So schnell wie eine Karriere in Hollywood starten kann, so schnell wird sie unter Umständen wieder beendet. Etliche Prominente mussten die bittere Erfahrung machen, dass es in aller Regel nichts Gutes bedeutet, auf der berüchtigten schwarzen Liste zu stehen.
Mit einigen Ausnahmen ist es vorbei mit der Publikumsgunst, erscheint der Name auf dieser Liste. Manchmal, oft im Hinblick auf verzeihende Fans, wird nach einem negativen Ereignis der berufliche Knockout noch verhindert. Meist jedoch nicht.
Die unterschiedlichsten Vorkommnisse können dafür verantwortlich sein, auf der schwarzen Liste Hollywoods zu stehen. Teilweise trägt pure Verleumdung dazu bei, manchmal ist es das eigene inakzeptable Verhalten, über das Prominente stolpern.
1. Kirk Cameron – einst ein Kinderstar
Es hätte eine große Karriere werden können. Der Kinderstar Kirk Cameron war bekannt und beliebt in den USA. Das ist weitgehend vorbei. Heute bekommt er keine lukrativen Rollenangebote mehr. Wahrscheinlich hat ihn seine radikale religiöse Einstellung auf die schwarze Liste befördert.
Der Schauspieler eignet sich nicht mehr gut für gängige Film- und Fernsehrollen. Auch mit seiner politischen Überzeugung hält er nicht hinter dem Berg. Es wäre für ihn günstiger gewesen, in der Öffentlichkeit weder über Politik noch Religion zu sprechen.
Kirk Cameron hat zwar noch einige unbedeutende Rollen gespielt. Seine größte Auszeichnung war dabei jedoch 2015 die „Goldene Himbeere“ als schlechtester Schauspieler.
2. Isiah Washington – Rauswurf bei Grey’s Anatomy
Es kann nicht direkt behauptet werden, Hollywood mit seiner schwarzen Liste sei verantwortlich dafür, dass der ehemalige Darsteller aus Grey’s Anatomy die Serie verlassen musste. Es waren die lautstarken Proteste der Zuschauer, nachdem sich Isiah Washington in homophober Weise gegenüber einem homosexuellen Kollegen geäußert hatte.
Das Publikum war empört und der Sender ABC musste darauf reagieren. Zunächst ließ ABC verlauten, den Schauspieler entlassen zu wollen. Der unterzog sich einer kurzfristigen Therapie, um zu retten, was noch zu retten war. Ohne Erfolg, denn der Sender verlängerte seinen Vertrag nicht. Man sieht ihn zwar immer noch in Filmen, an den Erfolg von Grey’s Anatomy konnte er nicht mehr anknüpfen.
3. Martin Lawrence – der Bad Boy
Bereits in den 1990er-Jahren galt Lawrence als der absolute Bad-Boy. 1994 moderierte er eine Folge der Serie „Saturday Night Live“ im amerikanischen Fernsehen. Hier äußerte er sich in unangebrachter Weise zum Thema Frauenhygiene. Die Sendung wurde zensiert und der Schauspieler und Comedian für immer von der Show ausgeschlossen.
Auch Jahre später kam es zu unangenehmen Zwischenfällen. Ihm wurde sexuelle Belästigung seitens einer Kollegin vorgeworfen. Geklärt wurde die Angelegenheit jedoch nie vor Gericht. Martin Lawrence spielte danach noch in diversen Kinofilmen und fällt immer noch durch teilweise diskriminierende Äußerungen auf. Vielleicht mag er das Image des bösen Jungen? Man wird es wohl nie erfahren.
4. Tippi Hedren – keine Rollenangebote
Filme wie „Marnie“ und „Die Vögel“ machten Tippi Hedren berühmt und haben noch heute Kultstatus. Allerdings fühlte sich die Schauspielerin während der Dreharbeiten alles andere als wohl. Der Auslöser hierfür war kein geringerer als Alfred Hitchcock. Sexuelle Belästigung durch den Regisseur stand im Raum.
Tippi Hedren sprach über das Erlebte und berichtete von mehreren sexuellen Übergriffen. Sie wehrte sich strikt gegen die Annäherungsversuche Hitchcocks und das hatte Folgen. Dieser gab nämlich die Anweisung, dass niemand mehr mit Tippi sprechen sollte.
Der Regisseur soll auch dafür verantwortlich sein, dass „Marnie“ nicht für die Oscars nominiert wurde. Tippie Hedren war auf der schwarzen Liste und bekam zwei Jahre keine Rollenangebote mehr.
5. Vince Vaughn – unbeliebt in Hollywood
Als begabter Comedian war Vince Vaughn in den USA oft auf dem Bildschirm zu sehen, Ernsthafte Rollen jedoch lagen ihm nie. Ein begnadeter Schauspieler ist er nach Ansicht seiner Kritiker nicht. Zudem hat er mittlerweile so gut wie keine Unterstützung mehr aus Hollywood.
Das liegt unter anderem auch an einer Aussage, die er öffentlich tätigte. Vaughn vertrat die Ansicht, Waffen an den Schulen Amerikas wären angebracht. Nur so könne man Amokläufe und Angriffe verhindern.
Der Schauspieler ist auch als Drehbuchautor und Regisseur tätig. Zudem sieht man ihn manchmal noch in Kinofilmen. Die ganz große Karriere wird er allerdings wohl nie mehr machen.
