Friedrich Merz hat im Berliner Reichstagsgebäude die politische Bühne betreten wie ein Regisseur, der sein Publikum nicht nur unterhalten, sondern zum Mitspielen bewegen will. Seine Botschaft klingt einfach: Deutschland steht vor einem Wendepunkt – und ohne die Rückendeckung der Bürger kann es kein Happy End geben.
Großer Auftritt im Bundestag

Mit klarer Stimme und seltener Emotion malte Merz das Bild eines Landes, das „vom Reformstau befreit“ werden müsse. In der Generaldebatte zum Bundeshaushalt 2025 betonte er, es gehe „nicht um Details, sondern um sehr Grundsätzliches“.
Dabei ließ er keinen Zweifel, dass die bevorstehenden Entscheidungen tief in das Leben aller eingreifen werden – von der Steuererklärung bis zur künftigen Rente. Er bat ausdrücklich um Unterstützung, weil sonst „die Zukunft unseres Landes auf dem Spiel steht“.
Doch welche Reformen meint er genau? Lassen Sie uns einen Blick hinter die Kulissen werfen.
Herbst der Reformen: Was steckt dahinter?

Merz kündigte einen „Herbst der Reformen“ an, der bis Dezember abgeschlossen sein soll. Kernidee: mehr Freiheit für Wirtschaft und Bürger – weniger Fesseln durch Bürokratie.
Sein Kabinett arbeitet seit Wochen im Krisenmodus an Gesetzespaketen, die Haushalts-, Sozial- und Klimapolitik neu verzahnen. Der Kanzler spricht vom größten Modernisierungsschub seit der Wiedervereinigung.
Welche Stellschrauben werden zuerst gedreht? Das zeigt der nächste Abschnitt.
Steuern runter, Arbeit hoch: Der Wirtschafts-Riff

Herzstück ist eine Steuerreform, die den Mittelstand um zwölf Milliarden Euro entlasten soll. Geplant sind niedrigere Körperschaftsteuersätze und ein großzügigerer Investitionsabzugsbetrag, um den „German Growth Gap“ zu schließen.
Parallel will Merz das Arbeitsrecht flexibilisieren: Überstunden sollen steuerfrei werden, befristete Verträge leichter entfristet. Arbeitgeberverbände jubeln – Gewerkschaften wittern Lohndumping.
Doch Geld allein macht keine Zukunft sicher. Jetzt geht es an die sozialen Netzwerke unseres Staates.
Rente, Pflege, Gesundheit: Eingriff in die Sozialsysteme

Die Rentenformel wird neu kalibriert: Ein höheres Eintrittsalter soll mit einer „Lebensarbeitszeit-Bank“ abgefedert werden, auf die Beschäftigte Plus-Stunden einzahlen können.
In Pflege und Gesundheit plant Merz einen Mix aus mehr Eigenverantwortung und digitaler Effizienz, etwa durch E-Rezept-Pflicht und KI-gestützte Pflegeplanung. Kritiker warnen vor Zwei-Klassen-Medizin.
Und was ist mit Klima und Bürokratie? Auch hier will Merz Tempo machen.
Klimaziele & Bürokratieabbau: Die Doppelstrategie

Der Kanzler bekennt sich zu den Pariser Zielen, hält aber an Technologie-Offenheit fest. Ein neuer „CO₂-Schattenpreis“ für alle Ministerien soll jede Verordnung auf Klimawirkung prüfen.
Gleichzeitig sollen 4.000 Vorschriften gestrichen werden; Genehmigungen für Windräder sollen binnen 180 Tagen fallen. Merz nennt das „Entfesselungspolitik“.
Doch wer stellt sich ihm in den Weg – und wer applaudierend an die Seite?
Herausforderung Zustimmung: Opposition & Bürger

SPD und Grüne werfen Merz „Sozialabbau“ vor, während die AfD von einem „Reformschwindel“ spricht. In Umfragen befürworten jedoch 58 % der Bevölkerung „mutige Schritte“, solange die Last fair verteilt wird.
Um diese Mehrheit zu festigen, startet die Regierung eine Dialog-Tour durch 16 Bundesländer, inklusive Online-Votes zu Einzelmaßnahmen. Merz will damit direkte Legitimation holen.
Doch die spannendste Frage bleibt: Wann fällt die Entscheidung – und was passiert, wenn der Plan scheitert?
Der geheime Fahrplan: Entscheidung bis Weihnachten

Hinter verschlossenen Türen liegt ein ambitionierter Zeitplan: Bis 15. Dezember sollen sechs Reformgesetze den Bundesrat passieren. Scheitert nur eines, drohen Nachtragshaushalt und Vertrauensfrage – das hat Merz seinem Kabinett laut Insideren angedeutet.
Seine letzte Botschaft an die Nation lautet deshalb: „Nur wenn wir jetzt handeln, feiern wir nächstes Jahr nicht den Stillstand, sondern den Aufbruch.“ Die Bühne ist bereitet – das Publikum entscheidet, ob der Vorhang mit Applaus oder mit Buhrufen fällt.
Bleiben Sie dran: Das Finale dieser politischen Saison könnte die Republik verändern.