Kein Trinkgeld! – stattdessen eine üble Überraschung

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Es gibt Berufe, da hat man am Feierabend mehr zu erzählen als die Mitmenschen, die täglich im Büro sitzen. Der Job als Kellner zählt dazu. Jeden Tag begegnet man unter großem Stress vielen Menschen. Schlechte Bezahlung, unregelmäßige Arbeitszeiten und unhöfliche Gäste sind die negativen Seiten dieses Berufs. Durch Trinkgeld kann man sich jedoch eine Portion Extrageld verdienen.

Armando jobbte in Patsy’s Pizzeria und ließ sich jedes Mal überraschen, wenn er das Lederetui mit der Rechnung aufklappte. Eines Tages fand er darin anstelle von Trinkgeld eine unfreundliche Notiz. Während er sich ärgerte und den Tisch abräumte, entdeckte er etwas wirklich Unglaubliches.

1. Patsy’s Pizzeria

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Armando Markaj arbeitete in Patsy`s Pizzeria in New York im Stadtteil Harlem. Ein beliebtes Restaurant, das bekannt war und ist für seine großen Pizzen. Der 27- jährige Mann steckte noch mitten in seinem Studium der Medizin und war auf diesen Verdienst angewiesen. Die Lebenshaltungskosten in der Stadt der Wolkenkratzer sind schließlich ziemlich hoch.

Der junge Mann versuchte das Beste daraus zu machen und arbeitete flink und stets mit einem Lächeln auf dem Gesicht. Höflichkeit und eine zuvorkommende Art, waren der beste Weg um Trinkgeld zu erhalten. Eine unhöfliche Frau, die er bedienen musste, machte ihm jedoch das Leben schwer.

2. Die Fotowand

Der Besitzer des italienischen Restaurants hieß Frank Brinja. Er war stolz, dass sich seine Pizzeria zu einem der beliebtesten Lokale in Harlem entwickelt hatte. Die Wände waren geschmückt mit Fotos von bekannten und weniger bekannten Gästen. Der Italiener war sowohl seinen Gästen, als auch seinen Mitarbeitern dankbar, denn ihnen schuldete er seinen Erfolg.

An einem Samstag waren wie üblich alle Tische belegt und Armando hatte alle Hände voll zu tun. An einem Ecktisch saßen eine ältere Frau und ihre Tochter. Beide starrten unaufhörlich die Fotos an der Wand an. Als erfahrener Kellner vermutete Armando gleich, dass ihm die beiden Gäste Ärger einbringen würden. Er sollte Recht behalten.

3. Eine provozierende Frage

Freundlich fragte Armando die beiden Frauen nach ihrer Bestellung. Die Dame orderten zwei Pizzastücke. Soweit war alles ganz normal, doch dann blickte ihm die ältere Frau ins Gesicht und fragte ihn harsch : „Weshalb sind an dieser Wand so wenig Fotos von Frauen?“ Die Frage war in einem Ton gestellt, der boshaft, empört und provozierend klang.

Obwohl Armando normalerweise nicht auf den Mund gefallen war, brachte ihn die unverschämte Art der Dame aus der Fassung. Er wusste nicht, was er antworten sollte und versuchte sich zu sammeln. Die Frau wartete und tippelte dabei nervös mit den Fingerspitzen auf die Tischplatte. Dummerweise machte der junge Kellner nun einen Scherz.

4. Eine unangebrachte Antwort

Armado lächelte nervös und stammelte als Antwort: „Frauen mögen wohl nicht soviel Pizza“. Unangebrachter Weise lachte er nach seiner eigenen Bemerkung. Dem Gesichtsausdruck der Frauen nach zu urteilen, fanden sie seinen Scherz überhaupt nicht komisch. Die ältere der beiden blickte Armando empört und verächtlich ins Gesicht.

Dem Kellner war klar, dass er es sich mit dieser Kundschaft verscherzt hatte. Allerdings hatte er keine Zeit darüber nachzudenken. Der Laden war voll und er musste an den Tresen und die Essensbestellung aufgeben. Zudem war Armando Profi und er würde versuchte den Fauxpas mit Freundlichkeit auszubügeln. Wenn man Trinkgeld erwartet, kann man sich keine Unhöflichkeiten leisten.

5. Sie verließen das Lokal wortlos

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Armado war die übrige Zeit zuvorkommend und aufmerksam. Seine Bemerkung war ihm inzwischen mehr als unangenehm, aber im Eifer des Gefechts kam so etwas nun einmal vor. Er brachte den beiden Frauen das Essen umgehend, bot Kaffee und Dessert an und auch die Rechnung brachte er umgehend. Er legte den beiden die Ledermappe mit der Rechnung hin und wandte sich anderen Gästen zu.

Er erwartete kein großes Trinkgeld als er zum Tisch der Damen zurückkam. Die Frauen waren bereits gegangen und er wagte es nur zu hoffen, dass sie die geforderte Summe in die Mappe gelegt hatten. Als er hineinsah war Armado entsetzt.

5. Eine freche Nachricht und ein geheimnisvolles Kuvert

In der Ledermappe war kein Trinkgeld enthalten, dafür aber ein Stück Papier mit der Notiz: „Frauen mögen nicht soviel Trinkgeld“. Dem erfahrenen Kellner verschlug es die Sprache. Er nahm die Mappe an sich und räumte die Teller ab.

