10 Merkmale an denen Sie Alzheimer erkennen können

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Jedes Jahr erkranken in Deutschland 300.000 Menschen an Alzheimer, der am häufigsten vorkommende Form vom Demenz. Mit fortschreitendem Alter nimmt die Wahrscheinlichkeit diese Krankheit zu bekommen drastisch zu. Viele Menschen haben große Angst davor. Da die Hirnfunktionen abbauen und damit die geistige Leistungsfähigkeit abnimmt, sind Alzheimer–Patienten auf die Hilfe anderer angewiesen.

Alzheimer ist bis heute trotz aller Anstrengungen der medizinischen Forschung unheilbar. Zwar verläuft die Krankheit bei jedem Patienten individuell, doch im Spätstadium ist jeder Erkrankte auf Pflege und Betreuung angewiesen. Durch eine frühzeitig einsetzende Behandlung kann die stetig fortschreitende Krankheit verzögert werden. Begeben Sie sich in ärztliche Behandlung, wenn Sie an sich eines dieser 10 Anzeichen für Alzheimer beobachten.

1. Schwierigkeiten bei der Wortfindung

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Alzheimer-Patienten suchen oft vergeblich nach dem richtigen Wort. Natürlich fällt uns allen das ein oder andere Wort einmal nicht ein, doch bei Alzheimer kommt dies häufig vor. Selbst die Bezeichnung für bekannte Gegenstände, die im Alltag ständig benutzt werden, kommt den Patienten nicht mehr in den Sinn. Wörter werden zudem verdreht und verwechselt. Da sich die Erkrankten oft vergeblich anstrengen, erfinden sie dann einfach neue Bezeichnungen.

Um eine Konversation möglich zu machen, versuchen Patienten auch die Dinge zu umschreiben. Das Wort „Hut“ wird zu „das, was man auf dem Kopf hat“. Mit fortschreitender Erkrankung wird das Problem immer deutlicher und eine Verständigung ist kaum noch möglich. Das Sprachproblem wirkt sich sehr nachteilig auf das soziale Leben dieser Menschen aus.

2. Verlust des Erinnerungsvermögens

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Natürlich vergessen wir alle manchmal etwas oder verlegen Sachen. Jeder hat schon einmal einen Termin versäumt, oder weiß nicht mehr, wo er den Haustürschlüssel hingelegt hat. Doch Alzheimer-Patienten vergessen ständig etwas. Besonders fällt auf, dass sie sich oft an manche Ereignisse überhaupt nicht mehr erinnern können. Selbst, wenn sie erst gestern geschehen sind.

Plötzlich werden bekannte Menschen zu unbekannten. Es ist, als wäre jede Erinnerung an eine Begegnung gelöscht. Die Kranken vergessen außerdem tägliche Abläufe und erinnern sich nicht mehr daran, wie es geht sich die Zähne zu putzen. Im Spätstadium werden dann selbst die nächsten Angehörigen nicht mehr erkannt.

3. Orientierungslosigkeit

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Alzheimer-Patienten bringen viel durcheinander, auch Raum und Zeit. Ein Hinweis für eine Erkrankung kann es sein, wenn eine völlig bekannte Umgebung plötzlich unbekannt erscheint. Kranke Menschen finden dann den hundertmal gegangenen Weg nachhause auf einmal nicht mehr. Orientierungslos irren diese Patienten umher. Auch mit Mühe können sich diese Personen keine Wege mehr einprägen. Die räumliche Orientierung gelingt nicht mehr und dieses Symptom verschlimmert sich im Laufe des Krankheitsverlaufs.

Auch mit der zeitlichen Bestimmung bekommen Alzheimer-Patienten Probleme. Jahre, Feiertage und Tageszeiten werden durcheinander gebracht. Im späteren Krankheitsstadium wissen die Erkrankte oft nicht mehr, wenn Personen bereits verstorben sind. Gegenwart und Vergangenheit vermischen sich.

4. Scham und sozialer Rückzug

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Die Probleme die sich im Anfangsstadium der Erkrankung im Alltag ergeben, sind bald nicht mehr von der Hand zu weisen. Autofahren, Einkaufen, Bankgeschäfte und das Nutzen der öffentlichen Verkehrsmittel sind ohne Hilfe kaum mehr möglich. Die zunehmende Vergesslichkeit und die Orientierungslosigkeit machen sich auch hier bemerkbar. Viele Erkrankte reagieren verärgert und mürrisch. Hilfsangebote möchten sie nicht annehmen.

Oft verleugnen die Patienten ihren Zustand zunächst. Doch die wachsende Unsicherheit führt zu Scham und Rückzug aus sozialen Beziehungen. Die Freude an Hobbys geht verloren. Antriebslosigkeit und der Verlust von Kontakten sind die Folgen. Im Anfangsstadium der Krankheit ist Alzheimer-Patienten noch bewusst, dass ihre Hirnleistung nachlässt.

5. Kognitive Einschränkungen

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Die kognitive Leistung der Alzheimer–Patienten lässt in Schritten immer weiter nach. Während zu Anfang nur Sachverhalte aus dem Kurzgedächtnis verschwinden, ist in späteren Stadien auch das Langzeitgedächtnis betroffen. Die Kranken kennen dann ihre eigene Lebensgeschichte nicht mehr. Wenn sich die Patienten an etwas aus ihrer Vergangenheit erinnern, glauben sie oft, es wäre in der Gegenwart geschehen. Das Urteilsvermögen ist beeinträchtigt.

Es kann zum Beispiel passieren, dass Erkrankte ihren Partner mit dem bereits seit langem verstorbenen Bruder verwechseln. Beginnende Anzeichen sind auch unpassende Verhaltensweisen, wie zum Beispiel das Haus im Schlafanzug zu verlassen. Aufgrund des nachlassenden Urteilsvermögens werden Mitmenschen für alles mögliche beschuldigt.

