Generation Z und die neue Krankheitskultur

Bild: IMAGO / Addictive Stock

Eine junge Generation stellt gewohnte Muster im Berufsalltag auf den Kopf – auch im Umgang mit Krankheit. Das zeigt sich nicht nur in Zahlen, sondern auch im wachsenden Selbstverständnis vieler unter 30-Jähriger. Dabei geht es nicht nur um Arbeitsvermeidung, sondern um einen neuen Gesundheitsbegriff.

Studien aus Deutschland und den USA zeichnen ein Bild von einer Generation, die bewusster mit ihrer Gesundheit umgeht – und sich entsprechend verhält. Ob Infekt oder mentale Belastung: Wer krank ist, bleibt öfter zu Hause. Doch der Krankenstand ist dennoch niedriger als gedacht. Was steckt dahinter?

1. Ein anderes Verständnis von Kranksein

Bild: IMAGO / Connect Images

Junge Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer melden sich heute häufiger bewusst krank, etwa bei ersten Anzeichen eines Infekts. Besonders Erkältungssymptome wie Husten oder Schnupfen führen schneller zu einer Krankschreibung – ein Verhalten, das vor der Pandemie deutlich seltener war.

Laut dem DAK-Gesundheitsreport gibt jeder vierte unter 30-Jährige an, sich heute schneller krankschreiben zu lassen als früher. In der Gesamtbevölkerung sagen das nur 18 Prozent. Dahinter steckt keine Bequemlichkeit, sondern eher eine Folge der Corona-Erfahrung: Krankheit wird nicht mehr bagatellisiert, sondern frühzeitig ernst genommen.

2. Vorsichtiger – aber nicht länger krank

Bild: IMAGO / HalfPoint Images

Trotz häufiger Krankmeldungen zeigt sich: Die Generation Z ist im Schnitt kürzer krank. Zwar liegt die Zahl der Krankschreibungen 42 Prozent über dem Durchschnitt, doch die Ausfallzeiten sind geringer. Das bedeutet: kurze, gezielte Auszeiten statt verschleppter Infekte mit langen Ausfällen.

Der Krankenstand der unter 30-Jährigen lag 2024 bei 4,7 Prozent – und damit 13 Prozent unter dem Durchschnitt aller Beschäftigten. Diese Zahlen zeigen: Der neue Umgang mit Krankheit führt nicht zu höheren Ausfallzeiten, sondern vielmehr zu präventivem Verhalten, das langfristig sogar entlasten könnte.

3. Digitale Tools und mentale Gesundheit

Bild: IMAGO / Zoonar

Eine Studie des US-Marktforschungsunternehmens WGSN zeigt, dass die mentale Gesundheit bei der Generation Z an oberster Stelle steht. Junge Menschen nutzen digitale Hilfsmittel, um gesund zu bleiben: Gesundheits-Apps, Schlaftracker, Bewegungssensoren gehören für viele längst zum Alltag.

Das Ziel: frühzeitig reagieren, bevor Beschwerden chronisch oder ernst werden. Auch im Krankheitsfall setzen viele auf strukturierte Erholung statt Durchhalteparolen. Diese digitale Selbstbeobachtung verändert den Zugang zur eigenen Gesundheit – und zeigt, wie eng Technologie und Selbstfürsorge in dieser Generation verwoben sind.

4. Präsenz trotz Beschwerden

Bild: IMAGO / imagebroker

Trotz aller Vorsicht: 65 Prozent der unter 30-Jährigen gaben an, im letzten Jahr mindestens einmal krank zur Arbeit gegangen zu sein – ein Wert, der leicht über dem Gesamtdurchschnitt liegt. Das zeigt: Die Generation Z ist nicht weniger leistungsbereit, sie ist nur achtsamer in der Gewichtung von Gesundheit und Verantwortung.

Die Grenze zwischen krankschreiben und trotzdem arbeiten wird individuell gezogen – oft situationsabhängig. Für Arbeitgeber heißt das: Es braucht ein neues Verständnis von Gesundheit im Arbeitskontext und klare Signale, dass Kranksein kein Makel ist. Die Gen Z sendet diese Botschaft deutlich – jetzt ist die Arbeitswelt am Zug.

Interessant: Haben Sie jemals von der ältesten Pflanze der Welt gehört?

Die älteste bekannte lebende Pflanze ist der Jomon-Sugi, ein japanischer Zedernbaum auf der Insel Yakushima, der schätzungsweise über 7.000 Jahre alt ist. Diese uralte Pflanze hat viele historische und klimatische Veränderungen überlebt und ist ein lebendiges Zeugnis der Langlebigkeit und Widerstandsfähigkeit der Natur. Der Jomon-Sugi ist ein wichtiges kulturelles Symbol in Japan und zieht jährlich viele Besucher an, die seine majestätische Präsenz bewundern.