6. Mel Gibson – beschädigter Ruf
Anfang der 1980er-Jahre wurde Hollywood auf den Schauspieler Mel Gibson aufmerksam. Hier begann seine steile Karriere, die mittlerweile so einige Risse bekommen hat. Die Schuld hierfür trägt Gibson zum großen Teil allein.
Immer wieder fällt er durch antisemitische und homophobe Äußerungen auf. Zudem wurde sein Alkoholproblem im Lauf der Zeit immer offensichtlicher. Er fuhr mit dem Auto unter Alkoholeinfluss und wurde hierfür verurteilt.
Auch gegenüber Journalisten und Kollegen nahm sich der Schauspieler so einiges heraus. Seit Beginn der 2000er-Jahre ist nichts mehr von dem einstigen Superstar übrig. Gibson produzierte selbst einige Filme, die jedoch wenig erfolgreich waren. Hollywood mag ihn nicht mehr!
7. Rose McGowan – es wurde gedroht
Eigentlich stand ihr eine beachtliche Schauspielkarriere bevor. Bis Rose es wagte, gegen den allgewaltigen Produzenten Weinstein in Hollywood Anschuldigungen wegen sexueller Belästigungen hervorzubringen. Dies tat sie zunächst nur im eher privaten Kreis. Später erzählte sie in einem Interview, man habe ihr danach deutlich gedroht, auf die schwarze Liste gesetzt zu werden.
Als die Beschuldigungen wegen sexueller Belästigungen und Vergewaltigungen größere Kreise zogen und es zu dem allseits bekannten Skandal kam, war die Lawine nicht mehr aufzuhalten. Zahlreiche Schauspielerinnen gaben an, der Produzent habe sie ebenfalls sexuell belästigt. Inwieweit sich diese Aussagen auf die späteren Rollenangebote ausgewirkt haben, bleibt nur zu ahnen.
8. Dorothy Parker – schnelles Karriereende
Wie lange die schwarze Liste in Hollywood bereits existiert, lässt sich klar am Schicksal von Dorothy Parker erkennen. Die in den 1940er-Jahren sehr berühmte Drehbuchautorin und Schriftstellerin stand hinter Filmen wie „Suzy“ oder „ A Star is born“.
Zu dieser Zeit hätte wohl niemand daran geglaubt, dass das Ende ihrer Karriere kurz bevorstand. Nachdem der Zweite Weltkrieg vorbei war, kursierten hartnäckige Gerüchte. Es hieß, Dorothy Parker sei Kommunistin.
Damit war ihr berufliches Schicksal besiegelt. Hollywood trennte sich von ihr und gab der Autorin nie mehr eine Chance. Sie schrieb weiter Kurzgeschichten und Gedichte, an Drehbüchern von ihr war jedoch niemand mehr interessiert. So schnell kann es gehen!
9. Dalton Trumbo – ein Kommunist?
Ein ähnliches Schicksal wie Dorothy Parker hatte auch Dalton Trumbo. Den Drehbuchautor und Schriftsteller traf es jedoch besonders heftig. Er gehörte der Hollywood Ten an. Dies waren Prominente, die sich strikt weigerten, eine offizielle Aussage zu tätigen, die bestätigen sollte, kein Mitglied einer kommunistischen Partei zu sein.
Im Zusammenhang damit verbrachte Dalton Trumbo einige Jahre im Gefängnis. Zudem war es klar, dass er auf der schwarzen Liste landete. Er gab nicht auf und arbeitete weiter unter einem Pseudonym.
Etliche Jahre später erst wurde sein richtiger Name wieder mit erfolgreichen Filmen verbunden. Zudem wurde dann auch bekannt, welche Drehbücher er unter anderem Namen geschrieben hatte.
10. Charlie Sheen – der Absturz
Es waren zweifellos Alkohol und Drogen, die Charlie Sheen auf die schwarze Liste brachten. Vor Jahren galt der Schauspieler in Hollywood als großes Talent. Auch die Fernsehserie Two and a Half Men brachte ihm viel Ruhm ein. Er hatte unendlich viele Fans hinter sich und war weit über die USA hinaus bekannt und beliebt.
Dann wurden Vorwürfe wegen häuslicher Gewalttaten laut. Sheen begab sich in eine Entzugsklinik und verlangte anschließend eine enorme Gehaltserhöhung für seine Rolle in Two and a Half Men.
Das war zu viel und er wurde ganz einfach gefeuert. Seit diesem Zeitpunkt steht er auf der berüchtigten schwarzen Liste Hollywoods.
11. Roseanne Barr – umstrittene Persönlichkeit
Dass die Schauspielerin überzeugte Republikanerin ist und auch dazu steht, stellt zunächst kein Problem dar. Unangenehm wurde es, als sich Roseanne als ausgesprochene Trump-Anhängerin outete. Vor allem ihre rassistisch geprägten Aussagen über eine ehemalige Mitarbeiterin von Barack Obama warf in Hollywood ein schlechtes Licht auf sie.
Und so kam es, dass der Sender ABC, der einen Neustart der Sitcom „Roseanne“ plante, hiervon Abstand nahm. Er entließ die Schauspielerin mit der Begründung, dass ihre Äußerungen nicht mit den Werten des Senders zu vereinbaren seien.
Ob Roseanne Barr die Tragweite ihres in den sozialen Medien veröffentlichten Tweets nicht bewusst war? Wie auch immer, die Lady hat extrem über das Ziel hinausgeschossen.