Ricarda Lang über Humor – und plötzlich landet Markus Söder im Gespräch

Ricarda Lang plaudert über die Macht des Humors – und löst damit eine neue Runde im Dauerduell mit Markus Söder aus.

Ein ungezwungenes Gespräch, das Wellen schlägt

IMAGO / dts Nachrichtenagentur
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In der Reihe „How to Story“ diskutiert Grünen-Chefin Ricarda Lang mit Kommunikationsberaterin Carline Mohr über Humor in der Politik. Was als lockerer Austausch beginnt, entwickelt sich schnell zu einer Grundsatzdebatte: Darf man sich als Spitzenpolitikerin überhaupt lustig machen – und wenn ja, wie viel?

Lang gibt freimütig zu, dass sie erst lernen musste, den Spott des Netzes nicht nur auszuhalten, sondern produktiv zu nutzen. Kurz bevor das Gespräch zu einer reinen PR-Nummer verkommt, fällt jedoch ein Name, der sofort die Temperatur im Raum steigen lässt.

Und hier kommt Markus Söder ins Spiel …

Die Metamorphose einer Spitzenpolitikerin

Image: AI
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Noch vor wenigen Jahren präsentierte sich Ricarda Lang auf Social Media betont sachlich, fast schon distanziert. Heute dagegen jongliert sie mit Memes, ironischen Kommentaren und selbstironischen Reels. Der Grund: „Wenn andere über mich lachen wollen, dann lache ich eben mit – aber zuerst,“ sagt sie trocken.

Dieses neue Selbstbewusstsein sieht sie als Gegenmittel gegen Hasswellen und Shitstorms. Indem sie die Pointen selbst setzt, nimmt sie Online-Angriffen die Wucht – und gewinnt zugleich eine jüngere Zielgruppe für grüne Politik.

Doch Humor kann auch zur Waffe werden – und ein harmlo­ses Bierfoto spielt dabei eine zentrale Rolle …

Vom Bierfoto zum Befreiungsschlag

Image: AI
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Alles beginnt mit einem Schnappschuss, der Lang beim Anstoßen auf dem Volksfest zeigt. Rechte Troll-Accounts starten eine Hetz­kampagne – doch Lang dreht den Spieß um und verwandelt das Bild in ein Running Gag. „Je öfter sie das Foto teilten, desto mehr Follower kamen zu mir, um das Original zu sehen“, erinnert sie sich schmunzelnd.

Der Lerneffekt: Wer selbst lacht, macht sich unangreifbar. Doch nicht alle können über ihre Gags lachen – und genau hier taucht der Bayerische Ministerpräsident als unbeabsichtigter Statist auf.

Plötzlich fällt im Studio der Satz: „Also, Söder findet mich nicht lustig – das weiß ich definitiv.“

Ein Seitenhieb Richtung München

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Mitten im Interview legt Lang nach: Männer hätten oft Schwierigkeiten mit witzigen Frauen, bei manchen löse das geradezu ein „Störgefühl“ aus. „Bei Markus Söder bin ich da unten durch“, witzelt sie – ein Satz, der sofort viral geht.

Söder selbst reagiert bislang kühl, doch sein Umfeld lässt verlauten, man nehme „die Einlassungen der Frau Lang zur Kenntnis“. Die Szene entwickelt sich zum Social-Media-Hit, Gif-Reaktionen inklusive – und plötzlich diskutiert halb Twitter, ob Humor und Respekt sich ausschließen.

Um zu verstehen, warum dieser Seitenhieb so sitzt, lohnt sich ein Blick zurück – in die Jamaika-Verhandlungen …

Die Vorgeschichte: Zampano im Verhandlungsraum

Image: AI
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Bereits während der Sondierungen 2021 schilderte Lang Markus Söder als „großen Zampano“, der selbst dann noch die Bühne gesucht habe, wenn andere sprachen. 2025 holte sie diese Anekdote im „Spitzengespräch“ wieder hervor: Söder habe den Raum verlassen, sobald Armin Laschet das Wort ergriff.

Viele CSU-Anhänger rieben sich die Augen – andere erinnerten daran, dass Söder selbst gern humorige Spitzen verteilt. Die alte Rivalität wird nun mit jeder Pointe weiter angeheizt und droht den beginnenden Wahlkampf 2026 frühzeitig auf Betriebstemperatur zu bringen.

Aber wie endet dieser Schlagabtausch – und was lernen wir daraus?

Langs letzte Pointe – und was sie bedeutet

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Zum Abschluss des Interviews erklärt Ricarda Lang, Humor sei kein Selbstzweck, sondern „Demokratie-Fitness“. Wer lache, verarbeite Konflikte spielerisch und entgifte die Debatte. Ihre Botschaft an Söder: „Ein gutes Meme ersetzt keine gute Politik, aber es kann Türen öffnen, die Frontalreden schließen.“

Damit löst sie das Rätsel des Abends: Humor ist ihre Rüstung – und zugleich ihr Einladungsschreiben an politische Gegner, endlich die Rollenklischees abzustreifen. Ob Söder die Einladung annimmt? Das bleibt offen – aber die nächste Pointe wartet ganz sicher schon in Langs Entwürfen.

Interessant: Wie viele Sprachen denken Sie, gibt es auf der Welt?

Weltweit existieren derzeit etwa 7.000 verschiedene Sprachen, wobei die genaue Anzahl je nach Definition variieren kann. Erstaunlicherweise sprechen rund 90% der Weltbevölkerung nur etwa 100 dieser Sprachen, während die restlichen 6.900 Sprachen von weniger als 10% der Menschen gesprochen werden. Diese Vielfalt zeigt sich besonders in Papua-Neuguinea, das trotz seiner geringen Bevölkerung von knapp 9 Millionen Menschen mehr als 800 verschiedene Sprachen beherbergt. Die Dominanz weniger Sprachen und die Bedrohung vieler kleiner Sprachen durch das Aussterben werfen interessante Fragen zur kulturellen Vielfalt und Erhaltung auf.