Bei dem Wort Familie denken wir normalerweise an ein warmes Zuhause und Menschen, die uns lieben. Leider ist nicht jeder mit einer glücklichen und sicheren Familie gesegnet. Tausende von Kindern auf der ganzen Welt leben und wachsen ohne die Unterstützung derjenigen auf, die sie am meisten brauchen.
Zum Glück gibt es viele Menschen mit einem großen Herzen, die Kinder adoptieren und ihnen ein Zuhause geben. Doch auch wenn die Kinder lachen, kann man nie wissen, wie es ihnen wirklich im Inneren geht. Man weiß nicht, ob sie glücklich sind oder sich wohlfühlen, bis sie es ihren Adoptiveltern wirklich sagen. Doch wenn die Kinder sprechen, ist es umso schöner diese Worte zu hören.
1. Alles fing mit einem Traum an
Am 13. August 2018 saß Sara Cozad zusammen mit ihrem Mann und ihren beiden Pflegekindern im Adoptionsverfahren vor Gericht. Es war der Tag, an dem das Gericht entscheiden sollte, ob Sara die Kinder legal adoptieren und zum ersten Mal Mutter werden konnte. Saras gesamte Familie saß vor dem Richter und wartete ungeduldig auf die endgültige Entscheidung.
Es war an der Zeit, dass der Richter das Wort ergriff und sagte, ob Sara und ihr Mann die beiden Jungen, die neben ihnen saßen, adoptieren durften. Dann, wie aus dem Nichts, stand der ältere Junge namens Dayshawn auf und tat etwas, das niemand kommen sah.
2. Es braucht Zeit für die Adoption
Sara kam es so vor, als hätte es Jahre gedauert, während sie die endgültige Entscheidung des Richters erwartete. Schließlich war die Zukunft der 26-Jährigen, die Mutter von zwei Pflegekindern werden wollte, völlig unklar. Eine Pflegemutter zu sein und Kinder zu adoptieren, war schon immer Saras Traum gewesen.
Dieser Tag war wirklich eine große Sache in ihrem Leben. Sieben Jahre vor diesem wichtigen Gerichtsverfahren lernte Sara die Liebe ihres Lebens, Stuart Shank, kennen, der bald ihr Ehemann wurde. Sie zögerte nicht, Stuart mitzuteilen, dass es einer ihrer größten Träume war, eine Pflegemutter zu werden. Stuart gefiel die Idee, dass er und Sara Pflegeeltern sein könnten.
3. Der perfekte Mann
Und sieben Jahre später saßen sie zusammen vor Gericht und hofften, zwei wunderbare Jungen adoptieren zu können. Sara hat sich schon immer leidenschaftlich für die Adoption von Kindern eingesetzt, und so fühlte sich dieser Tag wie die Erfüllung eines Traums an.
Der Gedanke, Pflegemutter zu werden, war jedoch ein so wichtiger Teil von Saras Leben, dass sie nicht anders konnte, als ständig darüber zu sprechen. Zu ihrer Überraschung nahm Stuart die Nachricht sehr gut auf. „Ich war beeindruckt, wie er damit umgegangen ist“, sagte Cozad in einem Interview, das sie im September 2018 gab. Sie verliebten sich schnell ineinander und heirateten im Jahr 2014.
4. Junge Eltern
Das Erste, was sie nach der Heirat taten, waren natürlich die Flitterwochen. Aber sobald sie von der Reise zurückkamen, begannen Sara und Stuart mit der Planung, um Pflegeeltern zu werden. Sara war so erpicht darauf, Pflegemutter zu werden, dass sie fast vergaß, wie jung sie war. Mit ihren 23 Jahren hatte sie immer davon geträumt, jüngere Kinder zu adoptieren.
Bis zu diesem Zeitpunkt hatte sie sich immer vorgestellt, ein jüngeres Kind zu adoptieren und mit ihrem Mann eine Familie zu gründen. Sowohl Sara als auch Stuart waren begeistert, den ersten Schritt zu tun, um Pflegeeltern zu werden. Sie begannen, Kinder aufzunehmen und sie wie ihre eigenen aufzuziehen.
5. Ein besonderer Besuch
Sie halfen ihnen bei ihren Schulaufgaben und ihrem sozialen Leben. Anfangs nahmen sie nur Kleinkinder auf, da die Sozialarbeiterin dies für ihren Fall für angemessen hielt. Schließlich waren sie beide selbst noch sehr jung. So nahmen sie auch den kleinen Michael auf. Bald darauf bekamen sie Besuch von jemand anderem.
Sara und Stuart wurden von Michaels älterem Bruder, Dayshawn, überrascht. Als Dayshawn seinen kleinen Bruder zum ersten Mal sah, rannte er auf ihn zu, nahm ihn in den Arm und umarmte ihn ein paar Minuten lang. Nachdem sie das gesehen hatte, war Sara überzeugt, dass sie etwas unternehmen musste. Sie konnte nicht zulassen, dass die Brüder wieder getrennt wurden.
