Todesdrohungen gegen Schulleiter nach Verbot eines AfD-Praktikums

Ein schlichter Verwaltungsakt an einer Brandenburger Schule wächst sich binnen Stunden zu einem politischen Donnerschlag aus.

Ein Schulverbot, das hohe Wellen schlägt

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Ein Zehntklässler der Grace-Hopper-Gesamtschule in Teltow wollte sein Betriebspraktikum in der AfD-Landtagsfraktion absolvieren. Rektor Jens M.* verweigerte die Genehmigung – mit Verweis auf die rechtsextreme Einstufung des AfD-Landesverbands durch den brandenburgischen Verfassungsschutz. (welt.de)

Die Entscheidung wurde öffentlich, als AfD-Abgeordnete Lena Kotré den Fall in sozialen Medien anprangerte. Binnen Stunden kochte die Debatte hoch – und legte den Grundstein für einen Shitstorm, der weit über das Klassenzimmer hinausreichen sollte. Welche Kräfte er dadurch freisetzte, zeigt der nächste Abschnitt.

Digitale Hetze eskaliert

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Unter Kotrés Video sammelten sich Tausende Kommentare: vom Ruf nach Entlassung bis zu unverhohlenen Morddrohungen gegen den Rektor. Screenshots dokumentieren die Aufforderung, ihn „aufzuhängen“ oder „fertigzumachen“. (berliner-zeitung.de)

Die Schule sah sich gezwungen, ihre Social-Media-Kanäle zeitweise zu schließen. Kolleginnen berichten, sie müssten jetzt die Eingangstür abschließen. Doch wer schützt den Schulleiter, wenn Worte zu Taten werden?

Rückendeckung aus Potsdam

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Das Bildungsministerium stellte klar: Die Schulleitung habe rechtmäßig gehandelt. Praktika dürften untersagt werden, wenn Schüler dort „unmittelbar demokratiefeindlicher Ideologie ausgesetzt“ seien. (Image: AI

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Der Staatsschutz ermittelt wegen „Störung des öffentlichen Friedens durch Androhung von Straftaten“. Streifenwagen patrouillieren nun häufiger vor der Schule; der Rektor bekam eine Notrufnummer direkt zur Polizei. (stadtblatt-online.de)

Dennoch lehnt er Personenschutz ab: „Ich vertraue auf die Vernunft der meisten Menschen.“ Ein Vertrauensvorschuss – oder Leichtsinn? Parallel verschärft sich die politische Tonlage.

AfD kontert – und spaltet weiter

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Kotré spricht von „Meinungsdiktatur“ und droht rechtliche Schritte gegen das Ministerium an. Parteifreunde sehen im Praktikumsverbot eine Verletzung der Berufsfreiheit und fordern bundesweite Regeln für schulische Neutralität. (welt.de)

Auf der anderen Seite verweisen Lehrerverbände auf den Beutelsbacher Konsens: Schüler dürfen nicht indoktriniert werden. Ein neues Schlachtfeld zwischen Demokratie-Schutz und Meinungsfreiheit ist eröffnet. Was bedeutet das für künftige Praktika?

Was bleibt? Ein Präzedenzfall für Deutschlands Schulen

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Der Fall zeigt, wie dünn die Linie zwischen pädagogischer Verantwortung und politischer Kontroverse geworden ist. Schulen müssen künftig abwägen, ob sie Engagement verbieten – und sich damit den Zorn extremer Gruppen zuziehen.

Für Jens M.* ist die Konsequenz klar: „Ich würde wieder so entscheiden.“ Sein Mut setzt ein Zeichen, kostet aber Nerven und Sicherheit. Ob sich andere Schulleitungen ähnlich standhaft zeigen, wird sich schon beim nächsten Antrag auf ein politisches Praktikum erweisen.

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Der Bodensee, auch bekannt als Lake Constance, erstreckt sich über drei Länder: Deutschland, Österreich und die Schweiz. Dieser große See ist nicht nur ein beliebtes Touristenziel, sondern auch eine wichtige Wasserquelle und ein ökologisch bedeutendes Gebiet mit einer Vielzahl von Pflanzen- und Tierarten.