„Lautsprecher aus!“: MVG sagt dem Handylärm den Kampf an

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Wer Bus oder Bahn fährt, sucht meist Ruhe – oder zumindest ein bisschen Privatsphäre. Doch genau das wird oft zur Herausforderung. Laute Handygespräche oder Musik aus dem Smartphone-Speaker stören nicht nur das eigene Fahrgefühl, sondern auch das der Mitfahrenden. Die Münchner Verkehrsgesellschaft (MVG) will nun ein Zeichen setzen – und hat dafür eine neue Ansage eingeführt.

Unter dem Motto „Lautsprecher aus – Kopfhörer an“ sollen Fahrgäste künftig freundlich, aber bestimmt zur Rücksichtnahme ermahnt werden. Auf Deutsch und Englisch wird nun regelmäßig darauf hingewiesen, dass nicht alle hören möchten, was einzelne Passagiere gerade hören. Warum das Thema so präsent ist und was sich dahinter verbirgt, zeigen die folgenden Punkte.

1. Warum das Problem so präsent ist

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Kaum jemand ist heute noch ohne Smartphone unterwegs – auch in Bus und Bahn nicht. Musik hören, Videos schauen oder Sprachnachrichten abhören gehört zum Alltag. Doch wenn der Ton dabei über Lautsprecher abgespielt wird, wird aus Unterhaltung schnell eine Störung für alle anderen. Viele Fahrgäste fühlen sich dadurch genervt oder in ihrer Ruhe gestört.

Vor allem zu Stoßzeiten, wenn es eng wird, ist jeder zusätzliche Lärm besonders belastend. Gespräche, Musik oder Videos dringen ungefragt in die Ohren aller Mitfahrenden. Privates wird plötzlich öffentlich, und das sorgt für Unmut. Besonders, wenn man müde ist oder einfach nur die Fahrt genießen möchte, wird Handylärm zur echten Belastung. Genau hier setzt die neue MVG-Initiative an.

2. Die neue MVG-Durchsage im Detail

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Mit der freundlichen, aber bestimmten Durchsage „Lautsprecher aus – Kopfhörer an“ reagiert die MVG auf ein Problem, das viele Fahrgäste betrifft. Die Durchsage erfolgt regelmäßig in U-Bahnen, Trambahnen und Bussen und wird sowohl auf Deutsch als auch auf Englisch abgespielt – um möglichst viele zu erreichen.

Die Botschaft ist klar: Bitte denken Sie an Ihre Mitmenschen und nutzen Sie Kopfhörer. Der Ton bleibt höflich, aber deutlich – ohne erhobenen Zeigefinger. Ziel ist es, durch wiederholte Erinnerung mehr Achtsamkeit zu schaffen. Anstatt Regeln mit Strafen zu verknüpfen, setzt die MVG auf ein kulturelles Umdenken, das den öffentlichen Raum für alle angenehmer macht.

3. Warum Kopfhörer die bessere Wahl sind

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Kopfhörer sind nicht nur praktisch – sie sind auch ein Zeichen von Rücksicht. Wer unterwegs Musik hören möchte oder ein Video schaut, kann das mit Kopfhörern ganz für sich tun, ohne andere damit zu belasten. In Bus und Bahn, wo viele Menschen auf engem Raum zusammenkommen, ist das besonders wichtig.

Die Auswahl an Kopfhörern ist heute riesig – von kabellosen In-Ears bis zu Over-Ears mit Geräuschunterdrückung. Wer einmal erlebt hat, wie entspannend eine Fahrt mit Musik und ohne fremden Lärm ist, will nicht mehr darauf verzichten. Die MVG setzt mit ihrer Durchsage also auf ein einfaches Mittel, das den Alltag vieler verbessern kann – sowohl für Hörer:innen als auch für Umstehende.

4. Das sagen die Fahrer:innen

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Nicht nur Fahrgäste leiden unter offenem Handylärm – auch das Fahrpersonal ist betroffen. Lautstarke Gespräche oder Musik können bei Fahrer:innen im Führerstand ablenkend wirken, insbesondere wenn sie von mehreren Quellen gleichzeitig kommen. Die Konzentration leidet, und damit womöglich auch die Sicherheit im Fahrbetrieb.

