Back to the roots? Warum der Tradwife-Trend plötzlich so beliebt ist

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Auf TikTok und Instagram erobern immer mehr Videos die Feeds, in denen Frauen mit Schürze am Herd stehen, Brote backen oder kunstvoll dekorierte Bentoboxen zubereiten. Der sogenannte Tradwife-Trend sorgt 2025 für reichlich Gesprächsstoff – und für Spott.

Dabei geht es um weit mehr als Nostalgie: Frauen inszenieren sich bewusst als traditionelle Ehefrauen, verzichten angeblich gerne auf Karriere und wollen den Fokus auf Familie legen. Viele fragen sich: Ist das eine Rückkehr in die 50er Jahre oder steckt dahinter ein moderner Empowerment-Gedanke? Die Antworten sind so unterschiedlich wie die Frauen, die sich öffentlich dazu bekennen. Was genau steckt dahinter?

1. Von Social Media gefeiert, von Comedy verspottet

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Der Tradwife-Trend ist nicht nur ein Social-Media-Phänomen, sondern längst ein popkulturelles Gesprächsthema. Comedy-Stars wie Hazel Brugger nehmen das Rollenbild humorvoll aufs Korn und zeigen, wie absurd der neue Hype wirken kann.

Gleichzeitig feiern tausende User:innen genau diese Inhalte und finden darin ein Ideal von Ruhe und „echtem Frausein“. Die Darstellung als perfekte Hausfrau wirkt auf viele beruhigend in einer hektischen Welt. Aber auch Kritik wächst: Viele sehen darin eine gefährliche Romantisierung veralteter Geschlechterrollen. Klar ist: Der Trend polarisiert und bleibt damit in aller Munde.

2. Tradition trifft auf moderne Rechte

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Interessant ist, dass sich viele Tradwives nicht komplett in die 50er Jahre zurückversetzen möchten. Sie kombinieren das traditionelle Familienmodell mit modernen Rechten und fordern Respekt und Augenhöhe in der Partnerschaft. Dieses neue Selbstverständnis erlaubt ihnen, bewusst zwischen Karriere und Hausfrauendasein zu wählen.

Psychologe Michael Thiel erklärt, dass diese Freiheit der größte Unterschied zu früher sei. Früher hatten Frauen oft keine Wahl, heute entscheiden sie sich aktiv für diese Rolle. Diese individuelle Entscheidung macht den Trend weniger rückschrittlich, als es auf den ersten Blick scheint. Dennoch bleibt die Frage: Ist es wirklich Selbstbestimmung oder nur ein neues Druckmittel?

3. Ein Spiegelbild gesellschaftlicher Vielfalt

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Der Tradwife-Trend zeigt vor allem eines: die Vielfalt an Lebensentwürfen, die heute möglich sind. Während einige Frauen sich für das traditionelle Modell entscheiden, setzen andere auf völlige Unabhängigkeit und Karriere ohne Partner oder Kinder.

Laut Thiel handelt es sich nicht um einen gesamtgesellschaftlichen Rückschritt, sondern um ein Nebeneinander vieler individueller Wahrheiten. Jede Frau soll selbst entscheiden, wie sie leben möchte, ohne dafür verurteilt zu werden. Gerade diese Unterschiedlichkeit prägt das 21. Jahrhundert und spiegelt die Suche nach dem „richtigen“ Lebensmodell wider. Das bedeutet: Mehr Freiheit, aber auch mehr Diskussion.

4. Alte Rollenbilder neu gedacht

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Trotz der starken Traditionen wird der Tradwife-Trend von vielen Frauen als eine Form von Empowerment gesehen. Es geht nicht darum, sich zu unterwerfen, sondern darum, sich frei für ein Leben als Hausfrau und Mutter zu entscheiden.

Früher war diese Rolle oft ein Zwang, heute ist sie eine Option unter vielen. Für viele Frauen fühlt es sich wie ein Schritt zu sich selbst an, nicht wie ein Rückschritt. Der Trend zeigt: Selbst in einer emanzipierten Gesellschaft darf das klassische Modell seinen Platz haben – solange es freiwillig gewählt wird. Ob man es feiert oder kritisch sieht: Er regt zum Nachdenken über eigene Werte an.

Interessant: Wussten Sie, dass der menschliche Körper aus Sternenstaub besteht?

Die Elemente, aus denen der menschliche Körper besteht, wie Kohlenstoff, Wasserstoff, Sauerstoff und Stickstoff, wurden in den Kernen von Sternen gebildet. Diese Elemente wurden durch Supernova-Explosionen ins All verstreut und bildeten schließlich die Bausteine für Planeten und Leben. Dies bedeutet, dass jeder Mensch buchstäblich aus Sternenstaub gemacht ist, was unsere Verbindung zum Universum verdeutlicht.