EU-Schock für Raucher: So teuer könnte eine Schachtel bald werden!

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Für Millionen Raucher in Europa könnte es bald teuer werden. Brüssel arbeitet im Stillen an einem neuen Plan, der nicht nur den Preis für klassische Zigaretten, sondern auch für moderne Nikotinprodukte spürbar in die Höhe treiben soll. Das Ziel: Weniger Sucht, mehr Gesundheit.

Doch hinter dem nüchternen Gesundheitsargument steckt ein Maßnahmenkatalog mit weitreichenden Folgen für Verbraucher, Händler und die Industrie. Die EU-Kommission plant eine Neuausrichtung der Tabakbesteuerung – und die Auswirkungen dürften viele überraschen. Noch ist der Entwurf nicht beschlossen, doch erste Details lassen massive Preissteigerungen erwarten.

1. Brüssel erhöht den Druck auf Raucher

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Ein 196-seitiges Papier aus der EU-Kommission sorgt hinter den Kulissen für Aufregung. Unter dem Vorwand des Gesundheitsschutzes will die Kommission gezielt den Tabakkonsum eindämmen. Die Lösung: höhere Steuern, abgestimmt auf die wirtschaftliche Leistungskraft der einzelnen Mitgliedsstaaten.

Das Papier sieht vor, durch Preissteigerungen ein klares „Preissignal“ gegen das Rauchen zu senden. Für die Kommission ist das laut eigenen Angaben die „wirksamste Einzelmaßnahme“, um Konsumenten zum Aufhören oder Reduzieren zu bewegen. Dabei wird nicht nur auf klassische Zigaretten gezielt – auch neuartige Produkte sollen nicht verschont bleiben.

2. Neue Steuerlogik: Wohlstand entscheidet

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Eine zentrale Neuerung im Entwurf ist die sogenannte Indexregelung: Die Höhe der Tabaksteuer soll sich künftig am Wohlstand des jeweiligen Landes orientieren. Bedeutet konkret: Reiche Länder zahlen mehr – ärmere weniger.

Der Gedanke dahinter: In wirtschaftlich starken Regionen ist die Kaufkraft höher, also kann auch der Preis stärker steigen, ohne Konsumenten zu überfordern. Für Deutschland bedeutet das laut Europäischem Steuerzahlerbund einen geschätzten Steueraufschlag von rund 20 Prozent. Diese Maßnahme trifft aber nicht nur die Endkunden, sondern könnte auch Händler und Automatenbetreiber massiv belasten.

3. E-Zigaretten und Nikotinbeutel ebenfalls betroffen

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Die neue Richtlinie zielt nicht allein auf herkömmliche Glimmstängel. Auch Tabakerhitzer, Nikotinbeutel und E-Zigaretten sollen in die Preissteigerung einbezogen werden. Die EU will damit deutlich machen, dass Nikotin in jeder Form gesundheitsschädlich ist – unabhängig davon, ob es verbrannt, verdampft oder aufgelöst wird.

Nur Nikotinersatzprodukte, etwa therapeutische Kaugummis, sollen ausgenommen bleiben. Besonders betroffen wären somit auch junge Konsumenten, die vermehrt auf „rauchfreie“ Alternativen setzen. Die geplante Maßnahme könnte den Trend zu alternativen Nikotinprodukten spürbar abbremsen – nicht ohne Kritik aus der Industrie.

4. Was Raucher konkret erwartet

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Der durchschnittliche Preis für eine Schachtel Zigaretten liegt aktuell bei etwa 9 Euro – inklusive Steuern. Laut Einschätzung von Steuerexperten würde eine 20-prozentige Anhebung die Preise pro Schachtel um bis zu einen Euro steigen lassen.

Besonders betroffen wären Großpackungen und Automatenschachteln, bei denen mit 50 bis 70 Cent Aufschlag gerechnet wird. Für viele Konsumenten, die ohnehin unter gestiegenen Lebenshaltungskosten leiden, bedeutet das eine spürbare Belastung. Ob das jedoch den gewünschten Effekt bringt, ist unklar. Viele Raucher greifen erfahrungsgemäß auf günstigere Alternativen oder Schmuggelware zurück.

5. Widerstand von Wirtschaft und Industrie wächst

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Die Tabakindustrie zeigt sich über den Vorstoß aus Brüssel empört. Der Verband der Zigarettenindustrie warnt davor, funktionierende Steuerstrukturen zu zerschlagen. Auch kleinere Händler sehen sich durch die neuen Belastungen in ihrer Existenz bedroht.

Besonders deutlich wird Jaanus Pauts vom Konzern JTI (u.a. Camel, Benson & Hedges): Eine drastische Steuererhöhung sei nichts anderes als ein „Konjunkturprogramm für den Schwarzmarkt“. Schon heute ist der illegale Zigarettenhandel ein wachsendes Problem in Europa – mit jeder Preiserhöhung könnte das kriminelle Geschäft weiter florieren, warnen Experten.

6. Entscheidung bereits im Sommer erwartet

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Noch ist nichts in Stein gemeißelt, doch der Zeitplan steht: Bis Mitte Juli soll der Entwurf von der Kommission verabschiedet werden. Danach beginnen die Verhandlungen mit den EU-Mitgliedsstaaten.

Wenn der Vorschlag durchkommt, könnten die ersten Preissteigerungen bereits 2026 spürbar werden. Für deutsche Raucher heißt das: Schon bald könnte der Griff zur Zigarette deutlich teurer werden. Was als gesundheitspolitisches Signal gedacht ist, könnte massive Nebenwirkungen haben – für Konsumenten, Handel und Staatshaushalt. Und genau deshalb wächst der Widerstand – aus Industrie, Wirtschaft und Teilen der Politik.

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