Warum es bei Aldi und Lidl so still ist – und was dahinter steckt

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In vielen Supermärkten gehört leise Musik zum Alltag. Sie soll für eine angenehme Atmosphäre sorgen, zum längeren Verweilen einladen – und ganz nebenbei auch den Umsatz steigern. Doch während in Vollsortimentern oft saisonale Hits oder Popmusik aus den Lautsprechern klingt, bleibt es in manchen Filialen auffällig ruhig. Gerade bei Aldi und Lidl fällt die Stille auf.

Was zunächst wie ein nebensächliches Detail wirkt, hat bei genauerem Hinsehen ganz handfeste Gründe – und zeigt, wie unterschiedlich Einkaufserlebnisse gestaltet werden. Warum einige Ketten bewusst auf Musik verzichten, ist Teil einer klaren Strategie, die überraschend viel über das Denken im Handel verrät.

1. Der stille Unterschied beim Einkaufen

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Ob beim schnellen Wocheneinkauf oder dem entspannten Stöbern durch Aktionsregale – die Atmosphäre im Laden beeinflusst unser Verhalten. Während viele Supermärkte auf Musik setzen, bleibt es in Discountern wie Aldi oder Lidl auffallend ruhig. Für viele Kundinnen und Kunden ist das längst zur Normalität geworden – ohne dass sie sich bewusst fragen, warum.

Doch genau dieser Unterschied in der akustischen Gestaltung ist kein Zufall. Vielmehr spiegelt sich darin eine grundlegend andere Ausrichtung im Verkaufsansatz wider. Was für den einen als angenehme Hintergrundkulisse dient, gilt für andere als überflüssig – oder sogar störend. Die Entscheidung für Stille hat mehrere Gründe.

2. Zwei Arten zu denken – und zu kaufen

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Der Kölner Psychologe Jens Lönneker unterscheidet zwei Einkaufsmodi: die „Schnäppchen-Verfassung“ und die „Flanier-Verfassung“. Während Kunden in Supermärkten oft bereit sind, sich treiben zu lassen, suchen sie im Discounter eher Effizienz. Sie wollen schnell, gezielt und günstig einkaufen – Musik wäre dabei eher Ablenkung als Hilfe.

Auch die Händler selbst setzen auf genau diesen Effekt: Statt längerer Aufenthalte geht es um gezieltes Zugreifen. Die bewusste Stille im Laden unterstützt diesen schnellen Rhythmus. Wer wenig Atmosphäre schafft, lenkt den Fokus aufs Wesentliche: Preis, Produkt und Verfügbarkeit. Das ist Kalkül – kein Mangel.

3. Stille spart bares Geld

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Neben psychologischen Aspekten spielt auch der finanzielle Faktor eine Rolle. Denn wer in seinen Filialen Musik abspielen will, muss GEMA-Gebühren zahlen. Diese Lizenzkosten gelten für jeden öffentlich zugänglichen Raum, in dem Musik abgespielt wird – auch Supermärkte sind davon nicht ausgenommen.

Discounter wie Aldi und Lidl setzen auf maximale Kostenkontrolle, um dauerhaft günstige Preise anbieten zu können. Deshalb wird auf Musik verzichtet – nicht nur aus konzeptionellen, sondern auch aus finanziellen Gründen. Die Entscheidung für Stille spart jährlich erhebliche Beträge, die nicht an Kunden weitergegeben werden müssen.

4. Ein Konzept mit Wirkung

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Trotz fehlender Musik haben Aldi und Lidl eines geschafft: klare Markenidentität. Die schlichte, oft nüchterne Gestaltung der Läden spiegelt auch in der Akustik wider, wofür der Discounter steht – Effizienz, Funktionalität, Preisbewusstsein. Kunden wissen, was sie erwartet – und reagieren erstaunlich positiv auf die reduzierte Reizkulisse.

Während andere Händler auf Emotionalisierung setzen, bleibt es hier sachlich – und das kommt offenbar gut an. Der Erfolg der Discounter zeigt, dass Musik kein Muss ist. Im Gegenteil: Die Stille wird Teil des Einkaufskonzepts – und genau darin liegt ihre Stärke. Denn wer weniger inszeniert, kann sich voll aufs Wesentliche konzentrieren.ChatGPT fragen

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