
Sie standen gemeinsam vor der Kamera, führten durch Sendungen und prägten eine ganze Ära des deutschen Fernsehkochens: Johann Lafer und Alfons Schuhbeck. Doch während einer den Herd verlässt, bleibt beim anderen vorerst nur das Bedauern. Nach außen wirken die beiden Profis stets freundlich und diszipliniert – große Namen der Kulinarik, die das Publikum jahrzehntelang begleiteten.
Doch nun überschattet ein drastisches Ereignis ihre lange Bekanntschaft. Der eine steht plötzlich allein da, der andere beobachtet aus der Ferne – und meldet sich jetzt mit einfühlsamen Worten zu Wort. Wie nah darf Mitgefühl sein? Und was passiert, wenn Loyalität auf Gesetz trifft?
1. Zwei Köche, ein gemeinsames Kapitel

Die TV-Welt ist nicht nur Bühne, sondern auch ein Raum für Beziehungen – so auch zwischen Johann Lafer und Alfons Schuhbeck. Gemeinsam traten sie in Shows wie der „Küchenschlacht“ auf, wechselten sich in der Moderation ab und prägten mit ihren Persönlichkeiten das Format über Jahre hinweg. Ihre Chemie auf dem Bildschirm wirkte eingespielt und kollegial.
Dabei ging es nie um Konkurrenz, sondern um gegenseitige Wertschätzung. Ob im Studio oder bei Events – beide waren feste Größen, die sich in der Öffentlichkeit stets loyal begegneten. Was abseits der Kameras geschah, blieb privat – bis jetzt. Denn plötzlich steht ein Name im Fokus, und der andere muss sich zu seiner Haltung bekennen.
2. Lafers persönliche Worte zum Urteil

Im Interview mit der „Abendzeitung“ äußert sich Johann Lafer tief betroffen über das Geschehen. Zur Verurteilung von Alfons Schuhbeck sagt er: „Es tut mir wirklich sehr, sehr, sehr leid.“ Diese dreifache Betonung zeigt, wie sehr ihn das Urteil emotional bewegt. Auch wenn Lafer nach eigenen Angaben keine genauen Kenntnisse über die Umstände hat, spürt man sein menschliches Mitgefühl.
Dabei steht für ihn fest: „Er hat das nicht verdient.“ Das Urteil sei schwer zu verkraften – vor allem für jemanden, der „immer Vollgas gearbeitet“ habe. Diese Aussage zeigt Lafers Dilemma: Er will nicht urteilen, sondern einfach Anteil nehmen. Und genau das macht seine Reaktion so bemerkenswert in einer Welt, die oft schnell mit Schuldzuweisungen ist.
3. Kein Kontakt – aber vielleicht ein Treffen

Aktuell besteht kein direkter Kontakt zwischen Lafer und Schuhbeck. Doch das soll sich ändern: Johann Lafer überlegt, seinen früheren Kollegen bei Gelegenheit persönlich aufzusuchen – jedoch nicht spontan, sondern „von Angesicht zu Angesicht und unter vier Augen“. Diese Form des Dialogs sei für ihn der einzig richtige Weg, echtes Mitgefühl auszudrücken.
Für Lafer ist klar: Eine Nachricht oder ein Anruf reichen nicht. Das persönliche Gespräch sei ihm wichtig – besonders, wenn es um einen Menschen geht, mit dem er einst so viele gemeinsame Erfahrungen teilte. Dass er sich dafür Zeit lassen möchte, zeigt seinen Respekt gegenüber der aktuellen Lage – und sein Bewusstsein für die Tiefe dieser Situation.
4. Der Fall Schuhbeck: Ein bitteres Ende

Die rechtlichen Vorwürfe gegen Alfons Schuhbeck wiegen schwer: Steuerhinterziehung, Insolvenzverschleppung und vorsätzlicher Bankrott führten zu einer Freiheitsstrafe von vier Jahren und drei Monaten. Trotz des Urteils ist er aktuell nicht in Haft – wegen einer unheilbaren, fortschreitenden Krebserkrankung wurde die Haftstrafe vorläufig ausgesetzt.
Das Gericht urteilte eindeutig, auch wenn Schuhbecks Gesundheitszustand öffentliches Mitleid erzeugt. Gleichzeitig erklärt die CMG, die von Lafer erwähnte Empathie betreffe nur den menschlichen Aspekt – nicht die juristische Bewertung. Die einstige Fernsehgröße steht nun sinnbildlich für den tiefen Fall eines Prominenten – und für die Frage, wie man trotz allem Würde und Mitgefühl bewahrt.