Dieser Marinesoldat bekam kein Abschlusszeugnis, weil er seine Uniform trug

Bild: IMAGO / Panthermedia

Jacob war schon immer stolz darauf, in die Fußstapfen seines Vaters treten zu dürfen. Er trug seine Marineuniform vom ersten Tag an mit voller Überzeugung. Doch bei der Abschlussfeier seiner Schule kam es zum Eklat, denn der Direktor ignorierte Jacob und las dessen Name bei der zeremoniellen Zeugnisübergabe nicht vor, weil dieser seine Uniform statt der offiziellen Abschlusskleidung getragen hatte!

Diese Geschichte ist unglaublich, doch noch spannender ist, was dann passierte. Möchtest du wissen, wie die Story endet? Wir führen dich nun Stück für Stück hindurch. Hat die Schule recht oder muss man sich auf die Seite von Jacob schlagen? Mach dir doch einfach selbst ein Bild.

1. Jacob erfüllte sich seine Träume

Jacob Dalton Stanley war ein Schüler der Crown Point High School in Indiana. Schon im zarten Alter von 10 Jahren wollte er sich dem Militär anschließen und dort genau wie sein Vater Erfolg haben..

Wer früh zum Militär will, hat ein Problem: Gleichzeitig müssen alle erforderlichen Kurse und Prüfungen absolviert werden, die zum Abschluss führen. Dies überschneidet sich aber mit den Verpflichtungen, die jemand beim Militär hat. Aber dafür gibt es Möglichkeiten, über den Sommer und zu anderen Zeiten schon Monate vor dem eigentlichen Abschluss vorzuarbeiten. Jacob schaffte genau dies, wurde zu einem Marinesoldaten und kehrte dann rechtzeitig zur Abschlussfeier nach Indiana zurück, um seinen Schulabschluss zu zelebrieren.

2. Die Abschlussfeier sollte ein voller Erfolg werden

Bild: Facebook/Jacob Stanley

Als Jacob wiederkehrte, freute sich seine Familie natürlich sehr. Gemeinsam mit seiner Mutter und seiner Freundin wollte er die Feierlichkeiten besuchen und eine denkwürdige Zeit haben. Für Jacob war der Gedanke, endlich sein Zeugnis zu erhalten und seine Liebsten dabei um sich zu wissen, das Größte.

Da es sich bei Jacob aber auch um einen sehr stolzen Soldat handelt, entschloss er sich dazu, die Vorgabe ein bisschen zu ändern: Statt wie alle anderen Abgänger das Schuloutfit zu tragen, wollte Jacob einen großen Auftritt in seinem Marineoutfit hinlegen. Warum sollte das schon ein Problem sein? Auf einen jungen Mann, der seinem Land dient, sollte doch jeder stolz sein?

3. Gleich kommt der große Moment!

Bild: Facebook/Wheeler Stanley

Die Feierlichkeiten begannen und wie üblich trat der Schuldirektor vor das Mikrofon, um alle Gäste und Absolvierenden zu begrüßen. Es handelte sich hier um den Leiter der Crown Point High School mit Namen Chip Pettit. Während er durch seine Notizen stöberte, blickte er immer wieder in aufgeregte Gesichter junger Menschen, die ihre gesamte Zukunft vor sich haben würden.

Wie so üblich wurden die Namen der Schüler und Schülerinnen vorgelesen. Jacob wartete schon gespannt – er hielt die Hände seiner Lieben fest und ging im Kopf bereits ein weiteres Mal seine Rede durch. Doch als der Schulleiter an die Stelle mit Jacobs Namen kam, passierte etwas Unglaubliches.

4. Das darf doch einfach nicht wahr sein

Bild: Facebook/Shannon Stanley

Die Augen von Schuldirektor Chip Pettit landeten bei Jacob. Er betrachtete ihn kurz – doch ohne mit der Wimper zu zucken, ließ er den Namen „Jacob Dalton Stanley“ einfach weg und sprang zum nächsten Namen der Abschlussliste!

Jacob konnte es nicht fassen und verstand die Welt nicht mehr. An seinem Gesicht konnte der Schock förmlich abgelesen werden. Mit fragendem Blick sah er seine Mutter und seine Freundin an. Ein Fehler muss geschehen sein. Irgendetwas stimmte nicht! Doch total hilflos saßen Jacob und seine Angehörigen da und beobachteten den weiteren Verlauf der Abschlussfeier. Wie konnte es sein, dass der so fleißige Jacob einfach vergessen worden ist?

5. Jacob konnte es nicht glauben

Bild: Facebook/Wheeler Stanley

So langsam dämmerte Jacob, was passiert sein musste: Sein Name wurde nicht aufgerufen, weil er seine Uniform trug. Die Anordnung des Schulleiters war, dass alle Absolventen der High School in dem üblichen Outfit auf die Bühne kommen müssten und dieses nicht frei wählen dürften.

Jacob dachte darüber nach und fand dann die Antwort: Der Schulleiter ignorierte ihn, weil Jacob sich den Anweisungen widersetzt hatte. Aber was ist so schlimm daran, seine Militäruniform mit Stolz zu tragen und die Liebe zum eigenen Land offen zu zeigen? Außerdem sah Jacob sich auf der Abschlussfeier um: Auch andere Jungen und Mädchen verstießen gegen den Dresscode! Warum wurde nur er ignoriert?