In diesem Moment sah Armando ein großes weißes Briefkuvert unter einer Serviette auf dem Tisch der beiden Damen liegen.Citybank“ war als Logo auf den Umschlag gedruckt. Es muss sich um etwas Wichtiges handeln, schoss es Armando durch den Kopf. Mit dem Kuvert in der Hand eilte er auf die Straße, doch von den beiden Frauen war nichts mehr zu sehen.

6. Ein wertvoller Scheck

Da Armado die Frauen nicht mehr sah und nicht wusste, wo er nach ihnen suchen sollte ging er mit dem Umschlag zurück in die Pizzeria. Mit dem Gedanken, vielleicht steht der Name einer der Frauen in dem Kuvert, öffnete er ihn. Im Umschlag fand der Kellner einen Scheck. Bei der Höhe der Summe, die darauf stand, konnte er nur staunen.

423,987 Dollar! So einen großen Geldbetrag hatte er noch nie in den Händen. Was sollte er tun? Den Scheck in die Tonne werfen, um der zickigen Dame eine Lektion zu erteilen? Ihn selbst einlösen? Beide Möglichkeiten erschienen Amado ziemlich mies. So ein übler Typ wollte er nicht sein. Doch was war zu tun?

7. Der Boss soll helfen

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Armandio wollte sich verhalten wie ein ehrenwerter Mann, also übergab er zunächst den Scheck seinem Boss Frank Brinja. Gemeinsam überlegten die Männer, was zu tun war. Normalerweise hatten sie eine Fundkiste im für liegen gebliebene Sachen, doch eine halbe Million Dollar konnten sie schlecht dort hineinlegen.

Frank untersuchte deshalb den Scheck nach einem Namen. Karen Vincour stand auf dem Papier, das konnte gut der Name der älteren Dame sein. Die Nachforschungen nach einer Adresse blieben jedoch erfolglos. Wahrscheinlich war die Dame ohnehin schon auf dem Weg ins Restaurant, um das Ding abzuholen, dieser Gedanke beruhigte die Männer. Doch Karen wusste nicht, wo sie den Scheck liegen gelassen hatte. Die alte Dame suchte unterdessen verzweifelt.

8. Die verzweifelte Suche nach dem Scheck

Zunächst durchsuchten Karen und ihre Tochter ihr Zuhause. Als sie den Scheck nicht fanden, versuchten sie nachzuvollziehen, wo sie an diesem Tag gewesen waren. Als Erstes rief die Dame in einem Café gegenüber der Pizzeria an. Dort hatte sie mit ihrer Tochter am Morgen einen Kaffee getrunken.

Nachdem die Kellnerin nichts von einem Scheck gewusst hatte, geriet Karen in Panik. Patsy’s war nun die letzte Möglichkeit, die ihr einfiel, wo sie den Scheck hat liegenlassen können. Die Dame rief in der Pizzeria an, doch der Mitarbeiter am Telefon wusste von nichts. Mrs. Vincour schnürte es die Kehle zu. Unter Punkt 9 erfahren Sie, was für Karen auf dem Spiel stand.

9. Obdachlos und verzweifelt

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Karens hatte ihre Wohnung verkauft und dafür diesen Scheck erhalten. Mit dem Geld wollte sie ein Häuschen anzahlen. Ihr ganzes Hab und Gut war mit dem Scheck verloren. Karens gesamte Ersparnisse waren damit weg. Sie rief die Bank an, um den Scheck sperren zu lassen. Die Antwort, die sie bekam, zog ihr jedoch den Boden unter den Füßen weg.

Erst in drei Monaten könne man den Scheck sperren lassen. Im Moment konnte derjenige, der ihn hatte jederzeit einlösen. Nun war Karen Vincour nicht nur dem Herzinfarkt nahe, sie war obdachlos. Sie schlief bei ihrer Tochter auf dem Sofa und wusste nicht mehr ein, noch aus. In der Pizzeria war Frank jedoch zwischenzeitlich auf eine gute Idee gekommen.

10. Hilfe vom Radio

Frank rief beim Radio an. Stellen Sie sich vor, es hat funktioniert. Karen war sofort auf den Beinen, als sie hörte wie der Moderator den Vorfall schilderte. Innerhalb von einer halben Stunde war sie in der Pizzeria. Als Erstes traf sie auf Armando, den Kellner, den sie sehr unhöflich behandelt hatte. Es war sichtbar, dass diese Begegnung die ältere Dame beschämte.

Frank überreichte Karen den Scheck. Ihre Erleichterung war unendlich groß und im Rausche ihrer Gefühle entschuldigte sie sich 1000 Mal bei Armando. Sie bot dem jungen Mann einen großzügigen Finderlohn an, den dieser jedoch ablehnte. Er wolle sich einfach nur gut fühlen mit seinen Gästen, sagte der junge Kellner gegenüber einem Reporter. Und wissen Sie was Frank und Armando dann taten?

11. Ein Platz an der Fotowand

Armando und Karen aßen gemeinsam Pizza. Der junge Kellner erzählte der älteren Dame von den stressigen Samstagen, und wie leid ihm sein Fauxpas täte. Frank führte die Lady durchs Lokal und erzählte ihr Geschichten zu den Fotos an den Wänden. Er zeigte ihr auch Bilder von Frauen, die hier hingen und die Karen völlig übersehen hatte.

Da waren Fotos von Fernsehmoderatorinnen, Schauspielerinnen und auch eines von seiner Mutter. Nun war Karen noch mehr beschämt, aber auch gerührt. Frank fotografierte Karen und bot ihr einen Platz an der Fotowand an. Auf diese Weise fand die Geschichte ein rundherum glückliches Ende. Armandos gutes Herz war die Ursache dafür.