Baby – wie eine blinde Kuh Freunde fand

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Menschen und Tiere sind meist gar nicht so verschieden. Sie können ebenso wie wir Leid und Schmerz spüren. Sie können traurig und depressiv werden. Doch auch im Tierreich kann es echt Freundschaft geben. Auch unter ihnen gibt es Freunde die einander durch eine schlechte Zeit helfen und auch die guten Tage miteinander teilen.
So ging es auch der blinden Kuh Baby.

Als es ihr besonders schlecht ging wurde sie gerettet und auf den „Don’t Forget Us Pet Us“-Gnadenhof in Dartmouth, Massachusetts gebracht. Als die Pfleger es nicht schafften, das scheue Rind aus der Reserve zu locken, brauchte es ein bisschen tierische Intuition. Und so entstand eine tierische Freundschaft.

1. Glück im Unglück

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Als sehbehinderte Kuh war es für Baby von Anfang an nicht einfach. Anders als ihre Artgenossen braucht sie eine rund um die Uhr Betreuung, damit sie sich nicht selbst verletzt oder in gefährliche Situationen gerät. Da kam Deb Devlin von „Don’t Forget Us Pet Us“ ins Spiel.

Sie setzte sich zum Ziel auch Baby ein lebenswertes Dasein zu ermöglichen.
Dabei setzte sie Himmel und Hölle in Bewegung, um Baby auf ihren Hof zu bekommen. Als erfahrene Tierpflegerin ist Deb Devlin den Umgang mit behinderten Tieren gewohnt und leidenschaftlich bei der Sache. Aber nach einer Weile war auch sie ratlos, was Baby wohl bedrückt.

2. Ein einsames Leben am Rande der Wiese

Eigentlich ging es Baby gut. Sie war gesund und munter dank der hervorragenden Pflege von „Don’t Forget Us Pet Us“. Dennoch fehlte ihr etwas, denn als Herdentiere brauchen Kühe Artgenossen um sich. Als einzige Kuh auf dem Hof war Baby demnach völlig isoliert.

Zu diesem Zeitpunkt gab es in der Umgebung keine Kuh, die für den Gnadenhof infrage kam. Doch die Tierpfleger waren ratlos. Bis Deb Devlin auf die Idee kam sie mit anderen Tieren zusammenzuführen. In ihrer Vergangenheit hatte sie schon viele ungleiche Freundschaften im Tierreich gesehen. Warum also sollte dies nicht bei Baby funktionieren? Kurz darauf setzte sei die Idee in die Tat um.

3. Lulu das charmante Schwein

Deb hat sich lange auf ihrem Hof umgesehen, um den richtigen Partner für Baby zu finden. Am Ende kam sie dann auf das Schwein Lulu, in der Meinung, dass die Persönlichkeiten der beiden Tiere sich gut ergänzen würden.
Lulu hatte wie Baby keinen guten Start ins Leben. Als kleines Ferkel kam sie versehentlich unter ihre Mutter und brach sich dabei ihre Beine, woraufhin auch sie an den Gnadenhof kam.

Die beiden ungleichen Tiere hatten also ein ähnliches Schicksal. Beide fanden sie trotz ihres Schicksals Zuflucht auf dem Gnadenhof und wurden so vorm Schlachthaus bewahrt. Aber auch so waren sie sich überraschend ähnlich, denn sie beide haben dasselbe Temperament.

4. Baby und Lulu – passt die Chemie?

Deb war von Anfang an davon überzeugt, dass Baby und Lulu zueinander passen würden. Dennoch bestanden auch Zweifel. Zwar waren beide liebenswerte und geduldige Charaktere, doch sie konnten auch mal sehr zickig werden. Doch sie hatten dieselben Vorlieben, egal ob beim Essen oder beim Streicheln. Ein besseres Paar hätte Deb nicht finden können. Doch das war nur die Theorie.

Um Gewissheit zu erlangen, half es nur, die beiden zueinander zuführen und abzuwarten. Doch als die beiden zusammen im Gehege waren, löste sich sofort jeder Zweifel in Luft auf. Die beiden schienen wie füreinander gemacht! Dabei hatte sich Baby mit anderen Tieren als sehr wählerisch herausgestellt.

5. Die Erleichterung war groß

Deb war zwar zunächst noch skeptisch, aber als sie die beiden eine Weile beobachtet hatte, war sie sicher, dass es mit ihnen keine Probleme geben würde. Vor allem war es wichtig für Baby einen wenig aggressiven und widerstandsfähigen Partner zu finden, der es ertragen kann, wenn die blinde Kuh ihn aus Versehen stößt. Genau das verkörperte das gutmütige Schwein Lulu, denn sie akzeptierte ihre neue Freundin von Beginn an, wie sie ist.

Von nun an war Lulu Babys sehendes Auge. Sie kümmerte sich liebevoll darum, dass sie nirgends anstößt und ihren Weg findet. Die beiden sollten acht Jahre lang durch dick und dünn gehen.

6. Ziemlich beste Freunde

Anders als die anderen Tiere, die weiter raus in die Felder gehen konnten, waren Lulu und Baby aufgrund ihrer Behinderungen auf ein kleineres Gehege in der Nähe der Farm beschränkt. So lebten die beiden beisammen in einer sicheren Welt fernab von Gefahren. Immer verbrachten sie ihre Zeit Seite an Seite, egal ob beim Essen, Schlafen oder Spazieren.

