Diese Schwestern haben eine herzerwärmende Fototradition

Bild: Imago / Shotshop

Manchmal fühlt es sich an, als würde die Zeit wie im Nichts verfliegen. Oft nehmen wir uns nicht die Zeit, einmal innezuhalten und die Menschen um uns herum wertzuschätzen. Das ging auch den Brownschwestern so.

Aus diesem Grund machte der Mann von Bebe Brown, Nicholas Nixon, ein Foto der drei Schwestern. Aber sie beschlossen es nicht dabei bewenden zu lassen. Sie einigten sich darauf, sich nun jedes Jahr zu treffen und ein neues Foto aufzunehmen. Auf diese Weise wollten sie dokumentieren, wie sie sich alle veränderten und wie die Zeit verging. Diese Fotoserie zeigt auf herzergreifende Weise, das Familie etwas ist, das nicht vergeht.

1. 1976 – Sie ähneln sich mehr als sie meinen

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Foto: Paulo Moura / YouTube

Egal ob sie sich darüber im Klaren sind oder nicht, manchmal ähneln sich die Schwestern mehr als sie es vielleicht zugeben möchten. Aber vielleicht war es sogar so geplant, um genau das herauszustellen. Oft entscheiden sie sich aber einfach dazu, Kleider und Outfits mit einem ähnlichen Schnitt, ähnlicher Farbe und in einem ähnlichen Stil zu tragen.

Aber vielleicht war es auch nur ein Scherz der Schwestern. Das würde auch zum Jahr passen. Denn 1976 überzeugte die BBC ihre Hörer davon, dass die spezielle Konstellation der Planeten kurzzeitig die Gravitation verringern würde. Ein gelungener Scherz, der viele Hörer an der Nase herumführte. Vielleicht wollten die Schwestern diese Stimmung aufgreifen.

2. 1975 – Der Beginn einer Reise

Foto: Paulo Moura / YouTube

Die Familie begann ihr langes Projekt im Jahr 1975. Als sich die Menschen in den Kinos vor dem weißen Hai gruselten, nahmen sich die Schwestern einen Moment Zeit um ein schönes Familienbild aufzunehmen.

Dabei beschreibt Nicholas seine Bilder nicht. Zu jedem Bild hält er nur das Datum und den Ort der Aufnahme fest. Das verleitet die Betrachter dazu, zu spekulieren, wie sich das Leben der Schwestern wohl entwickelt. Was werden sie im nächsten Jahr erleben? Was wird sich verändern? Aber wir wollen hier auch einmal die Schwestern vorstellen. Von links nach rechts: Heather, Mimi, Bebe, und Laurie. Dieses Bild zeigt die Schwestern in ihren Zwanzigern.

3. 1979 – Kurz vor einer neuen Dekade

Foto: Paulo Moura / YouTube

1979 war sicher ein spannendes Jahr. So wie eigentlich jedes Jahr, bevor man sich in ein neues Jahrzehnt stürzt. Die Atmosphäre ist gefüllt mit Spannung und Erwartungen, was sich wohl ändern wird in den folgenden Jahren. Der Topsong des Jahres 1979 war My Sharona. Es ist also wirklich gut möglich, das die Schwestern dieses Lied hörten, als sie für dieses Foto posierten. Wir können uns das richtig gut vorstellen.

Aber noch viel faszinierender ist vielleicht die Mode der Schwestern. Denn keines ihrer Outfits wirkt alt, viel mehr ist dieser Style in den letzten Jahren wieder in Mode gekommen und man kann auch heute noch Frauen mit einem ähnlichen Kleidungsstil sehen.

4. 1985 – Zehn Jahre oder zehn Fotos später

Foto: Paulo Moura / YouTube

Es ist schon verrückt, wenn man sich klarmacht, dass das zehnte Foto auch bedeutet, das Sie diese Tradition nun schon zehn Jahre aufrechterhalten und immer wieder dieses Foto machen. Zu diesem Zeitpunkt sind die Schwestern, nicht in der Reihenfolge wie auf dem Bild, 25, 31, 33 und 35. Sie sind also wirklich im erwachsenen Leben angekommen. Haben sie Familien? Ein Haus oder eine Wohnung? Was geht vor im Leben dieser Schwestern?

Es ist unglaublich, wenn man die Fotos am Stück betrachtet und sich klarmacht, wie viel Zeit zwischen diesem und dem ersten Bild vergangen ist, dabei muss es für die Schwestern wahrscheinlich unglaublich schnell vergangen sein.

5. 1989 – Heather versteckt sich

Foto: Paulo Moura / YouTube

In diesem Jahr versteckt Heather sich fast vollständig hinter Mimi. Man kann nur ihr Gesicht sehen. Woran kann das liegen? Vielleicht war sie in diesem Jahr schwanger und Nicholas wollte wildes spekulieren verhindern.

Das wäre schon sehr ironisch, denn gerade sind wir ja dabei zu spekulieren, woran es liegen könnte, das sie sich versteckt. Wenn das also seine Absicht gewesen ist, dann kann man leider nur sagen, das er wirklich keinen guten Job damit gemacht hat. Für viele ist es nämlich genau das, was den Reiz dieser Bilder ausmacht. Das Spekulieren über das Leben der vier Schwestern. Manche vergleichen das, was sie sehen, vielleicht sogar mit dem eigenen Leben.

6. 1990 – Ein kalter Tag am Anfang des Jahrzehnts

Foto: Paulo Moura / YouTube

1990 war für viele ein ganz besonderes Jahr. Der Zusammenbruch der Sowjet war absehbar und damit war klar, dass der kalte Krieg enden würde. Ein Aufatmen ging um die Welt. Viele jüngere können sich heute nicht mehr vorstellen, wie es war zwischen diesen beiden Großmächten zu leben, die sich mit dem Druck eines Knopfes gegenseitig vernichten konnten. Es war das Ende einer angsterfüllten Zeit.

