Jedem Tierliebhaber tut es im Herzen weh, wenn er am Straßenrand streunende Tiere sieht, vom Besitzer ausgesetzt und allein zurückgelassen. Viele Menschen halten an und bringen die geschwächten und ausgehungerten Tiere zum Tierheim oder Veterinär, um sie versorgt zu wissen.
Manche nehmen sie sogar zu sich nach Hause und adoptieren sie. Das ist die Geschichte einer Frau, auf den Weg zum Abendessen mit Freunden, die ein flauschiges, kleines Tierchen am Straßenrand sah, den schnell fahrenden Autos gefährlich nahe. Um das Kätzchen zu retten, hielt sie an, um es einzufangen, noch völlig ahnungslos, dass es sich nicht um eine normale Hauskatze handelte.
1. Streuner am Straßenrand
Nicht in allen Ländern gibt es Auffangstationen für streunende Tiere. In manchen Staaten werden sie zwar von der Straße geholt, aber in Tötungsstationen umgebracht. Es tut einem in der Seele weh, die streunenden Tiere zu sehen, suchend nach einer schützenden Unterkunft und etwas Futter. In vielen Ländern gibt es Tierheime, die allerdings völlig überfüllt sind. So auch in diesem Fall, indem sich eine Frau entschied, für das Kätzchen allein eine liebe Familie zu finden.
Denn Katzen sind pflegeleichte Haustiere. Sie brauchen zwar ein bisschen Streicheleinheiten, sind aber in Bezug zu Hunden selbstständige Tiere. Darum ist es viel leichter für diese Tierchen ein nettes Zuhause zu finden.
2. Jill Hicks liebt Tiere
Als sich Jill Hicks, von der diese Geschichte handelt, sich für das Essen fertig machte, ahnte sie nicht, dass der Abend anders als geplant verlaufen würde. Sich auf den netten Restaurantbesuch freuend, stieg sie in ihr Auto und fuhr los. Auf dem Highway fahrend sah Jill plötzlich ein kleines Kätzchen hilflos am Straßenrand umherirrend.
Die Tierliebhaberin erkannte sofort die gefährliche Situation, in der sich das Tier befand und hielt mit ihrem Wagen an. Sie ging auf die flauschige Bündel zu, um es aus dem Gefahrenbereich zu bringen. Doch ihre Rettungsaktion für ein scheinbar kleines Kätzchen in Not, entwickelte sich zu einem Fall mit medialem Interesse.
3. Kätzchen in Gefahr
In einem späteren Interview erklärte Jill, dass sie anfangs annahm, es handle sich um einen kleinen Hasen, da das Fell so flauschig war. Doch als sie näherkam, bemerkte sie den Irrtum. Es handelte sich um ein kleines, süßes Kätzchen.
Und es war ihr unverständlich, wie der Besitzer es an einer stark befahrenen Straße aussetzen konnte, in dem Bewusstsein, dass es von einem Auto erfasst werden könnte. Deshalb hielt sie sofort an, um sich um das verlassene Tier zu kümmern und einen netten Besitzer dafür zu suchen. Denn die Vermittlung von Katzen auf privaten Weg ist in der Regel nicht schwierig.
4. Die Rettung des Kätzchens
Des Weiteren erzählte sie dem Reporter, dass sie nach dem Aussteigen aus ihrem Wagen, die Tür ihres Autos offenließ, damit die nachkommenden Fahrzeuge ihr Tempo verlangsamten. Dann ging sie auf das Kätzchen zu, immer den Verkehr beobachtend. Sie konnte die kleine Samtpfote, die vor Angst erstarrt war, ohne Probleme hochheben und zum schützenden Auto bringen. Jetzt war es nicht mehr der Gefahr ausgesetzt, überfahren zu werden.
Was sie allerdings nicht wusste und was ihre Geschichte in den viralen Medien so bekannt machte, war, dass dieses Tier kein normaler Stubentiger war. Doch das sollte sich nach ihrer Rettungsaktion erst nach einigen Stunden herausstellen.
5. Gibt es noch Geschwister?
Nachdem Jill das Kätzchen in ihr Auto gepackt hatte, wickelte sie das ausgekühlte Tier in ihren Pullover und hielt es in ihren Armen, um es aufzuwärmen. Der Gedanke an eine ausgesetzte Katze, erweckte in ihr den Verdacht, dass es noch mehr von ihnen hier geben könnte. Sie machte sich auf die Suche und erforschte die Umgebung. Zu schrecklich, sich vorzustellen, dass sie von Autos überfahren oder von einem wilden Tier, wie einem Marder, gefressen werden.
Nachdem sie sichergestellt hatte, dass es keine weiteren Miezen hier gab, setzte sie sich ins Auto und fuhr nach Hause zurück. Im Gepäck, ein besonderes Tier.