Sie unterstützten sich gegenseitig so gut es ging.
Doch irgendwann findet alles Gute ein Ende. Lulu war schon alt und hatte bei „Don’t Forget Us Pet Us“ ein langes und erfülltes Leben hinter sich. Eines Tages ging Lulu mit ihrer Freundin an der Seite von dieser Welt und Baby war wieder einsam.

7. Übermannt von Trauer

Nach Lulus Tod geriet Baby erneut in tiefe Trauer. Sie war wieder diese einsame blinde Kuh, wie acht Jahre zuvor. Nach dem Tod ihrer Freundin muhte sie ununterbrochen für mehrere Tage, sie griff die Zäune an und war panisch. Deb hat in dieser Zeit alles versucht, um sie zu beruhigen und einen neuen Partner für sie zu finden. Aber egal ob Ziege oder Schaf, nichts konnte ihre Lulu ersetzen.

Deb war in großer Sorge um Baby, denn schon vorher kam es vor, dass Tiere an ihrer Trauer starben. Ihr war klar: Dies musste sie um jeden Preis verhindern! Also begab sie sich erneut auf die Suche.

8. Ein neuer Freund für Baby?

Eines Tages kam ein neues Tier auf den Gnadenhof. Es handelte sich um ein kleines Kalb. Als Deb das Kalb sah, wusste sie, dass es Hoffnung gab. Endlich einen Artgenossen für Baby, dachte sie. Kurzentschlossen verfrachtete sie den Neuzugang in ein Gehege, neben dem von Baby und eine Zitterpartie begann.

Deb wollte auf Nummer sicher gehen und ließ die beiden sich erst langsam aneinander akklimatisieren. Es war wichtig für Baby, dass der Geruch und die Bewegungen des gegenüber richtig waren, damit sie sich öffnen konnte. Doch nach und nach konnte Deb beobachten, wie sich die beiden aufeinander zubewegten und es sah so aus als würde sich etwas anbahnen.

9. Der Weg ins Glück

Bald war es soweit und die Mitarbeiter von „Don’t Forget Us Pet Us“ brachten die beiden Tiere zusammen. Das neue Kalb war so aufgeregt und ungeduldig, dass es direkt durch das Tor des Geheges auf Baby zustürmte, um sich mit ihr bekannt zu machen. Baby nahm die neue Gefährtin sofort an und sie verhielten sich gleich als wären sie schon ewig zusammen.

Gleich von Anfang an machte Baby einen zufriedeneren Eindruck. Interessiert spitzte sie die Ohren, als das junge Kalb angesprengt kam. Die alte Lady war nun selbst wieder frisch wie in ihrer besten Zeit. Wieder waren alle Sorgen um Baby verschwunden und sie war glücklich.

10. Ein neuer Lebenszweck für Baby

Die beiden Rinder hatten viel gemeinsam. Wie Baby, war auch das neue Kalb nur knapp dem Schlachthaus entkommen. Doch bestand ein gewisser Altersunterschied. Es war kein Ersatz für das Schwein Lulu, mit dem Baby acht Jahre lang durch dick und dünn gegangen ist. Doch das Kalb weckte in Baby etwas anderes, etwa eine Art Mutterinstinkt. Schon bald nahm sie ihre neue Partnerin unter die Fittiche.

Wie eine Mentorin führte Baby dieses Mal das Kalb herum, zeigte ihm den das leckerste Gras und alle Attraktionen in ihrem Gehege. Wie einst Lulu lag es nun an ihr der Neuen Halt im ungewohnten Umfeld zu geben.

11. Jedes Tier einzigartig und unersetzlich

Deb war überglücklich über diese Entwicklung. Baby hatte nie ein eigenes Baby und nun hat sie wieder einen Sinn im Leben, indem sie das neue Kalb wie ihr eigenes annahm. Es war nicht dasselbe Verhältnis, wie das was sie damals mit Lulu hatte, aber auf seine eigene Art war es eine erfüllende Freundschaft, in der sich die beiden Gesellschaft leisten und glücklich machen.

So lebten nun diese beiden Rinder bis heute auf dem Gnadenhof von „Don’t Forget Us Pet Us“. Die Freundschaft von Baby und Lulu ist dort unvergessen. Die Mitarbeiter dort schwärmen dort regelmäßig noch von dieser einzigartigen Beziehung zwischen diesem ungleichen Paar.

12. Nur eine von vielen herzerwärmenden Geschichten

Die Geschichte von Baby und Lulu ist nur eine von vielen Geschichten, die auch für uns Menschen ein Anstoß sein sollten. So sollten sich viele ein Beispiel daran nehmen, wie man mit nur wenigen Gesten das Leben eines anderen verändern und verbessern kann und somit überraschend viel Einfluss auf zukünftige Beziehungen hat.

Auch zeigen uns Lulu und Baby, wie man trotz Behinderungen eine lebenswerte und glückliche Existenz haben kann und man nicht in Depressionen und Leid abdriften muss. Doch auf beiden Seiten muss man aktiv werden, um dieses Ideal am Leben zu erhalten und dieses Feuer an die nächste Generation weiterzugeben.

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Eine durchschnittliche Kumuluswolke wiegt etwa 500.000 Kilogramm oder das Äquivalent von 100 Elefanten. Trotz dieses enormen Gewichts bleibt die Wolke schwebend, weil die Wassertröpfchen so klein und verteilt sind. Diese schwebenden Wassertröpfchen spielen eine wichtige Rolle im Wasserkreislauf und beeinflussen das Wetter und Klima weltweit.