6. Sehstörungen

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Bei der Alzheimer-Krankheit werden die Nervenzellen in der Hirnrinde abgebaut. Besonders die Zellen im Bereich der Schläfen und im Scheitellappen. Bei Alzheimer kommt es im Verlauf der Krankheit daher zu Sehstörungen. Die Augen funktionieren zwar ganz normal, doch trotzdem entsteht eine Sehschwäche. Der Grund dafür ist, dass sich auf der Augenlinse und der Netzhaut Eiweißablagerungen gebildet haben. Es kommt zu Beeinträchtigungen und Störungen des Sehens auf unterschiedlichste Art.

Farben und Kontraste werden nicht mehr richtig wahrgenommen. In späterem Krankheitsstadium erkennen Alzheimer-Patienten Gesichter und Dinge nicht mehr. Auch das räumliche Sehen ist gestört. Distanzen werden falsch eingeschätzt. Handgriffe führen ins Leere und Dinge werden versehentlich umgestoßen.

7. Appetitverlust

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Ältere Menschen glauben oft, dass veränderter Appetit etwas mit ihrem zunehmenden Alter zu tun hat. Der Körper benötigt tatsächlich nicht mehr soviel Kalorien. Allerdings sollte man immer noch Freude am Essen haben und Appetit verspüren. Bei Demenz lässt der Geschmackssinn nach. Alzheimer-Patienten verspüren kaum noch Hunger und Durst.

Ausgewogene Nährstoffe sind jedoch für diese Kranken sehr wichtig, um ein rasches Voranschreiten der Krankheit abzubremsen. Genügend trinken und nährstoffreiches Essen ist äußerst wichtig. Fehlt der Appetit oder der Durst, sollten Sie das nicht auf die leichte Schulter nehmen. Gehen Sie unbedingt zum Arzt, es könnte ein Anzeichen für Demenz oder eine andere Krankheit sein.

8. Veränderte Persönlichkeit

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Plötzliche und ausgeprägte Persönlichkeitsveränderungen können eine beginnende Alzheimer-Erkrankung anzeigen. Im Anfangsstadium treten bisher nicht gekannte Ängste auf, zum Beispiel vor einer fremden Umgebung. Misstrauen, Aggressionen und Depressionen bestimmen immer mehr den Charakter eines Erkrankten. Zudem verändern sich die Stimmungen und Launen der Betroffenen ohne nachvollziehbaren Grund.

Bei älteren Menschen ist es ganz normal, dass sie sich gern an geregelte Abläufe halten. Viele Senioren reagieren ungehalten, wenn dieses Bedürfnis keine Beachtung findet. Bei Alzheimer-Patienten verändert sich die Persönlichkeit jedoch drastisch. Auch hier gilt, wenn sie eine deutliche Veränderung bemerken, ist es Zeit einen Arzt aufzusuchen. Betreuung und Unterstützung hilft kranken Menschen besser zurechtzukommen.

9. Die Wohnung verkommt

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Natürlich wird es mit zunehmendem Alter schwierig, tägliche Dinge zu verrichten und ein ganzes Haus, oder eine Wohnung in Ordnung zu halten. Für Alzheimer–Erkrankte ist diese Herausforderung nicht mehr zu bewältigen. Die Vergesslichkeit und mangelnde Orientierung führt dazu, dass Dinge verlegt und nicht mehr gefunden werden. Tägliche Abläufe wie Geschirr spülen, oder Aufräumen sind plötzlich unbekannt geworden.

Wenn Sie beobachten, dass alles durcheinander gerät, kann dies ein Warnsignal für Alzheimer sein. Die Schuhe in der Waschmaschine, der Geldbeutel im Gefrierfach, die Handtasche in der Badewanne, dies klingt zwar lustig, macht aber die nachlassende Hirnfunktion der Erkrankten deutlich. Andere Menschen werden dann beschuldigt, die Dinge weggenommen oder gar gestohlen zu haben.

10. Nachlassende Körperpflege

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Die Symptome wie Orientierungslosigkeit und Vergesslichkeit machen sich auch bei der Körperhygiene bemerkbar. Die Patienten wissen oft gar nicht mehr, wann sie sich zuletzt gewaschen haben, oder wozu dies nötig ist. Tägliche Abläufe wie das morgendliche Duschen oder Zähneputzen werden nicht mehr durchgeführt. Besonders deutlich wird dies oft am Körpergeruch, der durch mangelnde Intimpflege entsteht.

Die Unterstützung und Hilfe anderer bei so intimen Vorgängen wie Waschen und Körperpflege anzunehmen, ist für viele Alzheimer–Patienten ein großer Schritt. Intimpflege durch andere empfinden viele als erniedrigend. Hier ist großes Einfühlungsvermögen erforderlich. Ambulante Pflegedienste unterstützen Angehörige bei dieser Aufgabe. Die Deutsche Alzheimer Gesellschaft e.V. gibt auch per Telefon wertvolle Tipps.

Interessant: Wussten Sie, dass Schmetterlinge mit ihren Füßen schmecken?

Schmetterlinge besitzen Geschmackssensoren an ihren Füßen, die es ihnen ermöglichen, den Geschmack von Pflanzen zu erkennen, auf denen sie landen. Diese Fähigkeit hilft ihnen, geeignete Pflanzen zur Eiablage und zur Nahrungsaufnahme zu identifizieren. Darüber hinaus können sie über ihre Füße auch Pheromone wahrnehmen, die eine Rolle bei der Partnersuche spielen.