Herzenssache auf vier Hufen: Peine sucht ein Zuhause für kranke Pferde

Bild: New Africa / Shutterstock.com

Drei Pferde, ein Schicksal – und die Hoffnung auf einen Neuanfang. Im Landkreis Peine warten aktuell mehrere Tiere auf Menschen, die ihnen mit Erfahrung, Geduld und Herz begegnen. Alle drei Pferde wurden aus schlechter Haltung befreit und befinden sich nun in der Obhut des Veterinäramts.

Ihre gesundheitlichen Einschränkungen machen sie besonders schutzbedürftig, doch auch liebenswert und dankbar. Wer sich für eines – oder mehrere – der Tiere entscheidet, übernimmt Verantwortung, schenkt aber auch Sicherheit, Zuwendung und eine zweite Chance. Besonders berührend: Zwei von ihnen sind ein eingespieltes Team, das am liebsten gemeinsam vermittelt werden möchte.

1. Drei Pferde, eine Mission

Bild: Kelley Varisco / Shutterstock.com

Aktuell befinden sich drei ältere Pferde in der Obhut des Veterinäramts Peine. Alle wurden beschlagnahmt, nachdem Hinweise auf mangelhafte Haltung laut wurden. Seitdem kümmern sich Tierärzte und Tierschützer um ihre Genesung und ihr Wohlergehen. Jetzt soll der nächste Schritt folgen: ein dauerhaftes Zuhause, das ihnen Stabilität und Ruhe gibt.

Dabei handelt es sich um einen Hengst, eine Stute und ein Pony – alle in fortgeschrittenem Alter, aber mit individuellem Charakter und besonderen Bedürfnissen. Für die Vermittlung ist Erfahrung im Umgang mit Pferden Voraussetzung, denn die gesundheitlichen Einschränkungen der Tiere verlangen Aufmerksamkeit und Verständnis. Wer diese Herausforderung annimmt, tut nicht nur Gutes – er bekommt treue Gefährten zurück.

2. Der Hengst mit Ataxie und Herz

Bild: Alena Menshikova / Shutterstock.com

Der 26-jährige Andalusier ist mit rund 1,50 Metern ein stattlicher, aber sensibler Hengst. Aufgrund seiner Ataxie fällt es ihm manchmal schwer, das Gleichgewicht zu halten – vor allem in Stresssituationen. Zusätzlich leidet er an einer chronischen Bronchitis, die regelmäßig mit Medikamenten behandelt werden muss. Glücklicherweise nimmt er diese meist problemlos ein.

Trotz seiner Einschränkungen ist der Hengst im Alltag ruhig und unkompliziert – ein liebenswerter Charakter, der einfühlsame Menschen braucht. Seine künftigen Besitzer sollten in der Lage sein, mit medizinischen Besonderheiten umzugehen, gleichzeitig aber auch genug Zeit und Raum für Ruhe bieten. Wer ihm Vertrauen schenkt, wird mit einem sanften und lernfreudigen Partner belohnt.

3. Die fürsorgliche Stute

Bild: Tungalag Balzhirova / Shutterstock.com

Die 19-jährige Hannoveraner Stute hat sich nicht nur selbst tapfer durch ihre Krankheiten gekämpft – sie zeigt auch erstaunliche soziale Intelligenz und Fürsorge. Sie leidet an einer einseitigen Kehlkopflähmung, was bedeutet, dass sie kein Heu fressen darf. Hinzu kommt eine chronische Bindehautentzündung, die regelmäßig gepflegt werden muss.

Trotzdem übernimmt sie die Rolle einer Helferin, denn sie begleitet das halbblinde Pony fürsorglich durch den Alltag. Besonders bei Dunkelheit oder der Suche nach dem Futtertrog steht sie ihm zur Seite. Sie ist nicht nur eine starke Persönlichkeit, sondern auch ein wertvoller Sozialpartner. Ein Leben ohne ihr Pony scheint für sie unvorstellbar – eine gemeinsame Vermittlung wäre daher ideal.

4. Das halbblinde Pony

Bild: https://lmy.de/nUvhM / Landkreis Peine

Das wohl berührendste Mitglied der kleinen Herde ist das 27-jährige Pony, das fast vollständig erblindet ist. Dennoch zeigt es sich anpassungsfähig und lebensfroh, besonders wenn es sich in vertrauter Umgebung befindet. In neuer Umgebung benötigt es etwas mehr Unterstützung – hier spielt die Nähe zur Stute eine große Rolle.

