Ein schwerer Bagger wühlt in der feuchten Erde von Lindenberg, Blaulichter schneiden durch den Morgennebel – nach mehr als sechs Jahren rückt der Fall Rebecca Reusch plötzlich wieder ganz nah.
Neuer Anlauf im Morgengrauen
Die Berliner Mordkommission rollt kurz nach 7 Uhr mit Spezialgerät an ein abgelegenes Grundstück – unterstützt vom Bundeskriminalamt, Spürhunden und Bodenradar. Stundenlang sichern Beamte das Areal, decken Plastikwannen ab, in denen frische Erdproben verschwinden.
Ermittler sprechen von einer „konkreten Spur“ und betonen, es sei der erste Einsatz dieser Größenordnung seit drei Jahren. Offiziell bestätigt wird nur, dass einer von 3 200 Hinweisen den Ausschlag gab.
Wie kam dieser Hinweis überhaupt zustande? – gleich geht es um die Technik und den entscheidenden Tipp.
Laserpunkte und Tiefenscanner
Die Szenerie erinnert eher an eine archäologische Grabung als an Polizeiarbeit: Vermessungstrupps markieren mit grünen Laserpunkten den Boden, während ein Georadar jede Schicht kartiert. Die Ergebnisse erscheinen in Echtzeit auf Tablets – verdächtige Hohlräume werden sofort angebohrt.
Den entscheidenden Tipp lieferte laut Ermittlern ein Zeuge, der sich „erst jetzt zur Aussage durchringen konnte“. Er schilderte Bewegungen eines himbeerroten Twingo am Tatmorgen – genau jenes Auto, das schon 2019 in den Fokus geriet.
Doch wer fuhr damals den Wagen, und was geschah am 18. Februar 2019 im Haus ihrer Schwester? – die Timeline bringt uns zurück zum Anfang.
Der Tag des Verschwindens
Rebecca (15) übernachtet in Berlin-Britz bei ihrer älteren Schwester. Um 7 Uhr verlässt angeblich nur sie das Haus – in der Schule kommt sie nie an. Überwachungskameras zeigen später den Twingo ihres Schwagers Florian R. auf der A12 Richtung Oder-Spree.
Zwei Tage später meldet die Familie Rebecca als vermisst, die Mordkommission übernimmt. Florian R. wird festgenommen, kommt mangels Beweisen frei – seitdem schweigt er.
Was macht diese jahrelange Ungewissheit mit den Angehörigen? – ihre Stimmen prägen den nächsten Abschnitt.
Eine Familie zwischen Hoffnung und Erschöpfung
Rebeccas Eltern verlassen am siebten Jahrestag bewusst die Stadt, „um endlich einmal Luft zu holen“. Die Mutter spricht von „ständiger Achterbahn“, der Vater von Nächten, in denen jedes Telefonklingeln Panik auslöst.
Trotz der Zermürbung hält die Familie an regelmäßigen Mahnwachen fest; Rebeccas Schwester postet monatlich Fotos, „damit niemand ihr Gesicht vergisst“.
Doch nicht nur Angehörige suchen – auch selbsternannte Ermittler mischen sich ein. Welche Folgen das hat, zeigt der nächste Blick.
Hobby-Detektive auf Abwegen
TikTok-Gruppen streifen nachts durch Wälder, streamen mutmaßliche Fundstellen live. Die Staatsanwaltschaft warnt: Unbefugte könnten Spuren zerstören oder Verdächtige alarmieren. Erst im Juli mussten Beamte fünf Streamern Platzverweise erteilen, nachdem sie ein Laubengrundstück betreten hatten.
Die Ermittler betonen, jede falsche Fährte koste Geld und Zeit – gleichzeitig aber kann genau ein einziger Hinweis den Durchbruch bringen.
Ist der aktuelle Einsatz nun dieser Durchbruch? – was die Polizei heute wirklich sucht, enthüllt die letzte Slide.
Das Versprechen der Erde
Im Zentrum des Areals liegt eine eingefallene Gartenlaube – laut Grundbuch einst im Besitz eines Freundes des Schwagers. Forensiker nehmen Dachlatten mit, Bodenproben wandern in nummerierte Kühltaschen; DNA-Material oder Fasern könnten nach Jahren noch Spuren tragen.
Ob hier endlich Gewissheit gefunden wird, entscheidet sich in den kommenden Tagen im Labor. Für Familie, Ermittler und ganz Deutschland steht viel mehr auf dem Spiel als ein Cold Case – es geht um die letzte Chance, das Schicksal von Rebecca Reusch endgültig aufzuklären.