6. Die abenteuerliche Rückfahrt nach Hause
Jill, die eine Verabredung zum Abendessen hatte, entschloss sich, das Kätzchen zu sich nach Hause zu bringen. Sonst müsste es einige Stunden im Auto verbringen, und das wäre für die ausgehungerte und verängstigte Samtpfote eine Zumutung.
So machte sich Jill mit ihrem kleinen Begleiter auf den Rückweg, dass sich als etwas schwierig erwies. Der Kopilot liebte das Autofahren nicht und dachte gar nicht daran ruhig liegenzubleiben. Er kletterte wild über die Sitze und miaute kläglich. Auch die Aussicht aus dem Fenster konnte ihn nicht beruhigen. Die Fahrt von 10 Minuten schien ein Tagestrip zu werden. Da hatte Jill einen glorreichen Einfall.
7. Endlich zu Hause
Nachdem der unfreiwillige Mitfahrer ihr abermals um den Nacken kletterte und auf sie sprang, überlegte Jill, was sie tun könnte, um ihn zu beruhigen. Sie hatte bereits einige Male angehalten, um das Tier dazu zu bewegen, sich auf einen Sitz zu legen.
Letztendlich wickelte sie den Vierbeiner wieder in ihren Pullover, legte ihn auf ihren Schoss, und konnte die Autofahrt zu Ende bringen. Bei sich zu Hause brachte sie das Kätzchen in der Garage unter. Denn sie hatte einen Hund und eine Katze, und es könnte mit dem Neuankömmling zu tierischen Differenzen kommen. Darum stellte sie Wasser und Futter an einen gemütlichen Platz in ihrer Garage.
8. Auf der Suche nach neuen Besitzern
„Kitty“ war nun in ihrem neuen zu Hause angekommen, ausgestattet mit einer Pappschachtel, dem weichen Pullover, einem Katzenklo, genügend zum Fressen und warm untergebracht. Bevor sich Jill auf den Weg zu ihren Freunden machte, veröffentlichte sie noch einige süße Fotos von der niedlichen Fellnase auf Facebook, mit der Mitteilung, dass sie einen Besitzer suche.
Anschließend ging sie aus dem Haus. Bei einem wunderschönen und unterhaltsamen Abend mit ihren Freunden, entging ihr allerdings, dass sie bereits von vielen Leuten angeschrieben wurde und großes Medieninteresse erweckte. Doch nicht ein neuer Besitzer, sondern eine aufgeregte Nachbarin, erwartete sie bei ihrer Rückkehr.
9. Jill schmiedet Pläne
Nachdem das Abendessen beendet war, dachte Jill über das Kätzchen nach und entschloss sich, es mit ins Haus zu nehmen. Dort wollte sie es baden und in einem separaten Zimmer unterbringen. Nach und nach könnte es sich dann an die anderen Haustiere gewöhnen, sollte kein neuer Besitzer gefunden werden.
Als sie in ihre Einfahrt fuhr, erwartete sie bereits ihre Nachbarin, und fragte nach der Katze. Jill freute sich, dass die kleine Samtpfote bei ihrer Nachbarin Zuflucht findet und dass sie es regelmäßig sehen könnte. Als sie jedoch in das Gesicht von ihr blickte, merkte sie, dass etwas ganz und gar nicht in Ordnung war.
10. Eine Überraschung für Jill
Die Frau erklärte, dass sie das Tier keinesfalls adoptieren wolle, aber sie möchte es sehen. Völlig unverständlich sah Jill sie an. Warum wollte die Nachbarin das Kätzchen sehen, wenn sie kein Interesse zeigte, es bei sich aufzunehmen?
Doch die Nachbarin klärte sie auf. Sie hatte die Mieze auf Facebook entdeckt und die vielen Kommentare darüber gelesen. Verwirrt, dass ihr Post solch eine Aufregung hervorrief, brachte Jill sie in die Garage und zeigte ihr das Tier. Und dann wurde ihr einiges klar, als sie die unzähligen Nachrichten auf Facebook las und das Tier genauer betrachtete. Etwas Entscheidendes war ihr entgangen und das veränderte das Leben des neuen Hausbewohners.
11. Katze und doch keine Katze?
Jill und ihre Nachbarin begutachteten das Kätzchen, dass sich unter ihrem Pullover eingerollt und versteckt hielt. Und dann bestätigte sich der Verdacht, dass es sich um keine gewöhnliche Hauskatze handelte. Sie sah zwar so aus, miaute und zeigte die Verhaltensweisen dieser Tierart, aber unterschied sich doch durch etwas Wesentliches.
Und Jill erinnerte sich, dass ihr etwas komisch vorkam, als sie „Kitty“ von der Straße aufhob. Doch sie schenkte dem kurzen Schwanz bei ihrer spontanen Rettungsaktion nicht genug Beachtung. Außerdem stand sie unter enormen Zeitdruck, dass Tier noch genauer zu begutachten, um das lang geplante Abendessen mit Freunden nicht platzen zu lassen.
