Alexander Klaws als Winnetou: „Das ist ein Gefühl, keine Rolle“

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In Bad Segeberg zieht ein vertrauter Name erneut tausende Besucher an. Jahr für Jahr strömen Menschen in die Freilichtarena am Kalkberg, um ein Stück Kindheit, Abenteuer und Tradition zu erleben. Mittendrin steht ein Mann, der auf dieser Bühne längst mehr tut als nur eine Rolle zu spielen:Alexander Klaws.

Vielen bekannt aus Fernsehen und Musical, bringt er in diesem Sommer erneut eine ganz besondere Figur auf die Bühne. Doch was er dort erlebt – und was im Publikum ausgelöst wird – ist kaum in Worte zu fassen. Es geht um mehr als Text und Kostüm.

1. Vom „DSDS“-Gewinner zum Bühnenheld

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Viele kennen Alexander Klaws noch als ersten Sieger von „Deutschland sucht den Superstar“ (2003). Seitdem hat sich seine Karriere gewandelt: Er wurde Musicaldarsteller, spielte in Stücken wie Tarzan, Jesus Christ Superstar und Tanz der Vampire.

Doch Winnetou ist für ihn eine Herzensrolle. Sie verlangt ihm mehr ab als Gesang – sie fordert Haltung, Körper, Stimme und Präsenz. Klaws sagt, er wachse jedes Jahr mit der Rolle. Für ihn ist es mehr als Schauspiel: „Ich gehe da raus und will Menschen berühren.“ Und genau das gelingt ihm – Jahr für Jahr.

2. Bad Segeberg: Bühne mit Tradition

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Seit 1952 werden die Karl-May-Spiele auf der Freilichtbühne am Kalkberg in Bad Segeberg aufgeführt – vor tausenden Besuchern pro Vorstellung. Für Alexander Klaws ist es nicht nur ein Auftritt, sondern ein Wiedersehen mit einer treuen Fangemeinde und einem Ort, der mit Emotionen aufgeladen ist.

Er bezeichnet die Bühne als „eine Kraftquelle“, weil dort alles zusammenkommt: Natur, Musik, Theater, Geschichte. Hier verschmelzen Action, Gefühl und Tradition. Und obwohl Klaws schon große Musicalbühnen erlebt hat, sagt er: „Diese Kulisse ist einzigartig. Ich komme jedes Jahr mit Gänsehaut zurück.“

3. Wenn eine Rolle mehr wird als nur Theater

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Auf der Bühne zu stehen ist für Alexander Klaws längst Alltag – doch Winnetou ist anders. „Das ist ein Gefühl und eine Leidenschaft“, sagt er. Der Apachenhäuptling, eine Figur voller Ideale wie Frieden, Gerechtigkeit und Stärke, hat für Klaws eine besondere Bedeutung. Es geht nicht nur ums Spiel – sondern um das, was im Publikum ausgelöst wird.

Besonders bei emotionalen Reden spürt er, wie die Atmosphäre sich verändert. Der Moment, in dem man auf der Bühne steht und es still wird – „Da kannst du teilweise die Stecknadel fallen hören“. Genau das sei für ihn magisch und schwer zu beschreiben.

4. Eine Botschaft, die aktueller nicht sein könnte

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Winnetous Reden über Frieden und Versöhnung wirken heute aktueller denn je. In Zeiten globaler Spannungen und sozialer Polarisierung wird der mutige Appell an Menschlichkeit auf der Bühne zum bewegenden Moment. Alexander Klaws sagt, dass viele Besucher tief berührt sind – gerade, weil es nicht künstlich wirkt.

Du merkst, dass die Leute gerührt sind.“ Die Figur des Winnetou steht für ein Ideal, das viele vermissen: Zusammenhalt trotz Unterschiede. In diesem Moment wird Theater politisch – ohne zu predigen. Es geht um Emotionen, die ganz leise, aber stark im Raum stehen.

5. Naturkulisse, Stunts und echtes Herzblut

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Die Karl-May-Spiele sind nicht nur ein Theaterstück – sie sind ein Spektakel mit Herz. Pferdegalopp, Explosionen, Stunts und dramatische Szenen gehören zur Show, aber nie ohne Inhalt. Alexander Klaws trainiert hart für die Rolle, arbeitet mit Stuntteams und verbringt Stunden im Sattel. Doch am wichtigsten ist ihm, dass die Inszenierung authentisch und respektvoll bleibt.

Für ihn ist Winnetou nicht nur der „edle Wilde“, sondern ein Mensch mit Tiefe, Weisheit und Schmerz. Die Herausforderung ist, das ehrlich zu zeigen – nicht übertrieben, sondern spürbar. Genau das ist es, was das Publikum mitreißt.

6. Mehr als Nostalgie: Warum Winnetou bleibt

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Die Diskussionen um kulturelle Aneignung gehen auch an den Karl-May-Spielen nicht vorbei. Doch Klaws verteidigt die Figur als Symbol für Werte, nicht als Abbild historischer Realität. Winnetou sei keine Karikatur, sondern ein „Botschafter für Frieden“. Die Spiele werden immer wieder überarbeitet, angepasst, erweitert – nicht rückwärtsgewandt, sondern mit Blick in die Zukunft.

Auch das Publikum hat sich gewandelt: Jung und alt, Familien, Fans und Neugierige – sie alle finden sich unter freiem Himmel zusammen. Und sie kommen nicht wegen Klischees, sondern wegen der Geschichte, der Atmosphäre – und der echten Gefühle.

7. Ein Sommer mit Sinn – auf und hinter der Bühne

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Die Probenzeit in Bad Segeberg ist für Klaws immer auch eine Pause vom Rest der Welt. Hier konzentriert er sich voll auf das Stück, das Team, die Botschaft. „Es ist wie eine andere Welt – ein Stück Kindheit, ein Stück Verantwortung“, beschreibt er das Gefühl. Abseits der Bühne begegnet er Fans, gibt Autogramme, bleibt ansprechbar.

Der Kontakt zum Publikum ist ihm wichtig, weil er glaubt: Theater lebt vom Miteinander. Wenn am Ende der Applaus aufbrandet, spürt Klaws, dass er nicht einfach gespielt hat – sondern etwas bewegt hat.

Interessant: Haben Sie sich jemals gefragt, wie viele Farben das menschliche Auge unterscheiden kann?

Das menschliche Auge kann etwa 10 Millionen verschiedene Farben unterscheiden. Diese Fähigkeit beruht auf den drei Arten von Farbrezeptoren, die auf rotes, grünes und blaues Licht reagieren. Die Kombination dieser Signale ermöglicht es uns, eine breite Palette von Farben wahrzunehmen und komplexe visuelle Informationen zu verarbeiten.