„Noch nie erlebt“: Berlins Gastroszene verzweifelt und findet Sündenbock

Dramatisch stille Terrassen, verwaiste Hotel-Lobbys und Umsatz-Einbrüche von bis zu 40 Prozent – Berlins Gastroszene schlägt Alarm. Während Kellner vor leeren Tischen warten, suchen Betreiber fieberhaft nach einer Erklärung. Die Branche spricht bereits von der schwersten Krise seit der Pandemie – und sie glaubt, den Schuldigen gefunden zu haben.

Leere Plätze trotz Sonnenschein

Image: AI
Image: AI

Ein spätsommerlicher Abend am Hackeschen Markt: Wo sonst dicht gedrängt Gläser klirren, herrscht gähnende Leere. Barkeeper wie Aytac Polat berichten, dass schon um 21 Uhr Schluss ist – früher vibrierte die Location bis tief in die Nacht. Selbst an Touristen-Hotspots bleiben die Tische unbesetzt, Kellner stehen regungslos am Tresen und tippen gelangweilt aufs Handy.

Die Stimmung kippt spürbar. „Noch nie erlebt“, stöhnen erfahrene Gastronomen und zeigen auf halbvolle Weinkühler. Was einst ein sicheres Geschäft war, droht zum Risiko zu werden. Doch warum bleiben die Gäste aus? – lassen Sie uns weiterschauen, denn die Zahlen sprechen Bände…

Die nackten Zahlen: Einbruch auf breiter Front

Image: AI
Image: AI

Im ersten Halbjahr 2025 sackte der Berliner Gastro-Umsatz real um fast vier Prozent ab; Hoteliers melden gar jede zweite Nacht ein unverkauftes Bett. Während Madrid 65 Prozent Bettenauslastung erreicht, dümpelt Berlin bei 52,8 Prozent. Die Folgen spüren mehr als 225 000 Beschäftigte – Existenzängste greifen um sich.

Selbst Preisaktionen verpuffen: Wer die Speisekarte billiger macht, kann oft nur wenige zusätzliche Gäste locken. Eine Spirale nach unten droht – doch wer oder was löst sie aus? Die Branche schaut in Richtung Rotes Rathaus…

…und dort sitzt der Mann, den viele Verantwortliche nun offen anklagen – doch welche Entscheidungen haben die Krise verschärft?

Politik im Fadenkreuz: Wegners „Sündenbock-Moment“

Image: AI
Image: AI

Gastro- und Hotelchefs gehen auf Distanz zu Berlins Regierendem Bürgermeister Kai Wegner. Die Streichung des Silvester-Events am Brandenburger Tor, Kürzungen der Tourismusförderung und fehlende City-Marketing-Kampagnen seien „hausgemachte Bremsklötze“. Vier-Sterne-Direktor Jürgen Gangl schimpft: „Der Senat spart an der falschen Stelle und vertreibt uns die Gäste.“

Hinzu kommen höhere Gebühren am BER und eine Luftverkehrssteuer, die Billigflieger wie Ryanair ausdünnen ließ. 2019 kamen noch 35 Mio. Passagiere, 2024 nur 25 Mio. – zehn Millionen potenzielle Restaurantgäste fehlen. Die Liste an Vorwürfen wird länger, doch nicht alle Probleme sind politisch…

…denn selbst perfekte Rahmenbedingungen könnten an einer unsichtbaren Front scheitern – lassen Sie uns den Blick auf die äußeren Kräfte richten.

Inflation, Wetter, Work-From-Home: Die unsichtbaren Feinde

Image: AI
Image: AI

Steigende Lebensmittelpreise zwingen Wirte zu Preiserhöhungen, die wiederum Gäste abschrecken. Parallel frisst die Inflation das Freizeitbudget der Berliner – der abendliche Drink wird zum Luxus. Selbst das Wetter spielte nicht mit: ein verregneter Juni ließ Biergärten verwaisen, und Hitzewellen im Juli trieben Besucher an die Seen statt in die Innenstadtlokale.

Dazu kommt der Trend zum Homeoffice. Wer nicht mehr täglich ins Büro pendelt, gönnt sich auch kein Feierabendbier um die Ecke. Ein Cocktail toxischer Faktoren, der selbst robusten Betrieben die Luft nimmt. Bleibt die Frage: Gibt es noch Hoffnung, oder ist Berlins Gastro-Glanz endgültig verblasst?

…ein letzter Blick zeigt überraschende Initiativen – und vielleicht einen Weg aus der Krise.

Hoffnung zwischen Protest und Neuanfang

Image: AI
Image: AI

Trotz aller Wut raffen sich Wirte, Clubs und Hoteliers zur Offensive auf. Eine neue Allianz plant für 2026 ein privates Silvester-Festival, gekoppelt an ein stadtweites Gastro-Ticket. Auch Start-ups drängen mit Pop-Up-Konzepte in leerstehende Flächen; Tourismuswerber setzen auf KI-basierte Kampagnen, um Tagestouristen zurückzugewinnen.

Der Ball liegt nun beim Senat: Steuersenkungen für Außengastronomie und eine schnelle Entscheidung über eine neue City-Card könnten das Blatt wenden. Die Branche hat ihren Sündenbock benannt – doch sie ist bereit, selbst die Wende einzuleiten. Ob der Plan aufgeht, entscheidet sich in den kommenden Monaten.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie lange die durchschnittliche Wolke wiegt?

Eine durchschnittliche Wolke wiegt etwa 500 Tonnen, was dem Gewicht von rund 100 Elefanten entspricht. Diese enorme Menge Wassertröpfchen schwebt aufgrund der winzigen Größe der Tröpfchen und der Verteilung über ein großes Volumen am Himmel. Die Fähigkeit von Wolken, riesige Mengen Wasser zu halten und zu transportieren, spielt eine entscheidende Rolle im globalen Wasserkreislauf und Wettergeschehen.