Heimatfilm-Legende verstorben – großer Verlust für die Filmwelt

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Sie gehörte zu jenen Gesichtern, die Generationen geprägt haben – mit Charme, Stimme und zeitloser Präsenz. Jahrzehntelang war sie Teil großer Filmklassiker, stand mit Legenden der deutschsprachigen Unterhaltung vor der Kamera und berührte Millionen.

Nun ist eine dieser Ikonen von uns gegangen. Die Nachricht ihres Todes sorgt nicht nur bei ihren Fans für tiefe Trauer, sondern weckt Erinnerungen an eine Filmzeit voller Musik, Leichtigkeit und großer Gefühle.

1. Ein Leben für die Bühne

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Schon früh zog es sie zur darstellenden Kunst – erst ans Konservatorium in Wien, dann auf renommierte Theaterbühnen in Deutschland und Österreich. Dort zeigte sie ihr ganzes Talent: humorvoll, musikalisch, authentisch.

Was als Theaterkarriere begann, wurde bald vom Film entdeckt. Die Nachkriegszeit sehnte sich nach heiteren Geschichten, und genau das verkörperte sie wie kaum eine andere. Ihre Rollen waren lebensnah, charmant und dabei oft von einem leichten Augenzwinkern begleitet. Sie schenkte dem Publikum Hoffnung und Herzlichkeit – in einer Zeit, die beides dringend brauchte.

2. Legendäre Filmikone stirbt mit 97 Jahren

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Waltraut Haas ist tot – und mit ihr geht eine der letzten großen Persönlichkeiten des deutschsprachigen Unterhaltungsfilms der Nachkriegszeit. Die österreichische Schauspielerin prägte mit Charme, Stimme und Leinwandpräsenz ein ganzes Genre.

Ob an der Seite von Peter Alexander, Heinz Rühmann oder Paul Hörbiger – Haas spielte in Klassikern, die bis heute Kultstatus genießen. Nun ist sie im Alter von 97 Jahren verstorben, wie ihr Management bestätigte. Sie war das „Wiener Mädl“ der Herzen – und eine Frau, die sich ihren Platz in der Filmgeschichte verdient hat.

3. Der Durchbruch mit „Mariandl“

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Ihr Leinwanddebüt feierte Haas 1947 im Heimatfilm „Der Hofrat Geiger“, wo sie als singendes Mariandl das Publikum verzauberte. Der Film wurde zum Kassenschlager und machte sie über Nacht berühmt.

An der Seite von Paul Hörbiger und Hans Moser wurde sie zur Idealbesetzung des fröhlich-herzlichen Wiener Mädchens, das mit ihrer Natürlichkeit begeisterte. Diese Rolle prägte ihr Image und öffnete ihr die Tür zu zahlreichen weiteren Heimatfilm-Produktionen. Ihr unverwechselbarer Charme traf den Zeitgeist der Nachkriegsjahre, als die Menschen nach Leichtigkeit und Harmonie suchten.

4. An Peter Alexanders Seite – der berühmte Kuss

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Unvergessen bleibt Haas’ Rolle in der Operettenverfilmung „Im weißen Rössl“ (1960) mit Peter Alexander. Eine Szene aus dem Dreh ist legendär: Ein Kuss zwischen den beiden Hauptfiguren – doch Alexander zögerte zunächst, wie sich Haas später erinnerte.

Erst als dessen Ehefrau das Set verließ, konnte er sich überwinden. Der doppelte Kuss sei dann umso leidenschaftlicher ausgefallen. Die Anekdote zeigt die charmante Professionalität Haas’, die mit Witz und Anmut auch heikle Drehsituationen meisterte.

5. Mit Heinz Rühmann im Kino-Hit

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In „Wenn der Vater mit dem Sohne“ (1955) spielte Waltraut Haas an der Seite von Heinz Rühmann – eine weitere Sternstunde ihrer Karriere. Der Film erzählt eine rührende Vater-Sohn-Geschichte mit komischen und tragischen Momenten. Haas überzeugte als liebevolle Begleiterin und zeigte, dass sie mehr konnte als Heiterkeit und Gesang.

Ihre emotionale Tiefe verlieh ihren Figuren Charakter, auch in dramatischeren Szenen. Mit dieser Vielseitigkeit blieb sie dem Publikum über Jahrzehnte hinweg präsent.

6. Eine Karriere mit über 70 Filmen

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Waltraut Haas drehte über sieben Jahrzehnte lang Filme – insgesamt rund 70 Produktionen. Titel wie „Keine Angst Liebling, ich paß schon auf“ oder „Gruß und Kuss aus der Wachau“ spiegeln ihre Filmwelt wider: Humor, Romantik, ein bisschen Sehnsucht.

In einer Zeit politischer und gesellschaftlicher Umbrüche schenkte sie vielen Zuschauern ein Stück Normalität und Wohlfühlkino. Auch auf der Bühne war sie regelmäßig zu sehen, unter anderem am Titania-Palast in Berlin und dem Deutschen Theater in München.

7. Hans Moser – der frühe Mentor

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Ein besonderer Wegbegleiter war der legendäre Schauspieler Hans Moser, der ihr bereits in den frühen Jahren zur Seite stand. Er spielte im „Hofrat Geiger“ mit ihr und unterstützte sie beim Einstieg ins Filmgeschäft. Haas selbst schrieb diesem Einfluss große Bedeutung zu.

Moser erkannte ihr Talent früh und war maßgeblich daran beteiligt, dass sie sich im Filmgeschäft etablieren konnte. Ihre Verbindung zu ihm war auch ein Symbol für die enge Verflechtung der österreichischen Schauspiel-Elite jener Zeit.

8. Späte Jahre, letztes Buch, letzter Film

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Auch im hohen Alter blieb Waltraut Haas aktiv. In ihrer Autobiografie „Jetzt sag ich’s“ (2018) schilderte sie mit viel Witz und Offenheit ihr bewegtes Leben. 2020 stand sie im TV-Film „Das Glück ist ein Vogerl“ noch einmal vor der Kamera – als stumme, aber eindrucksvolle Figur.

Dass sie selbst im Alter von 92 Jahren noch Rollen annahm, unterstreicht ihre tiefe Liebe zur Schauspielkunst. Sie blieb bis zuletzt präsent – auf der Bühne, auf dem Bildschirm, in den Herzen der Fans.

9. Fazit: Eine Ikone nimmt Abschied

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Mit Waltraut Haas verliert die deutschsprachige Filmwelt eine ihrer letzten großen Diven. Ihre Rollen stehen für eine Ära, die geprägt war von Herz, Humor und Heimatgefühl. Als Mariandl wurde sie berühmt, als Film- und Theaterdarstellerin gefeiert – doch vor allem war sie eine Frau mit Ausstrahlung und Charakter.

Ihr Tod ist ein stiller Abschied, doch ihr Werk wird weiterleben. In Filmen, Erinnerungen – und in der Zuneigung eines Publikums, das sie nie vergessen wird.

Interessant: Wie viele Knochen hat ein Baby im Vergleich zu einem Erwachsenen?

Babys werden mit etwa 300 Knochen geboren, während Erwachsene nur 206 Knochen haben. Viele der Knochen eines Babys verschmelzen im Laufe der Zeit zu größeren, stabileren Strukturen. Dieser Prozess beginnt kurz nach der Geburt und setzt sich bis ins junge Erwachsenenalter fort. Das Verschmelzen der Knochen hilft dabei, den Körper zu stabilisieren und die Belastbarkeit zu erhöhen, was besonders wichtig ist, wenn Kinder wachsen und sich körperlich entwickeln.