Elf erstaunliche Fakten zur Kultserie „Die Munsters“

Der Titel „Die Munsters“ weckt bei vielen Serienfans Erinnerungen. Die Sitcom aus den 60er Jahren kombinierte die üblichen Themenschwerpunkte damaliger Fernsehserien mit einem gruseligen Ambiente. Das Porträt einer gutbürgerlichen Familie der etwas anderen Art.

In zwei Staffeln mit insgesamt 70 Folgen durften Zuschauer mit den Munsters waghalsige, lustige und herzerwärmende Momente erleben. Die Serie wurde in 15 Ländern ausgestrahlt und war die Basis für vier Filme, eine animierte Serie und mehrere Comichefte.

Jedes Jahr an Halloween suchen Gruselfans nach passenden Filmen und Serien für den Tag des Grauens. Grund genug, einen Blick zurück auf die Erfolgsgeschichte von „Die Munsters“ zu werfen.

1. Eine ganz normale Familie

In den 60er Jahren handelten viele Sitcoms aus den USA vom Alltag einer normalen amerikanischen Durchschnittsfamilie. Die Kernelemente waren der hart arbeitende Vater, die fürsorgliche Mutter, der freche Nachwuchs und der schrullige aber liebenswürdige entfernte Verwandte.

Dieser Formel folgte auch die Serie „Die Munsters“. Herman Munster ist das Familienoberhaupt und ein sanfter Riese, der durch seine tollpatschige Art regelmäßig für Trubel sorgt. Seine Frau Lily ist Hausfrau und kümmert sich aufopfernd um den gemeinsamen Sohn Eddie. Seine inoffizielle Aufgabe ist es, seinen Vater Herman und Opa Munster von Dummheiten abzuhalten. Letzterer ist ein verrückter Wissenschaftler und hält die Familie mit haarsträubenden Experimenten auf Trab.

2. Die Requisiten

Die Serie spielte hauptsächlich im Haus der Familie, was eine große Herausforderung für die Szenenbildner war. Ihre Aufgabe war es, das Leben und den Wohnraum der Munsters mit interessanten Details zu füllen.

Zu den bekanntesten Requisiten zählt der Munsterwagen, der auf einer verlängerten Ford-Model-T-Karosserie aufbaute. Der Drag-U-La, Opa Munsters Rennwagen, bestand zur Hälfte aus einem echten Sarg. George Barris, ein legendärer Auto-Modifizierer aus Los Angeles, übernahm den Bau der Sonderanfertigungen.

Für die Spezialeffekte und die detailreiche Dekoration von Opa Munsters Labor konnten die Produzenten Kenneth Strickfaden gewinnen. Seine Expertise basierte auf seiner Arbeit an dem Grusel-Klassiker „Frankenstein“ aus dem Jahr 1931.

3. Ein legendäres Haus

Das zweistöckige Haus der Munsters hat eine dunkle Fassade und liegt in der 1313 Mockingbird Lane in Mockingbird Heights, einem fiktiven Vorort in einem unbekannten Bundesstaat der USA.

Mehrere Haustiere füllen das Anwesen mit Leben. Der Drache Spotty ist für die Munsters das, was ein Hund für eine normale Familie ist. Hinzu kommen die Hauskatze Kitty, die Fledermaus Igor, Eddies Piranha Goldie, die Schlange Elmer und ein Rabe.

Die Munster-Villa kann bei einer Tour durch die Universal Studios in Hollywood besichtigt werden. Zwei eingefleischte Fans der Serie haben das Haus in Eigenregie nachgebaut. Es liegt im US-Bundesstaat Texas und ist jedes Jahr im Oktober der Veranstaltungsort einer ausgelassenen Halloween-Party.

4. Rivalität mit „Die Addams Family“

Der US-Fernsehsender CBS zeigte die erste Folge der Serie am 24. September 1964. Eine Woche zuvor hatte der konkurrierende Sender ABC die Ausstrahlung von „Die Addams Family“ gestartet. Beide Serien endeten im Mai 1966.

Durch ihre Ähnlichkeit vermuteten viele Zuschauer, eine Sitcom habe die andere kopiert. In Wirklichkeit waren die Serien unabhängig voneinander und zur gleichen Zeit entstanden.

Ihre Produktionsfirma Universal Television bescherte der Serie „Die Munsters“ einen entscheidenden Vorteil. Als Partner von Universal Studios durften die Produzenten alle bekannten Monster darstellen, an denen das Filmstudio die Rechte besaß. Das umfasste Frankenstein, Dracula und Wolfman. Die Produzenten von „Die Addams Family“ waren gezwungen, eigene Monster zu erfinden.

5. Kontroverse Themen

Die USA der 60er Jahre war konservativ. Film und Fernsehen passten sich an und bestimmte Themen waren tabu.

Die Serien dieser Zeit mussten familienfreundlich sein. Aus diesem Grund drehten die Regisseure „Die Munsters“ in schwarz-weiß, obwohl das Farbfernsehen schon erfunden war. Sie befürchteten, die grellen Farben der Kostüme könnten Kindern Angst machen.

Mehrere Folgen von „Die Munsters“ zeigten eine Unterhaltung zwischen Herman Munster und seiner Frau Lily im Ehebett. Obwohl weder der Dialog noch die Szene anstößig war, beschwerten sich zahlreiche Zuschauer beim zuständigen Sender CBS. Mit dem Blick in das Schlafzimmer eines Ehepaares ging die Sitcom einen Schritt, der 1964 als provokativ galt.

