
In der Welt des Geldes gab es immer wieder kleine und große Veränderungen. Manche Entscheidungen wirkten zunächst unscheinbar, hatten aber auf lange Sicht tiefgreifende Folgen. Besonders Münzen, die im Alltag lange eine selbstverständliche Rolle spielten, geraten durch neue Entwicklungen zunehmend unter Druck. Auch diesmal deutet sich ein solcher historischer Umbruch an.
Die Entscheidung, die nun getroffen wurde, betrifft nicht nur die Gestaltung des Zahlungsverkehrs, sondern berührt auch ein kulturelles Symbol, das über Generationen hinweg geprägt hat – wortwörtlich. Während sich viele Menschen längst digitalen Zahlungsmitteln zugewandt haben, geht nun ein kapitelreicher Abschnitt der Bargeld-Geschichte zu Ende. Was genau dahintersteckt und welche Konsequenzen folgen, wird jetzt deutlich.
1. Ein kleines Stück Alltag – bald Geschichte

Kaum jemand schenkt ihnen beim Bezahlen besondere Aufmerksamkeit, und doch begleiten sie uns seit Jahrzehnten ganz selbstverständlich. Kleinmünzen, insbesondere die kleinsten unter ihnen, gelten in vielen Ländern längst als verzichtbares Relikt vergangener Zeiten.
Obwohl sie weiterhin im Umlauf sind, landen sie oft in Schubladen, Sparschweinen oder sogar im Müll. Für viele haben sie ihren praktischen Nutzen längst verloren. Und dennoch: Die Abschaffung eines solchen Zahlungsmittels ist nicht bloß ein technischer Vorgang, sondern bedeutet immer auch einen Abschied von Vertrautem. Welche Münze es konkret betrifft und warum diese Entscheidung jetzt fällt, hat einen ganz bestimmten Hintergrund.
2. Produktionsstopp nach 230 Jahren

Nach über zwei Jahrhunderten ist es beschlossene Sache: Die USA beenden ab 2026 die Herstellung der legendären Ein-Cent-Münze, besser bekannt als Penny. Dieser Schritt markiert das Ende eines historischen Kapitels, denn der Penny wurde bereits seit dem Jahr 1793 geprägt und ist damit eine der ältesten durchgehend hergestellten Münzen weltweit.
Der Grund ist einfach, aber wirtschaftlich nachvollziehbar: Es kostet mittlerweile mehr als das Dreifache des Nennwerts, um einen Penny zu produzieren – ganze 3,69 Cent. Ein solches Missverhältnis hat die Entscheidung unausweichlich gemacht. Laut Finanzministerium sollen durch den Stopp jährlich 56 Millionen Dollar eingespart werden. Damit verschwindet ein Geldstück aus dem Alltag, das seit Generationen selbstverständlich zur US-Währung gehörte.
3. Trump gab den Anstoß zum Aus

Hinter der nun umgesetzten Maßnahme steht eine politische Entscheidung, die bereits im Februar öffentlich angestoßen wurde. Damals forderte Ex-Präsident Donald Trump seinen Finanzminister Scott Bessent dazu auf, die Produktion des Pennys zu beenden. Der Appell fiel auf fruchtbaren Boden – und wird nun realisiert.
Künftig soll in den USA bei Barzahlungen einfach auf den nächsten Fünf-Cent-Betrag gerundet werden. Das bedeutet: Der Lincoln-Penny, der seit 1909 das Ein-Cent-Stück ziert, wird allmählich aus dem Zahlungsverkehr verschwinden. Zwar sind aktuell noch rund 114 Milliarden dieser Münzen im Umlauf, doch sie könnten bald zu einem reinen Sammlerobjekt werden. Ein Schritt, der sowohl symbolisch als auch finanziell große Auswirkungen hat.
4. Auch Europa denkt über das Ende nach

Die USA sind mit dieser Entscheidung nicht allein. Auch in Europa wird bereits seit Jahren über die Abschaffung der kleinsten Münzen diskutiert. In Ländern wie Finnland und den Niederlanden sind Ein- und Zwei-Cent-Münzen im Zahlungsverkehr schon längst nicht mehr im Einsatz – dort wird ebenfalls gerundet.
Gründe dafür sind nahezu identisch: hohe Herstellungskosten, geringe praktische Nutzung und ein genereller Trend zu bargeldlosem Bezahlen. Viele Bürgerinnen und Bürger empfinden das Kleingeld ohnehin als lästig oder überflüssig. Ob Deutschland und andere Euro-Staaten nachziehen, ist noch offen – doch die Debatte wird durch das US-Beispiel sicher neuen Auftrieb erhalten. Ein weiterer Schritt hin zu einer weitgehend digitalen Geldwelt scheint unausweichlich.