Italien beendet Bürgergeld – heftige Unruhe nach Verlust von Sozialhilfe

Italien im Spätsommer 2025: Mit der Abschaffung des „Reddito di Cittadinanza“ hat Premierministerin Giorgia Meloni ein sozialpolitisches Beben ausgelöst. Zwischen Angst, Empörung und Hoffnung versuchen hunderttausende Betroffene, sich in einem plötzlich veränderten Hilfssystem zurechtzufinden – und das Drama spitzt sich weiter zu.

Der Paukenschlag aus dem Palazzo Chigi

Image: AI
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Als die Regierung zum Jahreswechsel 2023/24 das Bürgergeld strich, traf die Nachricht viele Familien völlig unvorbereitet. Über Nacht verloren rund 169 000 Haushalte ihre wichtigste Einkommensquelle, während Meloni den Schritt als „Akt der Gerechtigkeit“ verteidigte.

Doch der abrupte Kurswechsel sorgte nicht nur in den Medien für Schlagzeilen – er legte auch lang verdrängte Probleme des italienischen Sozialstaats offen. Gefälschte Anträge, Schwarzarbeit und fehlende Kontrollen wurden plötzlich zum Teil der politischen Debatte.

Weiter geht es mit einem digital verschickten Schockmoment, der ganz Italien erschütterte …

Die SMS, die alles änderte

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Kaum war das Gesetz veröffentlicht, erhielten Betroffene eine kühle Textnachricht der Sozialbehörde INPS: „Ihr Anspruch erlischt ab sofort.“ Viele lasen die Botschaft auf dem Weg zur Arbeit oder in der Warteschlange beim Supermarkt – und brachen in Tränen aus.

Die Opposition sprach von „Krieg gegen die Armen“, während Arbeitsministerin Calderone einräumte, die Kommunikation sei „unglücklich“ verlaufen. Provisorische Hotlines kollabierten, Kommunen standen vor einem Sturm verunsicherter Bürger.

Doch die Zahlen, die in den Wochen danach auftauchten, sorgten für noch größere Verwirrung …

Milliardenlöcher und tausende Verlierer

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Eine Analyse der „Corriere della Sera“ enthüllte, dass über 62 000 Empfänger in Betrugsfälle verwickelt waren – ein Schaden von 665 Millionen Euro. Für Meloni die Bestätigung ihrer Reform, für Kritiker nur ein Beleg mangelnder Kontrollen.

Zeitgleich meldete die Statistikbehörde Istat einen sprunghaften Anstieg von 400 000 Menschen unterhalb der Armutsgrenze seit Abschaffung des Bürgergelds. Die Regierung versprach schnell Ersatzprogramme – doch die Wirklichkeit gestaltete sich komplizierter als geplant.

Lassen Sie uns daher das neue Herzstück der italienischen Sozialpolitik unter die Lupe nehmen …

Assegno di Inclusione und SFL: Rettung oder Flickwerk?

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Seit 1. Januar 2024 ersetzt der „Assegno di Inclusione“ (ADI) das alte Bürgergeld: Durchschnittlich 669 € pro Monat, gebunden an strenge Arbeitsauflagen. Parallel dazu gibt es das „Supporto per la Formazione e il Lavoro“ (SFL) – 350 € Taschengeld für Weiterbildung.

Bis Juni 2025 zählte das INPS bereits 2,1 Millionen ADI-Empfänger, doch zwei Drittel konzentrieren sich im strukturschwachen Süden. Wer eine „zumutbare“ Jobofferte ablehnt, verliert den Anspruch für die ganze Familie – eine Klausel, die Gewerkschaften als „Erpressung“ verurteilen.

Welche Regionen reagieren besonders heftig? Ein Blick nach Kampanien verrät es …

Proteste im Mezzogiorno: Kampanien kocht

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In Städten wie Neapel, Salerno und Caserta gingen wütende Demonstranten auf die Straße, Barrikaden brannten vor INPS-Filialen. Bürgermeister warnen vor wachsender Kriminalität, weil Arbeitslose ohne Perspektive „nichts mehr zu verlieren“ hätten.

Unterdessen klagen Hilfsorganisationen, sie müssten 30 % mehr Essenspakete ausgeben als noch vor einem Jahr. In einigen Gemeinden verweisen Sozialämter Betroffene an private Tafeln, weil die Budgets bereits erschöpft sind.

Doch die Regierung versucht, die Wogen mit einem überraschenden Geschenk zu glätten …

Der 500-Euro-Bonus und die offene Zukunft

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Mitten im Sommer kündigte Rom einen einmaligen Zuschuss von bis zu 500 € für jene an, die nach 18 Monaten ADI in die Leistungs­lücke fielen – ein Signal, dass die Reform ungelöste Risse hat. Gleichzeitig wird im Parlament über weitere Nachbesserungen debattiert, von regionalen Job-Garantie­programmen bis hin zu strengeren Betrugskontrollen.

Ob die sozialen Spannungen dadurch wirklich entschärft werden, bleibt unklar. Viele Italiener fragen sich heute: Wird das neue System Armut bekämpfen – oder sie verfestigen?

Bleiben Sie dran, denn die nächsten Haushaltsverhandlungen im Oktober könnten alles, was wir bislang wissen, erneut auf den Kopf stellen.

Interessant: Wussten Sie, dass Tintenfische drei Herzen haben?

Tintenfische besitzen drei Herzen: zwei pumpen Blut zu den Kiemen und eines pumpt es durch den Rest des Körpers. Dies ermöglicht ihnen eine effiziente Sauerstoffversorgung im Wasser. Darüber hinaus haben Tintenfische blaues Blut, da ihr Hämoglobin auf Kupfer basiert, im Gegensatz zu dem eisenhaltigen Hämoglobin bei Menschen. Diese einzigartige Kreislaufstruktur und Blutchemie sind Beispiele für die bemerkenswerten Anpassungen von Meereslebewesen an ihre Umwelt.