzlich Passagiere. Es kann sein, dass diese in einem Hafen zurückgelassen wurden, da sie die Abfahrtszeit des Schiffes verpasst hatten. Es kann sein, dass Menschen über Bord gehen. Jährlich werden über 20 Fälle gemeldet. Die meisten davon sind auf Selbstmordabsichten oder übermäßigen Alkoholkonsum zurückzuführen.

Doch auch abseits dieser Punkte verschwinden teilweise Passagiere ohne jegliches Lebenszeichen. Die Sicherheitskameras haben niemanden festgehalten, der über Bord geht, und auch im Nachhinein tauchen diese Menschen gelegentlich nicht mehr auf. Niemand weiß, was mit ihnen passiert ist. In den vergangenen zwanzig Jahren wurden über 160 derartige Fälle gemeldet.

8. Sexuelle Interaktionen zwischen Crew und Passagieren

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Sämtliche Besatzung wird dazu angehalten, sexuelle Beziehungen zu Passagieren zu vermeiden. Auf vielen Kreuzfahrtschiffen wird es der Crew verboten, sich auf sexuelle Erlebnisse mit der Crew einzulassen. Der Grund hierzu ist unter anderem in häufigen Klagen wegen sexueller Belästigung zu finden. Viele Crewmitglieder nutzten in der Vergangenheit alkoholisierte Passagiere aus und belästigten diese.

Allerdings ist die Situation häufig auch umgekehrt. Vor allem ältere, alleinstehende Damen versuchen oft, sich Offiziere des Kreuzfahrtschiffes für kurze Liebschaften zu angeln. Um sich gezielt, dennoch freundlich gegen solche Versuche zu Wehr zu setzen, wurden spezielle Ausbildungsprogramme ins Leben gerufen. Auch diese sollen vor allem vor ungerechtfertigten Klagen wegen sexueller Belästigung schützen.

9. Das Personal wird ausgebeutet

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Auf einem Kreuzfahrtschiff zu arbeiten muss doch ein wahr gewordener Traum sein. So stellen sich zumindest die meisten Außenstehenden diese Arbeit vor. Die Realität sieht jedoch leider deutlich trister aus. Die Angestellten an Bord eines Kreuzfahrtschiffes müssen lange Arbeitszeiten in Kauf nehmen. Wochen mit 100 Arbeitsstunden gehören dem Alltag an.

Dabei müssen außerdem verschiedenste Aufgaben erledigt werden, welche mit der eigentlichen Anstellung wenig bis nichts zu tun haben. Solche Arbeitsbedingungen sind für kurze Zeitspanne akzeptabel, solange die Bezahlung stimmt. Allerdings rekrutieren Kreuzfahrtschiffe ihr Personal häufig in Ländern mit niedrigen Löhnen und miserablen Arbeitnehmerschutzgesetzen. Es kann vorkommen, dass das Personal 14 Stunden täglich schuftet und nur wenige hundert Euro monatlich verdient.

10. Berühmtheiten an Bord

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Eine einfache Wahrscheinlichkeitsrechnung zeigt, dass die Chancen gut stehen, dass ein oder mehrere berühmte Persönlichkeiten dieselbe Kreuzfahrt wie du genießt. Allerdings möchten diese meist unerkannt bleiben, um nicht wochenlang von Fans belagert und belästigt zu werden. In solchen Fällen muss das Personal des Kreuzfahrtschiffes meist erheblichen Mehraufwand betreiben, um die Privatsphäre der Berühmtheiten so gut wie möglich zu schützen.

Sie werden meist erst nach Einbrechen der Dunkelheit an Bord gebracht, erhalten ihre Mahlzeiten in ihren luxuriösen Kabinen und können eigene kleine Pools nutzen. Uns beschäftigt hierbei vor allem die Frage, wie viel Spaß eine Kreuzfahrt noch macht, wenn man derartig isoliert und abgeschottet werden muss.

11. Der korrekte Umgang mit der Crew

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Die Crew eines Kreuzfahrtschiffes kann zum besten und wichtigsten Bezugspunkt während einer Kreuzfahrt werden – vorausgesetzt, man geht freundlich mit dem Personal um. In einem solchen Fall können zahlreiche Hilfestellungen gegeben werden. Diese umfassen Reservierungen in den Bordrestaurants, Hilfe gegen Seekrankheit oder Tricks, um Tickets für Shows an Bord des Schiffes zu bekommen.

Im Umkehrschluss bedeutet dies aber auch, dass unfreundlichen Gästen diese Hilfestellungen verweigert werden können. Manche Kreuzfahrtschiffe haben sogar eigene Bücher angeschafft, in welchen die dümmsten Fragen und Handlungen von Passagieren festgehalten werden. Der einzige Zweck dieser Bücher besteht darin, dass auch zukünftiges Personal sich über diese Dummheiten amüsieren kann.