12. Das Rätsel wird gelöst!
Um welche Katzenart es sich bei ihrem geretteten, vermeintlichen Stubentiger es sich handelte, wurde Jill nun bewusst. Er war ein kanadischer Rotluchs, der sich als Baby von einer normalen Hauskatze nur schwer unterscheidet, nur der kurze und spitze Schwanz ist für den Laien ein Kennzeichen. Nun verstand sie auch, warum das kleine Kätzchen sie anknurrte und fauchte und mit diesem Wesen gar nichts mit der bei den Menschen lebenden Fellnase gemein hatte.
Sie informierte die Menschen auf Facebook, dass es sich mit ziemlicher Sicherheit um einen Rotluchs handelt, und sie sich um die nötigen Schritte für die optimale Versorgung der Wildkatze zu kümmern werde.
13. Jill und ihr kleiner Rotluchs
Jill stellte auch klar, dass dieses Kätzchen keine neue Familie sucht, und rückte durch ihre offene und nette Art in den Mittelpunkt der Medien. Doch was passierte mit dem kleinen, wilden Findelkind?
Eines war für Jill klar. Diese Nacht würde der Rotluchs in ihrer Garage übernachten, morgen würde sie weitersehen. Also holte sie ihren Schlafsack und legte sich in die Nähe des Kartons in der Garage, indem das Kätzchen friedlich schlief. Für Jill allerdings wurde es eine Art Nachtwache. Alle 30 Minuten stand sie auf, bewaffnet mit einer Taschenlampe, um sich zu überzeugen, dass es dem kleinen Luchs auch wirklich gut ging.
14. Was wird aus dir, kleine „Katze“?
Am nächsten Morgen stellte Jill fest, dass sich ihr kleiner Luchs, was das Fressen anbelangt, gar nicht sonderlich von ihrem Stubentiger unterschied. Genüsslich verspeiste er eine Dose Thunfisch, trank ausreichend Wasser und fühlte sich rundherum pudelwohl. Allerdings bedankte er sich durch ausgiebiges Fauchen, als Jill ihn zurück in seine Box setzte. Anschließend informierte sie den Direktor Juniper Russo der Wildtierschutz-Organisation „For Fox Sake Wildlife Rescue“ über den aufgefunden Rotluchs. Nun würde sie auch mehr über diesen Luchs erfahren.
Russo und dessen Organisation hat es sich zur Aufgabe gemacht, verletzten und verlassenen Tieren zu helfen, sie später wieder in die freie Natur zu entlassen, holte etwas später den kleinen Vierbeiner ab.
15. Die richtige Vorbereitung für ein Leben in Freiheit
Bevor Russo den kleinen Luchs mitnahm, erklärte er Jill, dass er etwa sieben Wochen alt sei und allein das Leben in der Wildnis nicht geschafft hätte. Danach brachte er das Kätzchen in eine Tierklinik. Dort wurde es gründlich untersucht. In einem Interview erzählte er, dass das Tier sehr geschwächt sei und unter Blutarmut leide, da es sehr früh von seiner Mutter getrennt wurde.
Es trug nun den Namen Arwen, was so viel bedeutet wie „edle Freundin“. Durch die aufopfernde Pflege der Mitarbeiter des Wildparkes sei die Samtpfote bereits auf den Weg der Besserung. Wie ging es nun mit Arwen weiter?
16. Arwen und ihr Leben in der Wildtier-Station
Des Weiteren erzählte Russo dem Berichterstatter, dass Arwen nur gesund und gut erholt in die Wildnis entlassen werden könne. Das werde vermutlich erst im nächsten Frühjahr der Fall sein, da das Kätzchen noch sehr jung sei und viel zu lernen habe, um sich in der freien Natur durchsetzen zu können.
Auf der Suche nach der Höhle des kleinen Luchses hatten die Retter kein Glück, sodass die Wildkatze etwa länger bei ihren Rettern bleiben musste. Das passte der Luchsin allerdings in keiner Weise und ihre Pfleger wurden jeden Tag mit Fauchen und Knurren begrüßt. Das war allerdings ein gutes Zeichen, denn es zeigte, dass es ihr besser ging.
17. Arwen und ihr Weg in die Freiheit
Die junge Luchs Dame lernte durch ihr Spielzeug das Jagen. Dabei wurde es geschüttelt, dass die Federn nur so flogen, Stoffmäuse erlegt und anschließend vergraben. Dafür bekam sie den Spitznamen „Kleine Mörderin“. Dass die Wildkatze nie Interesse an Menschen zeigte, ist ein glücklicher Umstand, denn dadurch wird sie sich leichter in der freien Wildbahn einleben.
Und Jill? Sie hat dem Kätzchen eine zweite Chance im Leben ermöglicht. Regelmäßig informiert sie ihre Freunde auf Facebook über die Fortschritte von Arwen und ihr glückliches Leben im geschützten Wildpark. Jill hat auch gelernt bei einem streunenden Tier, sofort einen Fachmann zu holen. Denn man weiß ja nie – Katze oder Luchs?