
Noch heute erinnert man sich an die elegante Silhouette und das futuristische Design – die Concorde galt als Meilenstein der Luftfahrt und als Symbol grenzenlosen Fortschritts. Doch eine Katastrophe vor 25 Jahren riss nicht nur 113 Menschen in den Tod, sie stürzte auch eine ganze Ära ins Aus.
Was einst für Prestige, Technik und Geschwindigkeit stand, wurde von einem einzigen Ereignis überschattet. Bis heute stellen sich Fragen, bleiben Widersprüche und Erinnerungen. Der Mythos lebt fort – als Warnung und als Vermächtnis. Ein Rückblick auf einen Tag, der Luftfahrtgeschichte schrieb.
1. Ein Moment verändert alles

Es war ein Sommertag wie jeder andere, als sich die Ereignisse auf dem Flughafen Charles de Gaulle überschlagen sollten. Minuten später sollte nichts mehr so sein wie zuvor.
Trotz perfekter Technik, bestens geschulter Besatzung und idealer Bedingungen kam es zu einem dramatischen Vorfall. Die Concorde hob ab – und verlor binnen Sekunden die Kontrolle. Was genau geschah, ist lange strittig geblieben. Für viele begann in diesem Moment der Niedergang eines technischen Wunderwerks, das eigentlich Unsterblichkeit versprach.
2. Der verhängnisvolle Start in Paris

Die Katastrophe nahm ihren Lauf, als die Concorde bei Startgeschwindigkeit über ein auf der Rollbahn liegendes Metallstück fuhr. Dabei platzte ein Reifen, dessen Trümmerstücke einen Kerosintank zerstörten – das Flugzeug fing Feuer.
Wenige Sekunden später war der Überschalljet nicht mehr steuerbar und stürzte in der Ortschaft Gonesse ab. Alle 109 Menschen an Bord sowie vier Menschen am Boden starben. Viele der Passagiere kamen aus Deutschland und wollten in die USA weiterreisen. Dutzende Rettungskräfte konnten am Unglücksort nur noch die Tragödie dokumentieren – Hilfe war nicht mehr möglich.
3. Die Suche nach der Schuld

Was folgte, war ein langwieriger juristischer Streit. Im Fokus: eine schlampig montierte Titan-Lamelle an einer Continental-Maschine, deren Verlust das Unglück ausgelöst haben soll. Während Continental eine Mitschuld bestritt, verurteilte ein Gericht sie 2010 zu einer Geldstrafe – doch 2012 wurde das Urteil aufgehoben.
Auch der beteiligte Mechaniker wurde freigesprochen. Zwar blieb eine zivilrechtliche Verantwortung bestehen, doch zur Rechenschaft gezogen wurde letztlich niemand. Für die Angehörigen bedeutete dies einen Abschluss ohne klare Konsequenzen – lediglich die Versicherungen leisteten hohe Entschädigungszahlungen.
4. Das Ende einer Legende

Nach dem Unglück verlor die Concorde ihren Glanz und ihr Vertrauen. Zwar nahm sie den Betrieb 2001 noch einmal auf, doch hohe Kosten, laute Triebwerke und der technische Rückschlag besiegelten ihr Schicksal. Bereits 2003 war endgültig Schluss.
Die Flugzeuge wurden ausgemustert, einige Modelle stehen heute in Museen, unter anderem im deutschen Sinsheim. Einst flogen Königinnen, Rockstars und Päpste mit der Concorde – nun ist sie ein Symbol für die Zerrissenheit zwischen Fortschrittsdrang und menschlicher Fehlerhaftigkeit. Ein Mythos, der am 25. Juli 2000 in Flammen aufging.