Mit etwas Orientierungshilfe kommt das Pony erstaunlich gut zurecht. Es braucht keine Mitleidstour, sondern ein stabiles Umfeld, das auf seine speziellen Bedürfnisse Rücksicht nimmt. Dank der Fürsorge seiner Stutenfreundin zeigt es keine Angst, sondern Neugier – und ist damit das beste Beispiel dafür, wie Vertrauen Behinderung überwindet.

5. Eine außergewöhnliche Freundschaft

Bild: BearFotos / Shutterstock.com

Besonders bewegend ist die enge Bindung zwischen der Stute und dem Pony. Sie bilden ein Team, das sich perfekt ergänzt: Die Stute sieht, wo das Pony nicht mehr sieht – und das Pony schenkt ihr Ausgeglichenheit. Im Tierheim heißt es liebevoll: „Sie betreut ihn vorbildlich.“

Diese Partnerschaft zeigt, wie emotional intelligent Tiere sein können. Die Trennung der beiden sollte deshalb möglichst vermieden werden. Ein gemeinsames Zuhause wäre nicht nur wünschenswert, sondern im besten Fall auch heilend – für beide Tiere, aber auch für die Menschen, die sie aufnehmen.

6. Wer kann helfen?

Bild: Marian Weyo / Shutterstock.com

Gesucht werden Menschen mit Pferdeerfahrung, idealerweise mit Platz und Geduld für ältere Tiere mit gesundheitlichen Einschränkungen. Wichtig ist nicht nur Wissen, sondern auch Verantwortungsbewusstsein und Einfühlungsvermögen. Die Tiere brauchen keine sportlichen Herausforderungen mehr – sie suchen Geborgenheit und Pflege.

Der Landkreis Peine steht Interessenten beratend zur Seite und unterstützt bei der Vermittlung. Wer ernsthaft interessiert ist, erhält umfassende Informationen zum Gesundheitszustand, zur Pflege und zur bisherigen Entwicklung der Tiere. Ein gutes Zuhause ist jetzt wichtiger als alles andere – für ein würdevolles Leben im Alter.

7. Ein zweiter Frühling für geschundene Seelen

Bild: BearFotos / Shutterstock.com

Die Pferde haben in ihrem Leben nicht immer Gutes erfahren, doch sie haben nie das Vertrauen in den Menschen verloren. Umso wichtiger ist es, ihnen nun zu zeigen, dass ein liebevoller Neuanfang möglich ist. Mit der richtigen Umgebung, liebevoller Betreuung und medizinischer Begleitung können sie ihre verbleibenden Jahre genießen.

Jedes Tier hat eine zweite Chance verdient, und diese drei Pferde ganz besonders. Sie haben viel erlebt, aber noch mehr zu geben – an Liebe, Vertrauen und stiller Treue. Wer ihnen begegnet, wird schnell merken: Diese Tiere sind Seelengefährten, die man nicht vergisst.

8. Jetzt zählt jede Entscheidung

Bild: PeopleImages.com – Yuri A / Shutterstock.com

Die Zeit drängt. Je schneller ein geeignetes Zuhause gefunden wird, desto besser für die Tiere. Langfristiger Verbleib in tierärztlicher Obhut ist keine Lösung – es fehlt an Platz, Zeit und Individualbetreuung. Wer sich angesprochen fühlt, sollte jetzt handeln.

Diese drei Pferde suchen nicht irgendeinen Stall – sie suchen ein Zuhause. Eines, das sie so nimmt, wie sie sind: alt, gebrechlich, aber voller Seele. Vielleicht verändert sich durch sie nicht die ganze Welt – aber für die Tiere verändert sich alles. Und das ist Grund genug, nicht wegzuschauen.

Interessant: Haben Sie jemals von der "Dritten Hand" gehört?

Im Jahr 2003 entwickelten Forscher eine Roboterhand, die als "Dritte Hand" agiert und von Gehirnsignalen gesteuert werden kann, um Menschen mit Behinderungen zu helfen. Diese Technologie könnte das Leben vieler Menschen verbessern, indem sie ihnen mehr Unabhängigkeit und Bewegungsfreiheit ermöglicht. Die Forschung in diesem Bereich schreitet voran, und es ist möglich, dass solche Technologien in Zukunft noch weiter entwickelt und verfeinert werden, um noch mehr Funktionen zu bieten.