6. Fred Gwynne als Herman Munster

Herman Munster ist über zwei Meter groß, trägt Schuhgröße 58 und arbeitet im Beerdigungsinstitut „Gateman, Goodbury & Graves“. Dr. Frankenstein setzte ihn vor 150 Jahren aus mehreren Körperteilen zusammen.

Der Schauspieler hinter Herman war Fred Gwynne. Anfang der 60er Jahre machte er sich durch die Serie „Wagen 54, bitte melden“ einen Namen. Er spielte Herman sehr überzeugend und viele Besetzungschefs konnten sich Gwynne fortan in keiner anderen Rolle vorstellen, was zu einem Karriereknick führte.

In den späten Jahren seiner Karriere konnte er neue Erfolge verbuchen. Er ergatterte Rollen in Klassikern wie „Eine Verhängnisvolle Affäre“, „Friedhof der Kuscheltiere“ und „Schatten und Nebel“. Gwynne starb im Jahr 1993 an Pankreaskrebs.

7. Yvonne De Carlo als Lily Munster

Lily Munster ist Hausfrau und Mutter unternimmt aber wiederholt Versuche, eigenständig Geld zu verdienen. Sie setzt ihren Charme gekonnt ein und entpuppt sich in der Serie als das eigentliche Familienoberhaupt.

Gespielt wurde Lily Munster von Yvonne De Carlo. Ihren Durchbruch erlebte sie 1956 an der Seite von Charlton Heston im Monumentalfilm „Die Zehn Gebote“, in dem sie die Frau von Moses spielte. Im Verlauf ihrer Karriere arbeitete sie mit legendären Regisseuren und Darstellern wie Clark Gable, Sidney Poitier, John Wayne und Maureen O’Hara.

Hollywood würdigte sie mit zwei Sternen auf dem Walk of Fame für ihre Arbeit in Film und Fernsehen. De Carlo starb 2007 in Los Angeles.

8. Al Lewis als Opa

Opa Munster, der mit bürgerlichem Namen Graf Dracula heißt, schwärmt in der Serie von den „guten alten Zeiten“ in seiner Heimat Transsilvanien. Ansonsten ist er ein untypischer Großvater.

Al Lewis, der Opa Munster spielte, war studierter Kinderpsychologe. Ende der 40er Jahre widmete er sich dem Kabarett. In der Serie „Wagen 54, bitte melden“ spielte er an der Seite von Fred Gwynne, den er am Set von „Die Munsters“ wiedertraf.

Nach dem Ende der Serie eröffnete er ein italienisches Restaurant in Greenwich Village, einem Stadtteil von New York. Bis zu seinem Tod im Jahr 2006 war er politisch für die Grüne Partei aktiv.

9. Pat Priest als Marylin Munster

Marylin Munster ist die Nichte von Lily. Im Gegensatz zum Rest der Familie, entspricht ihr Erscheinungsbild dem Schönheitsideal der 60er Jahre. Familie Munster bemitleidet Marylin für ihr menschliches Aussehen.

In den ersten 13 Folgen der Serie wurde sie von Beverley Owen gespielt, bis diese von der Mitwirkung an der Sitcom zurücktrat. Ab Folge 14 übernahm Pat Priest die Rolle. Durch die Entscheidung gewannen die Produzenten eine exzellente Schauspielerin für die Serie und genossen gute Verbindungen zur Politik – Priest war die Tochter der damaligen Schatzmeisterin der USA.

Der letzte öffentliche Auftritt von Priest war eine Gastrolle im Munster-Film „Eine unheimliche Familie zum Schreien“ im Jahr 1995.

10. Butch Patrick als Eddie Munster

Der Sohn von Lily und Herman, Eddie Munster, geht in die fünfte Klasse. Er trägt einen Anzug und schläft in einem Sarg. Sein liebstes Haustier ist sein Piranha Goldie, den er in einem Goldfischglas hält.

Hinter der Rolle des Eddie Munster stand der Schauspieler Butch Patrick. Nach dem Ende der Serie konnte er seine Karriere erfolgreich als Kinderstar fortsetzen. Er ergatterte Rollen in 16 Filmen und spielte an der Seite von Judy Garland, Wayne Newton und Clint Eastwood. In den 70er Jahren zog er sich aus Hollywood zurück.

Heute lebt Butch Patrick im US-Bundesstaat Florida und betreut die offizielle Fan-Website der Serie.

11. Ein mögliches Wiedersehen

Die Serie „Die Munsters“ erhielt mehrere Verfilmungen. Der erste Film „Gespensterparty“ erschien im Jahr 1966. Es folgten „Die Rückkehr der Familie Frankenstein“, „Eine unheimliche Familie zum Schreien“ und „Munsters fröhliche Weihnachten“. Im Jahr 1988 versuchten die Produzenten mit einer Neuauflage der Serie an alte Erfolge anzuknüpfen.

Eine zweite Neuauflage von NBC in Zusammenarbeit mit Bryan Fuller war 2010 im Gespräch. Der Sender strahlte den Piloten an Halloween 2012 aus und beendete im Anschluss die Arbeit an dem Projekt.

Seth Meyers, US-amerikanischer Komiker und Talk-Show-Host, kündigte 2017 Pläne für eine dritte Neuauflage an. Fans der Munsters dürfen also auf ein baldiges Wiedersehen mit der schrägen Familie hoffen.