
Manche Namen begegnen uns immer wieder – manchmal auf der Bühne, manchmal im Fernsehen, und oft mit einer Präsenz, die sich tief einprägt. Ein solcher Mensch hat nun für immer die Bühne verlassen, nach einem langen Weg durch Theater, Film und Fernsehen.
Die Nachricht berührt nicht nur Fans, sondern auch Kolleginnen und Kollegen, die ihn über Jahrzehnte begleiteten. Denn hinter den Rollen stand ein Mensch, der seinem Beruf mit ganzer Seele nachging. Für viele war er vertraut, ohne ihnen je begegnet zu sein. Ein Berliner Künstlerleben, das Generationen erreichte – und nun still endet. Doch das, was bleibt, wird leuchten.
1. Eine Nachricht, die bewegt

Die Nachricht vom Tod eines bekannten Schauspielers bewegt stets mehr als nur das enge Umfeld. Wenn ein vertrautes Gesicht plötzlich fehlt, hinterlässt das eine Lücke – auf der Bühne wie auf dem Bildschirm.
Besonders dann, wenn jemand über viele Jahrzehnte präsent war und mit seinem Spiel so viele Menschen erreichte. Freunde, Familie und Fans erinnern sich nun zurück. An Rollen, an Interviews, an Auftritte, die bleiben. Doch was genau diesen Menschen ausmachte, geht oft weit über das hinaus, was man auf der Bühne sah. Es war mehr als ein Beruf – es war eine Berufung.
2. Von Jena ins Rampenlicht

Geboren im Jahr 1951 in Jena, führte sein Weg nicht geradewegs auf die Bühne. Zunächst lernte er Werkzeugmacher – ein Handwerk, das nicht verrät, was später folgen sollte. Doch das Theater ließ ihn nicht mehr los.
Anfang der 70er begann er sein Schauspielstudium an der Hochschule Ernst Busch. Noch während der Ausbildung feierte er erste Erfolge – sein Debüt gab er am Deutschen Theater Berlin. Von da an war klar: Hier entsteht ein Ausnahmetalent. Seine Leidenschaft galt der Bühne – und bald darauf auch dem Film. Die Bühne war sein Zuhause, das Publikum seine Kraftquelle.
3. Ein Ensemble-Star mit Herz

Schon 1978 wurde er festes Mitglied des Berliner Ensembles – einer Institution, die er fast vier Jahrzehnte lang mitprägte. Seifert war kein flüchtiger Gast, sondern ein verlässlicher Fixpunkt in der Berliner Theaterwelt.
Neben seiner beeindruckenden Theaterkarriere war er auch in DEFA-Produktionen präsent, etwa 1979 in „Bis daß der Tod euch scheidet“. Dort spielte er an der Seite von Katrin Sass – ein frühes Beispiel seiner Leinwandkraft. Aber trotz Film und Fernsehen blieb er immer dem Theater treu, zuletzt etwa am Schlosspark Theater Berlin. Dort standen nicht nur Rollen im Mittelpunkt, sondern auch Gespräche mit dem Publikum – eine Nähe, die ihn auszeichnete.
4. Bekannt bei Alt und Jung

Auch wenn viele ihn aus dem Theater kannten, wurde er durch Rollen in Filmen und Serien einem breiteren Publikum bekannt. Besonders als Butler Dagobert in den „Bibi & Tina“-Filmen gewann er neue, junge Fans.
Dazu kamen Auftritte in bekannten Formaten wie „Tatort“, „Polizeiruf 110“, „Babylon Berlin“ oder „SOKO Wismar“. Selbst in seinen letzten Jahren blieb er aktiv, mit Rollen in Serien wie „Praxis mit Meerblick“ und „In aller Freundschaft“. Darüber hinaus arbeitete er als Sprecher und Dozent – ein Leben für die Kunst, bis zuletzt. Nun bleibt nur der Applaus – und das stille Vermissen.