Ein Fischerteam macht eine sensationelle Entdeckung auf einem Eisberg

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Vor der Küste von Labrador, Kanada arbeitete Tag für Tag ein erfahrenes Team aus Krabbenfischern in den eisigen Gewässern des Nordatlantiks um den Tagesfang einzufahren. Cliff und Alan Russel sowie Mallory Harrigan haben hier schon oft den Tücken des wilden und kalten Meeres getrotzte.

An diesem Tag sollte jedoch etwa vollkommen unerwartetes passieren. Auf einem Eisberg in der Nähe entdeckte das Trio eine seltsame Kreatur. Diese sah einsam und erfroren aus, und war den hungrigen Möwen ausgesetzt. Selbstlos entschieden sie sich, der Kreatur zu helfen. Sie konnten noch nicht ahnen, welch große Überraschung hier auf sie wartete.

1. Der Tag begann wie jeder andere auch

Bild: malloryharrigan90 / Instagram

Bis zu diesem Augenblick war der Tag sehr gut gelaufen. Dieser Zwischenfall passte dennoch nicht in den knappen Zeitplan. Es war aber nicht unüblich, dass etwas dazwischenkam. Eine ungewöhnlich große Menge Eis hinderte das Team daran, schnell an den Eisberg zu gelangen. Wie jeden Tag segelten das Trio mit ihrem Schiff namens „The Northern Swan“ in Richtung der Siedlung Pinsent´s Arm.

Hier sollte wie gewöhnlich ein Tankstopp aufgelegt werden. Auf dem Weg hierhin wurde aus einem gewöhnlichen Tag ein außergewöhnlicher. Vier Meilen vor der Küste viel den Fischern der auffällige Eisberg ins Auge. Dieser hatte die Gestalt eines Pilzes, und darauf schien irgendeine hilflose Kreatur gestrandet sein.

2. Eine seltsame Kreatur auf einem Eisberg

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Die Kreatur trieb auf dem Eisberg ins Meer hinaus. Zuerst dachten die Fischer an einen Seehund. Aber ein Seehund wäre einfach in das Wasser getaucht und in Sicherheit geschwommen. Es musste also ein anderes Wesen sein. Die Crew verschwendete keine Zeit und machte sich an die Arbeit. Sie waren sich den zu erwartenden Widrigkeiten bewusst.

Natürlich waren die erfahrenen Krabbenfischer dieser schwierigen Aufgabe gewachsen. Die Rettungsmission würde alles andere als einfach werden. Frei schwimmende Eisberge können schnell zu einer großen Gefahr werden. Jedem ist das Schicksal der „Titanic“ bekannt. Die geformten Strukturen sind meist sehr instabil. Größere und schwere Eisstücke können unerwartet abbrechen und ins Wasser stürzen.

3. Zahlreiche Eisberge in diesen Gewässern

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In den Gewässern vor der Küste der kanadischen Provinz Neufundland und Labrador schwimmen zahlreiche Eisberge. Interessanterweise stammt nur ein kleiner Teil davon auch aus der kanadischen Arktis. Tatsächlich sollen es nur 10 % sein, der Rest kommt von Grönlands Gletschern. Die hier lebenden Menschen haben sich die vielen Eisberge zum Nutzen gemacht.

Das Wasser aus den Eisbergen kann getrunken werden und wird bei der Produktion von alkoholischen Getränken wie Wodka, Gin oder Bier verwendet. Im April 2017 sorge hier ein Eisberg für großes Aufsehen. Seine Struktur war atemberaubend. Er war vom Ufer der kleinen Siedlung Ferryland aus zu sehen. Der Bürgermeister bestätigte, noch nie so ein großes Exemplar gesehen zu haben.

4. Ein Eisberg wurde zu einer Sensation

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Dieser Eisberg war mit einer Höhe von 150 Fuß (ca. 46 m) eine riesen Sensation. Die Menschen aus dem Umland kamen alle nach Ferryland, um ihn zu betrachten. Bilder des Eisberges wurden in den sozialen Netzwerken veröffentlicht und sorgten für große Aufmerksamkeit. Die kleine Stadt war auf einmal weltberühmt. In 2017 driften viele Eisberge in die nördlichen Ausläufer des Atlantiks. Experten nannten hierfür zwei Gründe.

Zum einen waren hierfür ungewöhnlich starke Stürme und Windrichtungen, zum anderen die globale Erderwähnung hierfür verantwortlich. So kamen die gigantischen Eisberge von den Gletschern Grönlands bis hier her. Jeder einzelne Eisberg ist dank der Struktur, Farbtupfern, eingefrorener Felsbrocken oder Tunnel einzigartig und faszinierend.

5. Ein kleiner Polarfuchs war auf den Eisberg gefangen

Bild: Alan Russell / Facebook

Sogar Kreaturen wurden schon in schwimmenden Eisbergen gefangen und konserviert. Ein Eisberg ist also immer auch mit großen Überraschungen verbunden. Die Krabbenfischer waren dennoch schockiert, als sie sich dem Tier näherten. Eigentlich dachten sie an ein Robbenbaby, aber auf dem Eisberg war ein ganz anderes Wesen gefangen.