Laut MVG war es daher der ausdrückliche Wunsch vieler Fahrer:innen, eine Maßnahme gegen zunehmenden Lärm zu ergreifen. Die neue Durchsage ist also nicht nur ein Akt der Höflichkeit – sie soll auch dazu beitragen, das Fahrpersonal zu entlasten. Weniger Lärm bedeutet mehr Ruhe, mehr Konzentration – und letztlich mehr Sicherheit für alle.

5. Warum die Durchsage auch auf Englisch kommt

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München ist eine internationale Stadt, und die MVG befördert täglich Tausende Touristen, Austauschstudent:innen und Expats. Um auch diese Fahrgäste zu erreichen, wird die neue Durchsage zusätzlich auf Englisch abgespielt: „Please use headphones when listening to music or making calls.“ So wird die Botschaft wirklich für alle verständlich.

Rücksichtnahme kennt keine Sprachgrenzen, und genau das möchte die MVG mit diesem Schritt unterstreichen. Wer neu in der Stadt ist oder kein Deutsch spricht, wird durch die englische Version respektvoll einbezogen. Ein Zeichen für kulturelle Offenheit – und eine Erinnerung daran, dass gegenseitiger Respekt in Bus und Bahn universell gelten sollte.

6. Handylärm: Ein bekanntes Dauerproblem

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Laute Gespräche und Handymusik sind kein neues Phänomen. Schon seit Jahren beschweren sich Fahrgäste über Lärm in Bussen und Bahnen. Doch mit dem Aufkommen von Sprachnachrichten, TikToks und Reels hat sich das Problem verschärft – Inhalte werden spontan und laut konsumiert, oft ohne Kopfhörer.

Was früher nur selten vorkam, ist heute Alltag: öffentliche Dauerbeschallung durch Privatgeräte. Die MVG reagiert deshalb mit einer Durchsage, die nicht belehrt, sondern erinnert. Es geht nicht um Kontrolle, sondern um ein besseres Miteinander in öffentlichen Räumen. Denn auch wenn Handylärm kein Gesetzesverstoß ist, ist er doch eine Frage des Anstands.

7. Was Fahrgäste über die Maßnahme denken

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Die neue Ansage sorgt für Gesprächsstoff – nicht nur im Netz, sondern auch in der Bahn selbst. Viele loben die Maßnahme und sehen sie als längst überfällig an. Andere halten sie für wirkungslos oder befürchten, dass sie ignoriert wird. Die Reaktionen sind gemischt, aber eines ist klar: Das Thema trifft einen Nerv.

Die meisten wünschen sich mehr Ruhe im öffentlichen Verkehr. Ob zur Arbeit, zur Schule oder einfach nur nach Hause – niemand möchte dabei unfreiwillig Podcasts, Musik oder Streitereien mithören. Selbst wenn nicht alle Fahrgäste ihr Verhalten sofort ändern: Die Ansage setzt ein wichtiges Signal für mehr Rücksichtnahme – und manchmal reicht schon das.

8. Kleine Geste, große Wirkung

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Was auf den ersten Blick wie eine kleine Veränderung wirkt, kann langfristig viel bewirken. Wiederholte Durchsagen bleiben im Ohr – und beeinflussen das Verhalten. Je öfter die Fahrgäste an Kopfhörer erinnert werden, desto eher integrieren sie das in ihren Alltag. Verhalten kann durch sanfte Impulse verändert werden.

Manche Veränderungen beginnen nicht mit Strafen, sondern mit einer freundlichen Bitte. Genau das ist der Ansatz der MVG: Bewusstsein schaffen, nicht schimpfen. Und wer weiß – vielleicht sorgt diese eine Durchsage irgendwann dafür, dass mehr Menschen leise genießen, was sie hören wollen, und andere dabei einfach ihre Ruhe haben.

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