6. Änderung des Plans
Das Einzige, was Sara und Stuart tun konnten, um zu verhindern, dass die Brüder wieder getrennt wurden, war, beide aufzunehmen. Die Adoption eines zehnjährigen Jungen gehörte jedoch nicht zu Saras ursprünglichen Plänen. Sie konnte sich nie vorstellen, einen Jungen im Vor-Teenager-Alter zu adoptieren, denn sie war ja selbst noch recht jung. Wenn sie diesen Schritt machen würde, wäre das gegen alle ihre Pläne.
In diesem Fall wäre sie nur 13 Jahre älter als ihr Pflegekind. Aber als Sara begann, mit Dayshawn zu sprechen, wurde ihr schnell klar, dass diese Planänderung vielleicht gar nicht so schlimm war. Das Kennenlernen des Jungen machte die Sache auf jeden Fall ein bisschen einfacher.
7. Adoption mit Hindernissen
Sara hatte einen guten Grund, nicht unbedingt zu planen, ältere Kinder zu adoptieren. Das lag nicht nur an ihrem eigenen Alter. Denn schließlich verfügte sie nicht über das Wissen und die Erfahrung, die für die Betreuung eines älteren Kindes erforderlich waren. Andererseits wusste sie auch, dass sie nicht zulassen konnte, dass die beiden Brüder wieder getrennt wurden.
Dabei war Dayshawns Alter nicht das einzige Hindernis auf dem Weg, der vor ihr lag. Sara und Stuart kümmerten sich gelegentlich auch um andere Kinder, was die Situation für die beiden noch schwieriger machte. Sie hatten im Laufe ihrer Pflegetätigkeit insgesamt 14 Kinder aufgenommen und ihnen die Liebe und Unterstützung gegeben.
8. Unerwartete Wendungen
Zu diesem Zeitpunkt war es klar, dass Sara beschlossen hatte, eine Ausnahme zu machen. Obwohl sie nie vorgehabt hatte, ein älteres Kind in Pflege zu nehmen, geschweige denn zu adoptieren, wurde ihr bei der Wiedervereinigung der beiden Brüder klar, wie wichtig es war, dass die beiden zusammen bleiben.
Das Paar beschloss, sich für die Adoption der beiden einzusetzen. Das glückliche Paar fand sich schnell in einer sehr unerwarteten Situation wieder. Sie mussten sich an den Ablauf des Adoptionsverfahrens halten, da die beiden Brüder sonst wieder getrennt werden würden, was Sara und Stuart nicht zulassen wollten. Doch sie mussten erst noch etwas warten.
9. Geduld und Anstrengung
Nachdem sie ein Jahr zusammen verbracht hatten, beschlossen Sara und Stuart, die Jungen legal zu adoptieren. Bald darauf würden sie erfahren, ob das Gericht die Adoption genehmigen würde oder nicht. Obwohl Sara und Stuart hart daran arbeiteten, ihre Ziele zu erreichen und eine sichere Zukunft für die Jungen zu gewährleisten, nahm das Adoptionsverfahren viel zu viel Zeit in Anspruch.
Trotz all ihrer Bemühungen dauerte es weitere sechs Monate. Die Jungen freuten sich sehr darauf, für immer wiedervereint zu sein. Auch wenn die Dinge nur langsam vorankamen, hatte die ganze Situation eine positive Seite, denn die Familie wuchs enger zusammen, und die Brüder schienen glücklicher denn je.
10. Die Ansprache
Nach einem so schwierigen Weg war das Paar froh, dass alles ein glückliches Ende nahm. Der Tag der offiziellen Adoption war so besonders, dass alle im Gerichtssaal ein paar Tränen verdrückten. Sara und Stuart hatten so viel Mühe auf sich genommen, um die Jungen zu adoptieren, dass alle um sie herum froh über das Ergebnis waren.
Aber es war etwas anderes, das Sara mitten im Gerichtssaal zusätzlich die Tränen in die Augen trieb. Glücklicherweise hat jemand diesen Moment aufgezeichnet, während er sich im Gerichtssaal abspielte. Auf der Aufnahme war zu sehen, wie der Richter sagte: „Sind alle damit einverstanden, dass diese Adoption durchgeführt wird?“
11. Niemand hat es kommen sehen
Normalerweise erwartet niemand, dass sich jemand zu Wort meldet, wenn der Richter eine dieser Fragen stellt. Alle stimmen stumm zu. Doch diesmal war es anders. Wie aus dem Nichts meldete sich Dayshawn zu Wort. Es war völlig unerwartet, aber seine Antwort brachte jeden im Gerichtssaal zum Lächeln, während einige von ihnen sogar ein paar Freudentränen vergossen.
„Wir lieben sie.“, sagte er. Wenige Augenblicke später fügte Dayshawn jedoch noch einen herzerwärmenden Kommentar hinzu. „Unsere ganze Familie ist das Beste, was wir je hatten. Ich bin froh, dass ich diese Menschen in meinem Leben habe. Ich bin froh, ihr Sohn zu sein.“ sagte er und ließ seine jetzigen Eltern eine Träne vergießen.