Syliess leidet jeden Tag im Tierheim Berlin – wann hat das ein Ende?

Er ist groß, sanft und voller Sehnsucht – und doch verbringt Syliess, ein siebenjähriger Dogo Canario, seine Tage hinter den Gittern des Tierheims Berlin. Für ihn ist jeder Tag ein neuer Kampf gegen Einsamkeit und den Mangel an Nähe, nach der er sich so sehr verzehrt.

Die Mitarbeiter kennen seinen Blick, wenn er traurig in die Ferne starrt, und sie wissen: Dieser Hund braucht dringend ein Zuhause. Doch das richtige Herz, das ihm Wärme schenkt, ist bislang nicht gefunden. Wie lange muss er noch warten, bis sich sein Leben endlich verändert?

1. Warten hinter Gittern

Bild: IMAGO / Zoonar

Das Tierheim Berlin ist für viele Tiere ein sicherer Hafen – für Syliess ist es eine endlose Geduldsprobe. Tag für Tag hört er die Geräusche anderer Hunde, riecht fremde Menschen, sieht aber selten jene, die bleiben.

Seine Tage sind geprägt von Routinen: Fütterung, kurze Spaziergänge, zurück in den Zwinger. Für einen Hund mit großem Herz und starkem Bindungsbedürfnis ist das kaum auszuhalten. Die Mitarbeiter versuchen, ihm so viel Zuwendung wie möglich zu geben, doch die Minuten vergehen schnell. Was bleibt, sind lange Stunden allein, in denen er auf das hofft, was sein Leben verändern könnte.

2. Ein sanfter Riese

Bild: IMAGO / Zoonar

Wer Syliess begegnet, spürt sofort seine sanfte Art. Trotz seiner stattlichen Statur und der kraftvollen Erscheinung ist er ein freundlicher, ruhiger Begleiter. Er sucht den Blickkontakt, genießt jede Streicheleinheit und verhält sich im Umgang mit Menschen behutsam.

In seiner Nähe spürt man, dass er mehr möchte als nur Futter und ein Dach über dem Kopf – er sehnt sich nach einer festen Bezugsperson. Seine ruhige Natur macht ihn zu einem angenehmen Mitbewohner, der mit kleinen Gesten große Zuneigung zeigt. Doch genau diese Eigenschaften bleiben hinter den Mauern des Tierheims oft unentdeckt.

3. Die unsichtbare Last

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Syliess trägt eine Last, die man ihm nicht auf den ersten Blick ansieht: die Einsamkeit. Er ist umgeben von Stimmen, Gerüchen und Bewegung, aber echte Nähe fehlt.

Für viele Hunde ist das Tierheim nur eine Übergangsstation – für ihn zieht sich dieser Übergang in die Länge. Seine Gesundheit leidet darunter nicht unmittelbar, doch die seelische Belastung wächst. Mitarbeiter berichten von Momenten, in denen er still in seiner Ecke liegt, als hätte er jede Hoffnung verloren. Diese stille Traurigkeit macht es umso dringlicher, ein passendes Zuhause für ihn zu finden.

4. Alltag im Tierheim

Bild: IMAGO / Funke Foto Services

Der Alltag für Syliess ist geprägt von festen Abläufen. Morgens werden die Hunde gefüttert, anschließend gibt es kurze Spaziergänge oder Ausläufe. Danach kehrt er in seinen Zwinger zurück, wo er den Rest des Tages verbringt. Abwechslung gibt es selten, und für einen Hund mit seiner Intelligenz und Sensibilität ist das eine Herausforderung.

Er reagiert besonders positiv auf Beschäftigung, sei es durch gemeinsames Spielen oder Training. Doch die Zeit der Pfleger ist knapp – sie müssen viele Tiere versorgen. So bleibt Syliess oft sich selbst überlassen, während er weiter auf das große Glück wartet.

5. Potenzial für ein Happy End

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In seinem Steckbrief wird Syliess als „angenehmer tierischer Mitbewohner“ beschrieben – ein sanfter Riese, der mit etwas Training zu einem perfekten Begleiter werden kann.

Er ist genügsam, freundlich und bringt die Gelassenheit eines erwachsenen Hundes mit. Lediglich an der Leinenführigkeit muss noch gearbeitet werden, doch mit Geduld und Zuwendung wird dies schnell zur Routine. Wer ihm eine Chance gibt, bekommt nicht nur einen treuen Freund, sondern auch einen Hund, der dankbar jede Aufmerksamkeit aufsaugt. Die Chancen auf ein Happy End stehen gut – wenn die richtige Person ihn entdeckt.

6. Warum er noch wartet

Bild: IMAGO / Funke Foto Services

Trotz seiner positiven Eigenschaften bleibt Syliess bisher ohne feste Interessenten. Der Grund könnte in seiner Größe und Rasse liegen: Der Dogo Canario ist kein Hund für jedermann, er benötigt Erfahrung, Platz und klare Führung. Manche potenziellen Adoptanten schrecken davor zurück, obwohl er im Wesen sanft ist.

Hinzu kommt, dass Tierheime oft überfüllt sind und große Hunde generell schwerer vermittelt werden. So wartet er weiter – unschuldig und ohne zu verstehen, warum niemand ihn mit nach Hause nimmt. Jeder Tag ohne neue Hoffnung ist für ihn eine weitere Prüfung.

7. Die Rolle der Tierheim-Mitarbeiter

Bild: IMAGO / Funke Foto Services

Für die Mitarbeiter des Tierheims Berlin ist Syliess mehr als nur ein weiterer Schützling. Sie sehen seine Verzweiflung, spüren seine Sehnsucht und versuchen, ihm Trost zu spenden. Doch sie wissen auch: Nur ein Zuhause kann seine Situation wirklich verbessern.

Viele von ihnen setzen sich aktiv für ihn ein, erstellen Fotos, schreiben Berichte und hoffen auf Aufmerksamkeit in den sozialen Medien. Sie träumen davon, den Moment zu erleben, in dem er seinen Zwinger verlässt – nicht für einen Spaziergang, sondern für ein neues Leben, das er so sehr verdient.

Interessant: Wussten Sie, dass manche Tiere selbstleuchtend sind?

Biolumineszenz ist die Fähigkeit einiger Lebewesen, Licht durch chemische Reaktionen in ihrem Körper zu erzeugen. Beispiele sind Glühwürmchen, Tiefseefische und bestimmte Quallenarten. Diese Fähigkeit dient verschiedenen Zwecken, wie der Anlockung von Partnern, der Abwehr von Feinden oder der Tarnung. Die chemischen Prozesse hinter der Biolumineszenz sind ein faszinierendes Forschungsgebiet.