
In Köln steht eine grundlegende Veränderung der Spielplätze an – oder zumindest war das geplant. Die Stadtverwaltung möchte die bekannten „Spielplätze“ in Zukunft anders benennen. Statt des klassischen Begriffs soll eine neue, modernere Bezeichnung zum Einsatz kommen, die nicht nur das Spielen, sondern auch andere Aktivitäten in den Fokus rückt.
Dieses Vorhaben soll nicht nur die Beschilderung betreffen, sondern auch den Charakter der Flächen erweitern. Dabei spielen Bewegung, Begegnung und Aktion für Kinder und Jugendliche eine zentrale Rolle. Die Frage, die sich stellt: Wie reagieren die Bürgerinnen und Bürger auf diesen Vorschlag? Und welche Auswirkungen hat das auf das Stadtbild? Doch das ist nur der Anfang.
1. Warum die Umbenennung geplant ist

Die Stadtverwaltung Köln verfolgt mit der Umbenennung das Ziel, das Angebot auf den Spielplätzen zu erweitern und differenzierter darzustellen. Die Flächen sollen künftig nicht nur Orte zum Spielen sein, sondern multifunktionale Spiel-, Bewegungs- und Aktionsflächen für verschiedene Altersgruppen.
Damit möchte man den sozialen und bewegungstechnischen Bedürfnissen von Kindern und Jugendlichen besser gerecht werden. Auch die Rolle als Begegnungsort wird hervorgehoben – ein Ort, an dem sich junge Menschen treffen, austauschen und aktiv sein können. Dieses moderne Verständnis soll sich auch in der neuen Beschilderung widerspiegeln. Doch wie kommt dieser Vorschlag an?
2. Die geplanten neuen Schilder

Für die neuen „Spiel- und Aktionsflächen“ sind rund 700 Schilder mit neuen Piktogrammen vorgesehen. Diese zeigen nicht nur spielende Kinder, sondern auch Jugendliche beim Skaten oder beim Ballspielen. Ziel ist es, das breite Spektrum an Aktivitäten sichtbar zu machen und damit das Image der Flächen zu verändern.
Die Schilder sollten ab Herbst 2025 an allen neuen und sanierten Anlagen montiert werden. Die Verwaltung betont, dass die bisherigen Schilder dem Anspruch nicht mehr gerecht werden, da sie zu eng gefasst seien. Doch obwohl die Umsetzung technisch geplant ist, gibt es noch Überraschungen, die das Projekt betreffen.
3. Das „Machtwort“ der Oberbürgermeisterin

Plötzlich gab es eine überraschende Kehrtwende: Oberbürgermeisterin Henriette Reker meldete sich zu Wort und kritisierte die Umbenennung scharf. Sie bezeichnete den Begriff „Spielplatz“ als klar und verständlich und äußerte kein Verständnis dafür, dass die Verwaltung sich mit der Änderung der Schilder beschäftigt – vor dem Hintergrund anderer städtischer Herausforderungen.
Die Oberbürgermeisterin betonte, dass eine so grundlegende Änderung nicht von der Verwaltung, sondern vom Stadtrat beschlossen werden müsse. Damit steht das Projekt vor einer politischen Entscheidung, die alles verändern kann. Diese Entwicklung wirft viele Fragen auf – wie wird der Stadtrat entscheiden?
4. Gründe für den Stopp und mögliche Folgen

Die Oberbürgermeisterin sieht in der Umbenennung einen unnötigen bürokratischen Aufwand und eine Ablenkung von wichtigeren Aufgaben. Zudem kritisiert sie, dass die Tragweite der Änderung offenbar nicht ausreichend bedacht wurde. Die ursprüngliche Idee, die Spielplätze moderner und inklusiver zu gestalten, steht nun auf dem Prüfstand.
Sollte der Rat der Stadt Köln der Oberbürgermeisterin folgen, bleiben die bekannten „Spielplätze“ erhalten, und die geplanten Schilder werden nicht umgesetzt. Für die Stadt bedeutet das nicht nur eine politische Diskussion, sondern auch ein Signal, wie wichtig traditionelle Begriffe für das öffentliche Leben sind.