Vielleicht stehen die Schwestern genau deswegen so eng, weil sie erleichtert sind. Sie halten sich in den Armen und rücken ganz nah zusammen. Aber auch ihr Outfit zeigt ihre schwesterliche Verbindung. So tragen Mimi und Bebe Jeansjacken, während Heather und Laurie Fleecejacken tragen.

7. 1997 – Das Jahr in dem Prinzessin Diana starb

Foto: Paulo Moura / YouTube

Es scheint, als ob es in diesem Jahr windiger war als sonst. Man sieht deutlich wie der Wind die Haare der Schwestern nach hinten wehen lässt. Das gibt dem Bild eine ganz eigene und neue Dynamik. Außerdem war es das Jahr in dem Prinzessin Diana in einem tragischen Unfall in einem Tunnel in Paris ums Leben kam. Eine Tragödie, welche die ganzen Welt in eine Schockstarre versetzte.

Wir fragen uns, ob der Tod der Prinzessin der Grund für die dunklen und einfarbigen Outfits der Schwestern war. Waren Sie Fans der Prinzessin, die von so vielen Menschen geliebt wurde, weil sie soviel gutes für so viele tat?

8. 2000 – Ein frohes neues Jahrtausend

Foto: Paulo Moura / YouTube

Es gibt wohl kaum etwas, das Veränderung und das Vergehen der Zeit so deutlich spürbar macht wie der Wechsel eines Jahrtausends. Schon beim Wechsel von einem zum anderen Jahrzehnt kommt es uns vor, als ob wir in einer ganz anderen Welt aufwachen, aber ein Jahrtausend, das ist noch einmal eine ganz andere Hausnummer. Viele hatten Angst, das die Computer aufhören würden zu arbeiten und das die Welt untergehen würde.

Aber gleichzeitig ist dieses Foto auch sehr symbolträchtig. Noch nie war Nicholas so weit entfernt als er die Schwestern fotografierte. Ob er damit wohl symbolisieren wollte, wie weit sie in den vergangen 25 Jahren mit dieser Bilderserie gekommen waren?

9. 2001 – Wo waren die Schwestern am 11ten September?

Foto: Paulo Moura / YouTube

Das Jahr 2001 war eine Zäsur. Niemand konnte sich vorstellen, das jemals ein solcher Anschlag passieren würde. Jeder von uns weiß genau, wo er war, als er von diesem Schicksalsschlag erfuhr. Natürlich fragt man sich auch, wo die vier Schwestern waren, als sie vom Anschlag erfuhren? Waren sie zusammen? Wenn nicht, haben sie sich angerufen? Haben sie besprochen, was das für die Welt bedeuten würde?

Dieses Bild ist aufgeladen mit Fragen über Fragen. Aber wie sich die Schwestern festhalten, wie sie eine Einheit bilden und entschlossen in die Kamera blicken, flößt einem direkt Vertrauen und Zuversicht ein. Ein wunderbares Bild.

10. 2012 – Gott sei Dank ging die Welt nicht unter

Foto: Paulo Moura / YouTube

Heute wissen wir ja, dass die Welt nicht unterging. Gott sei Dank. Aber die Popkultur hat gerne das Motiv des Weltuntergangs, den Nostradamus vorausgesagt hatte, aufgegriffen. Wahrscheinlich hat jeder von uns den Film 2012 gesehen. Der Film war super. Die Schwestern haben offensichtlich nicht an die Gerüchte geglaubt, denn sonst würden sie wahrscheinlich nicht so zuversichtlich in die Kamera blicken.

Die vier jungen Schwestern haben sich verändert. Wenn man an das erste Bild zurückdenkt, das die Schwestern in ihren Zwanzigern zeigt und all die Zeit, die bis zu diesem Foto vergangen ist, ist das einfach unglaublich. 37 Jahre eingefangen in einer Fotoserie.

12. 2017 – Das Vierzigste Foto

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Foto: Paulo Moura / YouTube

Nach ihrer Pause haben sich die Schwestern 2017 getroffen, um noch das vierzigste Foto zu machen. Bei 39 aufzuhören hätte sich wahrscheinlich auch viel zu unrund angefühlt. So würde es zumindest uns gehen. Außerdem sind wir auch froh, die vier Schwestern noch einmal zu sehen. Es zeigt so Vieles in nur 40 Bildern. Es erzählt die Geschichte von Schwestern, ihrem Bund und ihrer Entwicklung durch die Zeit hinweg.

Nicholas Nixons Fotos inspirieren die Menschen. Er schafft es so viele Gefühle zu transportieren, sodass es die Menschen berührt wie wenig andere Fotoserien. Wir sind uns einig darin, dieses Projekt etwas wirklich Besonderes ist.

11. 2013 – Die Schwestern machen eine Pause

Foto: Paulo Moura / YouTube

Die vier Schwestern oder Nicholas haben niemals erklärt, warum sie eine Pause gemacht haben. Auch Nicholas gab nie eine Erklärung dazu ab. Aber bis zu ihrem nächsten Bild sollte es vier Jahre dauern. Besonders tragisch daran ist, dass das Foto Nummer 40 gewesen wäre und dann hätten sie 40 Jahre erreicht. Es ist wirklich schade und sicher ist ihnen diese Entscheidung nicht leicht gefallen.

Eine so lange Tradition bricht man einfach so und gerade deswegen spekuliert man vielleicht gerade bei diesem Bild so viel wie bei keinem anderem. Die Schwestern blicken in die Ferne, in die Zukunft, aber was kommt auf sie zu?