WhatsApp wird kostenpflichtig – was sich jetzt für Nutzer ändert

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WhatsApp-Nutzer weltweit müssen sich auf Veränderungen einstellen. Lange galt der Messenger als werbefreie, kostenlose Kommunikationsplattform – doch damit könnte bald Schluss sein.

Meta, der Mutterkonzern von WhatsApp, hat eine Reihe neuer Funktionen angekündigt, die gezielt auf Content-Creator und Unternehmen zugeschnitten sind – und teilweise Geld kosten. Vor allem im Bereich „Aktuelles“ sollen künftig kostenpflichtige Inhalte, Kanal-Abos und Werbeanzeigen Platz finden. Wer WhatsApp nur zum Chatten nutzt, bleibt vorerst verschont. Doch hinter der Neuerung steckt ein grundlegender Wandel – und der betrifft mehr als nur neue Funktionen.

1. WhatsApp bleibt nicht mehr werbefrei

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Viele erinnern sich noch an das ursprüngliche WhatsApp-Versprechen: Keine Werbung, keine Spielereien – einfach nur Kommunikation. Doch dieses Prinzip gehört offenbar der Vergangenheit an. Meta kündigte an, in der Rubrik „Aktuelles“ gezielt Werbung zuzulassen.

Dabei sollen Unternehmen ihre Produkte direkt im sogenannten „Status“-Bereich bewerben können. Nutzer könnten dadurch etwa auf neue Angebote stoßen – oder sogar direkt mit Firmen in Kontakt treten. Die klassische Chat-Oberfläche bleibt zwar werbefrei, doch der Schritt zeigt deutlich: WhatsApp entwickelt sich zu einer Plattform mit kommerziellen Ambitionen.

2. Bezahlinhalte durch Kanal-Abos

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Inspiriert von Plattformen wie Instagram oder YouTube will WhatsApp ein Abomodell für Kanäle einführen. Wer bevorzugte Informationskanäle unterstützen möchte, kann künftig für exklusive Inhalte zahlen.

Die Laufzeit eines Abonnements beträgt 30 Tage. Innerhalb dieses Zeitraums erhalten Nutzer Zugang zu speziellen Nachrichten, Inhalten oder Vergünstigungen, die der Allgemeinheit verborgen bleiben. Die Preisgestaltung erfolgt durch die Kanalbetreiber selbst, wobei WhatsApp eine Provision in Höhe von etwa zehn Prozent einbehält. Besonders Content-Creator könnten davon profitieren – für den durchschnittlichen Nutzer bedeutet das jedoch: Inhalte, die bisher gratis waren, könnten künftig kostenpflichtig sein.

3. Statusanzeigen als neue Werbefläche

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Ein weiteres Standbein der Monetarisierung sind Statusanzeigen für Unternehmen. Im neuen Konzept sollen Firmen Produkte oder Dienstleistungen über den Status bewerben und gleichzeitig eine direkte Kommunikationsmöglichkeit anbieten.

Das Ziel: Kundenbindung durch Interaktion. Wer also beim Durchklicken durch die Statusmeldungen ein interessantes Produkt entdeckt, kann per WhatsApp sofort Fragen stellen oder einen Kauf anbahnen. Meta versichert, dass persönliche Chats unangetastet bleiben. Doch die Grenze zwischen Werbung und privater Nutzung beginnt sich zu verschieben – ein klarer Bruch mit dem bisherigen Charakter der App.

4. Sichtbarkeit für Kanäle: gegen Bezahlung

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Auch für Kanalbetreiber ergeben sich neue Chancen – allerdings gegen Geld. Wer seinen Kanal im WhatsApp-Verzeichnis prominenter platzieren will, kann ihn künftig bewerben. Damit sollen Nutzer gezielter Inhalte entdecken, die ihren Interessen entsprechen.

Die Funktion erinnert stark an Social-Media-Plattformen, bei denen Sichtbarkeit oft nur über bezahlte Reichweite möglich ist. Für Content-Anbieter ist das attraktiv – für Nutzer könnte es aber bedeuten, dass kuratierte Inhalte von echten Interessen verdrängt werden. Das Verzeichnis wird kommerzialisiert – ein Schritt, der die Nutzerdynamik spürbar verändern dürfte.

5. Datenschützer bleiben skeptisch

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Trotz aller Versprechen betont Meta: Die Ende-zu-Ende-Verschlüsselung bleibt bestehen. Private Chats sollen auch weiterhin vollständig geschützt sein. Dennoch äußern Datenschützer Bedenken.

Die Einführung von Werbung, bezahlten Inhalten und Nutzeranalysen im Bereich „Aktuelles“ bedeute eine stärkere kommerzielle Auswertung von Nutzungsverhalten. Auch wenn keine persönlichen Nachrichten betroffen sind, öffnet sich ein neues Fenster für Tracking und zielgerichtete Werbung. Kritiker erinnern an das ursprüngliche WhatsApp-Versprechen und bezweifeln, dass die Interessen der Nutzer weiterhin im Mittelpunkt stehen. Die App verändert sich – und mit ihr auch die Vertrauensbasis.

6. Kostenpflichtiger Inhalt – doch Chat bleibt kostenlos

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Die wichtigste Nachricht für viele: Wer WhatsApp ausschließlich zum Schreiben, Telefonieren und Versenden von Medien nutzt, muss nichts zahlen. Alle neuen, kostenpflichtigen Funktionen sind auf den Bereich „Aktuelles“ beschränkt.

Die Einführung erfolgt schrittweise in den nächsten Monaten. Meta betont, dass es einen getrennten Raum für kommerzielle Inhalte geben wird – die persönlichen Unterhaltungen bleiben davon unangetastet. Dennoch markiert diese Entwicklung eine Zeitenwende: WhatsApp wandelt sich von einem reinen Messenger zu einer multifunktionalen Plattform – und damit möglicherweise auch zu einem Ort, an dem nicht mehr alles kostenlos ist.

Interessant: Wussten Sie, dass das größte Lebewesen der Erde ein Pilz ist?

Das größte Lebewesen der Erde ist ein Honigpilz (Armillaria ostoyae) im Malheur National Forest in Oregon, USA. Dieses Pilzgeflecht erstreckt sich über eine Fläche von etwa 965 Hektar und ist schätzungsweise über 2.400 Jahre alt. Der Pilz lebt hauptsächlich unterirdisch und zeigt nur gelegentlich seine Fruchtkörper, die wir als Pilze erkennen.