Mark David Chapmans 14. Niederlage vor dem Bewährungsausschuss sorgt weltweit für Schlagzeilen – und reißt alte Wunden auf. 45 Jahre nach dem Mord an John Lennon bleibt die Frage, ob Reue jemals reicht, um Freiheit zurückzuerlangen.
14. Ablehnung durch das Bewährungsgremium

Zum 14. Mal in Folge hat das New Yorker Bewährungsgremium den Antrag von Mark David Chapman abgeschmettert. Die Entscheidung fiel nur wenige Tage nach seiner Anhörung am 27. August und gilt bis mindestens Februar 2027. Damit bleibt der 70-Jährige im Green Haven Correctional Facility, wo er seit 1981 einsitzt.
Die erneute Absage zeigt, dass die US-Justiz den Mord an einem kulturellen Symbol als unverjährbares Verbrechen betrachtet. Dass Chapman noch mindestens anderthalb Jahre hinter Gittern bleibt, markiert einen klaren Standpunkt der Behörden. Doch wie verlief die Anhörung hinter verschlossenen Türen? Lassen Sie uns eintauchen in die beklemmende Atmosphäre des Hochsicherheitsgefängnisses …
Die Atmosphäre im Hochsicherheitsknast

Green Haven ist mehr als nur Mauern und Stacheldraht: Es ist ein Mikrokosmos, in dem Chapmans Alltag aus Routinen und Isolation besteht. Zeugen berichten, dass er zur Anhörung in einem schlichten grauen Overall erschien, den Blick meist gesenkt, als wolle er sich seiner eigenen Geschichte entziehen.
Trotz höflicher Antworten prallten seine Worte offenkundig an einer Wand aus Misstrauen ab. Der Ausschuss stellte bohrende Fragen nach seinem heutigen Weltbild und seiner Gefährlichkeit. Gerade diese Fragen führten zu Momenten, in denen Chapmans Stimme zitterte – ein Zeichen von Reue oder blanker Angst? Aufschluss darüber liefern seine erstaunlichen Motive …
Ruhmsucht als Tatmotiv

Chapman hat mehrfach eingeräumt, Lennon erschossen zu haben, um „jemand“ zu sein. Der Wunsch nach Ruhm trieb ihn an – ein Geständnis, das bis heute Schockwellen durch Fan-Kreise schickt. Psychologen bezeichnen sein Verhalten als pathologische Promi-Besessenheit, die von Selbsthass genährt wurde.
Dass er seinen Namen in die Geschichtsbücher brennen wollte, macht sein Verbrechen für viele noch schwerer verzeihlich. In der Anhörung erklärte er zwar erneut seine Reue, doch blieb die Frage, ob Ruhmsucht wirklich therapierbar ist. Dabei steht besonders eine Person im Mittelpunkt des Schmerzes …
Yoko Onos fortwährender Kampf

Für Yoko Ono ist jeder Paroletermin ein Déjà-vu des schlimmsten Abends ihres Lebens. Freunde berichten, sie verfolge die Entscheidungen aus der Ferne, ohne öffentlich aufzutreten. Dennoch setzt sich die 92-Jährige weiter für Lennons Vermächtnis ein und plädiert für Frieden – ein bitterer Kontrast zu dem Hass, der ihr Jahrzehnte lang entgegenschlug.
Dass Ono trotz ihres Alters weiter Mahnwachen unterstützt, zeigt ihre Entschlossenheit, Chapmans Entlassung zu verhindern. Doch was sagt das Gesetz dazu und warum ist Bewährung in diesem Fall so unwahrscheinlich? Die juristischen Hürden offenbaren eine klare Botschaft …
Die nahezu unüberwindbaren Bewährungshürden

In New York können Gefangene nach 20 Jahren eine Freilassung auf Bewährung beantragen. Bei Kapitalverbrechen hängt alles von der „öffentlichen Sicherheit“ ab – ein Kriterium, das die Chapman-Kommission stets verneint. Sein prominentes Opfer verschärft die Lage zusätzlich, denn jeder Schritt in die Freiheit würde weltweites Medieninteresse generieren und potenziell neue Gefahren schaffen.
Juristen betonen, dass das Gremium auch Lennons Familieninteressen berücksichtigen muss – ein gewichtiger Faktor, der jede Entlassung fast unmöglich macht. Dennoch bleibt die Frage, wie die Musikwelt heute auf diese Entscheidung reagiert …
Reaktionen der Musikwelt

Innerhalb von Stunden veröffentlichten Stars wie Paul McCartney und Olivia Harrison kurze Statements, die den Beschluss begrüßten. Social-Media-Plattformen füllten sich mit Erinnerungen an Lennon-Songs und Candle-Light-Vigils, während Fanklubs virtuelle Gedenkkonzerte organisierten.
Die einhellige Meinung: Lennons Botschaft von Liebe und Frieden lebe weiter, Chapmans Strafe dürfe jedoch nicht enden. Aber was bedeutet das für die Zukunft? Ein Blick ins Jahr 2027 verrät, wie es für Chapman und alle Beteiligten weitergeht …
Blick nach vorn: 2027 und die letzte Chance?

Im Februar 2027 erhält Chapman seine nächste Bewährungsanhörung – er wird dann 72 Jahre alt sein. Rechtsexperten sehen geringe Chancen, doch Theorie und Praxis können auseinanderklaffen, sollte er gesundheitliche Probleme anführen oder ein außergewöhnliches Rehabilitationsprogramm vorweisen.
Bis dahin bleibt er der Mann, der John Lennon das Leben nahm – und sich selbst jede Aussicht auf Freiheit verbaut hat. Ob seine Reue diesmal mehr Gewicht bekommt, entscheidet sich in weniger als zwei Jahren. Bis dahin bleibt die Welt in gespannter Erwartung, ob sich Geschichte wiederholt oder das Kapitel endgültig geschlossen wird.