
In Frankreich sorgt ein Fall für Aufmerksamkeit, bei dem öffentliche Behauptungen über das Privatleben des Präsidentenpaares zu juristischen Konsequenzen geführt haben. Aussagen einer ausländischen Kommentatorin haben eine Debatte entfacht, die weit über politische Inhalte hinausgeht.
Die betroffene Familie weist die Vorwürfe entschieden zurück und geht nun offenbar auch abseits des Gerichtssaals gegen die Verbreitung der Gerüchte vor. Der Fall wirft Fragen über Grenzen der Meinungsäußerung, den Schutz der Privatsphäre und die Verantwortung öffentlicher Stimmen auf. Er zeigt zudem, wie schnell sich persönliche Themen in das Zentrum politischer Auseinandersetzungen verschieben können.
Juristischen Schritte

Ein Streit um öffentliche Aussagen hat in Frankreich eine neue Dynamik erreicht. Im Zentrum steht das Präsidentenpaar, das sich mit Behauptungen konfrontiert sieht, die nach eigener Darstellung jeder Grundlage entbehren. Medienberichten zufolge werden neben juristischen Schritten auch andere Maßnahmen geprüft, um die Verbreitung dieser Inhalte zu stoppen.
Beobachter sehen darin ein Beispiel dafür, wie persönliche Angriffe in der politischen Arena eingesetzt werden – und wie schwierig es ist, auf internationaler Ebene dagegen vorzugehen. Der Fall verdeutlicht, dass sich Fragen von Medienverantwortung und Persönlichkeitsrechten längst nicht mehr auf nationale Grenzen beschränken.
Privatermittler sammeln belastendes Material über Candace Owens

Die beauftragte Ermittlungsfirma Nardello & Co., die von den Macrons engagiert wurde, sollte gemäß Berichten alle öffentlich zugänglichen Informationen über Candace Owens sammeln und ein umfassendes Profil erstellen. Dabei rückten Owens‘ Verbindungen zu rechtsextremen Politikern in Frankreich und anderen Ländern ins Visier.
Auch Owens‘ Kontakte zu russischen Nationalisten wie Alexander Dugin wurden genauer beleuchtet. Die Macrons wollten mit der Aufklärung dieser Netzwerke nicht nur die Verleumdungsklage stützen, sondern auch verstehen, warum Owens sich auf sie konzentrierte. Die Verwendung von privaten Ermittlern zeugt von der Ernsthaftigkeit, mit der das französische Präsidentenpaar gegen die Falschbehauptungen vorgeht.
Im nächsten Teil werfen wir einen genaueren Blick auf die Ursprünge der abscheulichen Gerüchte und wie sie sich international verbreitet haben.
Ursprung und Verbreitung der abscheulichen Behauptungen

Die Gerüchte über Brigitte Macron wurden laut den Ermittlern erstmals 2017 von einem spanischen Blogger öffentlich gemacht. Mit Unterstützung von Xavier Poussard, einem früheren Herausgeber einer rechtsgerichteten Publikation, fanden die Behauptungen vor allem ab 2021 in Frankreich größere Verbreitung.
Später wurden sie ins Englische übersetzt und durch Kontakte im Umfeld des früheren US-Präsidenten Donald Trump sowie durch Candace Owens weiterverbreitet. Owens‘ Podcast-Serie „Becoming Brigitte“ griff das Gerücht als zentrales Thema auf und trug wesentlich zur Eskalation und internationalen Aufmerksamkeit bei.
Im nächsten Abschnitt sehen wir uns an, welche rechtlichen Herausforderungen und Besonderheiten die Macrons in den USA erwarten.
Schwieriges Terrain: Die Klage vor US-Gerichten

Das Verfahren der Macrons findet im US-Bundesstaat Delaware statt und ist eine Verleumdungsklage gegen Candace Owens wegen der „ungeheuerlichen, verleumderischen und völlig aus der Luft gegriffenen“ Behauptungen. US-Rechtsexperten weisen darauf hin, dass die Macrons vor Gericht eine strenge Beweislast tragen würden, denn als öffentliche Personen müssen sie „actual malice“ belegen — also dass Owens wissentlich falsche Fakten verbreitet oder leichtfertig mit der Wahrheit umgegangen ist.
Diese juristischen Hürden machen den Prozess zu einem aufsehenerregenden Schauplatz der Redefreiheit versus Persönlichkeitsschutz. Es bleibt spannend, wie die Gerichte die Beweisführung bewerten und welche Auswirkungen das Urteil auf die Verbreitung politischer Desinformation haben wird.
Im Folgenden betrachten wir Owens‘ Reichweite und Einfluss als rechte Influencerin im globalen Kontext.
Candace Owens: Einflussreiche Stimme rechter Kreise

Candace Owens, 36 Jahre alt, ist eine einflussreiche Podcasterin und politische Aktivistin, die mit Millionen Followern auf YouTube und X (ehemals Twitter) vor allem in rechten und rechtspopulistischen Zirkeln große Reichweite genießt.
Im Jahr 2024 untersagte Australien Owens die Einreise wegen der Verbreitung falscher Behauptungen über den Holocaust und muslimische Gemeinschaften. Ihr Einfluss zeigt sich darin, wie sie Themen und Verschwörungstheorien weltweit verbreitet und dabei auch hochrangige Prominente und Politiker attackiert.
Der nächste Abschnitt widmet sich der Reaktion der Öffentlichkeit und der gesellschaftlichen Debatte um den Fall.
Gesellschaftliche Debatte und mediale Resonanz

Der Fall hat eine breite Debatte über Meinungsfreiheit, politische Desinformation und die Grenzen digitaler Einflussnahme entfacht. Medien und Beobachter diskutieren kontrovers, wie politische Figuren gegen Fake News vorgehen sollten und ob der Einsatz von Privatermittlern angemessen ist.
Auch die Rolle von Social-Media-Plattformen bei der Verbreitung von Verschwörungserzählungen gerät so verstärkt in den Fokus. Dabei spaltet der Fall die Gemüter: Für einige symbolisiert die Klage einen wichtigen Schritt gegen Hass und Verleumdung, für andere eine schwierige Gratwanderung zwischen Zensur und Schutz der Persönlichkeit.
Im letzten Teil wenden wir uns den möglichen Folgen und zukünftigen Entwicklungen dieses brisanten Rechtsstreits zu.
Mögliche Folgen und Ausblick auf den Rechtsstreit

Der Ausgang des Rechtsstreits könnte weitreichende Folgen haben, insbesondere für den Umgang mit Desinformation im digitalen Zeitalter und den Schutz öffentlicher Persönlichkeiten. Ein Urteil zugunsten der Macrons könnte ein Präzedenzfall werden, der ähnlichen Klagen mehr Gewicht verleiht.
Andererseits birgt das Verfahren das Risiko, Owens noch mehr Medienpräsenz und Unterstützung in rechten Kreisen zu verschaffen. Beobachter werden zudem aufmerksam verfolgen, ob die Strategie, Privatermittler einzusetzen, künftig öfter von Prominenten angewandt wird.
Die Entwicklung dieses Falls steht exemplarisch für den globalen Kampf gegen Falschinformationen in Zeiten von Social Media und polarisierter Öffentlichkeit.