Bei der Kreatur handelte es sich um keinen Meeresbewohner. Solch ein Tier war so weit vor der Küste nicht zu erwarten. Tatsächlich fand die Crew an Bord der „Northern Swan“ einen kleinen Polarfuchs. Eigentlich leben diese Tiere in Höhlen. Nun stellte sich natürlich die Frage, wie das Tier auf den Eisberg gelangt ist.

6. Polarwüchse sind besonders widerstandsfähige Tiere

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Wahrscheinlich hat der Polarfuchs seine Höhle für die Nahrungssuche verlassen. Bei dem Versuch einen Fisch zu fangen hat er sich weit auf das Eis begeben. Dieses ist dann schließlich abgebrochen und auf das offene Meer hinaus gedriftet. Polarfüchse sind sehr widerstandsfähige Wesen. Sie haben sich gut an die rauen Bedingungen der Arktis angepasst.

Dank der kleinen Ohren, der pelzigen Pfoten und der kleinen Schnauzen können sie auch bei extremen Minusgraden überleben. Dennoch war der Polarfuchs in einer großen Notsituation. Er war bereits abgemagert und drohte zu erfrieren. Die Krabbenfischer zögerten einen Moment, schließlich sind Polarfüchse wilde Tiere. Niemand konnte vorhersagen, wie das Tier auf die drei Fischer reagieren würde.

7. Eine gefährliche Situation

Bild: Alan Russell / Facebook

Dennoch wollte die Crew das Leben des Polarfuchses retten. Sie nahmen Kurs auf den Eisberg und wollten das Tier auf das Boot locken. Verständlicherweise war der Polarfuchs verängstigt und wollte am liebsten flüchten. Er wehrte sich mit letzter Kraft, während der Eisberg immer weiter auf das offene Meer hinaus trieb.

Die Fischer mussten eine schnelle Lösung finden. Sie haben den Plan gefasst, das Stück Eis auf dem der Polarfuchs war abzubrechen und das Tier anschließend mit dem Kescher aus dem Wasser zu ziehen. Im kalten Wasser verlor der Fuchs schnell seine letzten Kraftreserven.

8. Der Polarfuchs wurde an Bord gezogen

Bild: malloryharrigan90 / Instagram

Nun konnte der Polarwuchs an Bord gezogen werden. Hier wurde zuerst ein provisorisches Bett für ihn aufgebaut. Er musste aufgewärmt werden und sich ausruhen, um wieder zu Kräften zu kommen. Der Fuchs kroch hinein und rollte sich zu einer Kugel zusammen. Es dauerte lange, bis er etwas zu essen annahm.

Das Leben des Tieres schien auf Messers Schneide zu stehen. Aber nach und nach schien der Polarfuchs Vertrauen zu seinen Rettern aufzubauen. Als er sich in seinem Sägemehlbett zusammengerollt hat, ist er fast sofort eingeschlafen. So verharrte er einige Stunden.

9. Eine Dose Wiener Würstchen

Bild: Zoo Land / YouTube

Schließlich erwachte der Polarfuchs irgendwann aus seinem Schlaf. Und nun nahm er auch endlich etwas zu essen an. Seine erste Mahlzeit war eine Dose Wiener Würstchen. Nun entspannte sich das Tier allmählich und fühlte sich sicher. Als das Schiff wieder Land erreichte, wurde der Polarfuchs wieder frei gelassen.

Wie lange er auf dem Eisberg ausharren musste, ist nicht bekannt. Ein Experte stellte fest, dass ein Polarfuchs zu dieser Jahreszeit eigentlich braunes Fell haben muss. Sein Fell war aber immer noch zum größten Teil weiß. Dies könnte ein Hinweis darauf sein, dass das Tier wochenlang auf dem Eisberg war.

10. Polarfüchse sind perfekt angepasst

Bild: Zoo Land / YouTube

Im Winter haben Polarfüchse weißes Fell. Dadurch können sie sich fast unsichtbar im Schnee und Eis bewegen. Wenn es auf den Sommer zugeht, verfärbt sich das Fell von weiß zu braun oder grau. So sind Sie auch in dieser Jahreszeit getarnt, wenn der Schnee und das Eis geschmolzen sind.

Dank seiner perfekten Anpassung kann der Polarfuchs erfolgreich auf Beutejagd gehen. Im Sommer ernährt er sich von Fischen, Nagetieren und Vögeln. Im Winter findet er nur schwer Nahrung. Dann versucht er Eisbären aufzuspüren, um von deren Überresten etwas abzubekommen.

11. Rettung in letzter Sekunde

Bild: malloryharrigan90 / Instagram

Der Polarfuchs aus dieser spektakulären Geschichte war wahrscheinlich auf der Suche nach Nahrung. Dabei muss er auf die Eisplatte gegangen sein, die dann abgebrochen und auf das offene Meer gedriftet ist. Er hatte riesiges Glück, als dass die Crew der „Northern Swan“ zufällig vorbeikam und ihn rettet.

Ansonsten wäre das Tier in den nächsten Stunden oder Tagen erfroren. Die Fischer konnten dem Polarfuchs in letzter Sekunde das Leben retten. Hin und wieder sehen sie das Tier noch in der Gegend, wo sie es frei gelassen haben. Der Polarfuchs ist wieder zu vollen Kräften gekommen. Zukünftig wird er sich jedoch nicht mehr so weit auf das Eis wagen.