6. Warum diese ungleiche Behandlung?

In einem späteren Interview bezeugten Mutter und Freundin eben dies: „Es war eine Schande! Neben uns saßen Schüler und Schülerinnen, die T-Shirts und Shorts trugen. Sie wurden trotzdem aufgerufen! Ein weiterer Schüler trug einen Turban und drückte seinen religiösen Glauben aus. Aber Jacob darf keine Militäruniform tragen? Wir verstehen die Welt nicht.“

Genaue Recherchen ergaben nicht zuletzt, dass es gemäß der Schulordnung der Crown Point Community School nicht verboten wäre, eine Uniform in der Schule oder bei einer Schulveranstaltung zu tragen. Weder gab es also einen Grund, abweichende Outfits zu verbieten, noch eine Begründung dafür, ausgerechnet das Outfit von Jacob abzulehnen. Dieser Fall erreichte in der Folge Medienaufmerksamkeit.

7. Die Folgen sollten immens sein

Bild: Facebook/Jacob Stanley

Durch den Medienrummel bekamen viele beteiligte Personen die Chance, sich genauer zu dem Fall zu äußern. In dieser Sache zu schweigen, wäre komplett falsch gewesen. Leann Tustison, eine Freundin von Jacob, äußerte sich zum Beispiel wie folgt: „Die Situation ist absolut lächerlich. Jacob setzt beim Milität sein Leben für uns alle aufs Spiel und darf hier nicht einmal mit seiner Uniform auf die Bühne gehen.“

Bei Facebook äußerte sich Christal Hernandez folgendermaßen: „Wir bekommen im Leben immer wieder mitgeteilt, wie sehr wir für unsere Einzigartigkeit einstehen sollen. Dann kommt Jacob mit seinen einzigartigen Erfolgen und ihm wird einer der wichtigsten Momente seines Lebens wegen seiner Kleidung zerstört! Schämt euch.“

8. Das Statement des Direktors

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Der Schule und Chip Pettit schlug eine Welle der Ablehnung entgegen. Dennoch pochte Pettit darauf, dass er lediglich die Vorgaben der Schule umgesetzt habe. Es wäre völlig okay gewesen, wenn Jacob militärische Abzeichen oder andere Elemente auf dem Outfit getragen hätte. Pettit untermauerte dies später: „Diese Tradition soll nicht respektlos für Schüler sein – wir legen als Schule aber viel Wert darauf, dass Abschlussfeiern gleich ablaufen.“

Doch in der Folge wurde die Ablehnung nur noch größer. Pettit konnte mit seinem Statement kaum jemanden auf seine Seite ziehen. Jacob fand immer mehr Befürworter in der Öffentlichkeit und die Kreise wurden sogar noch größer.

9. Ein ähnlicher Fall, der anders endete

Bild: usatoday

Warum der Medienrummel immer weiter zunahm? Es gab einen ähnlichen Fall an einer anderen, nicht weit entfernten Schule.

Die Hobart High School ging aber ganz anders mit dem Fall um. Die Schülerin Ana Kritikos hatte die gleiche Geschichte wie Jacob durchgemacht, ging zum Militär und erledigte alle Prüfungen daher so früh wie möglich. Ana ging zur Schulleitung und bat darum, ihre Uniform bei der Abschlussfeier tragen zu dürfen. Im Gegensatz zu Jacob erhielt Ana die volle Unterstützung und wurde in besonderer Weise als Heldin bei den Feierlichkeiten geehrt. Du musst dir das mal in Ruhe auf der Zunge zergehen lassen: Jacob bekam nicht einmal sein Zeugnis! Wie lächerlich.

10. Wie reagierte die Politik? Genau richtig!

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Doch nicht nur der Medienrummel nahm zu, sondern auch die Politik mischte sich in den Fall ein. Mike Aylesworth, Repräsentant des Staates Indiana, teilte mit, dass er den Fall kaum fassen könnte. Mike ist selbst ein Veteran, der in Vietnam gedient hatte.

Seine Worte fielen kurz und knapp aus: „Wer seinem Land dient und dabei sein Leben riskiert, sollte das uneingeschränkte Recht haben, bei einer Schulveranstaltung und darüber hinaus seine Uniform zu tragen.“Wenig verwunderlich erhielt Mike viel Unterstützung in der Öffentlichkeit. Glücklicherweise teilte er mit, dass er sich sofort an die Arbeit machen würde, damit so etwas in Zukunft nie wieder passieren könnte.

11. Und wie reagierte Jacob auf all die Geschehnisse?

Bild: usatoday

Und siehe da: Eine gesetzliche Bestimmung, die besagt, dass Schülerinnen und Schüler Uniformen anstelle des offiziellen Schuloutfits tragen dürfen, wurde unlängst verabschiedet. Was hatte eigentlich Jacob zu der ganzen Sache zu sagen? Er äußerte sich wenig später mit den Worten: „Ich möchte nicht, dass aufgrund des ganzen Ärgers nun die Aufmerksamkeit von der Abschlussklasse 2017 weggelenkt wird. Darüber hinaus bin ich froh, dass alles vorbei ist und ich wieder zur Marine zurückkehren darf.

Jacob musste eine große Ungerechtigkeit hinnehmen und dennoch denkt er primär an andere Menschen und daran, wieder für sein Land zu dienen. Das ist eine Einstellung, auf die man erst recht stolz sein kann.